Kapitel 113

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Anm.: Dieses Kapitel wird erneut nicht gewaltfrei ablaufen, daher bitte ich euch, es nicht zu lesen, solltet ihr mit soetwas Probleme haben. Ich möchte diese Dinge nicht verherrlichen, doch gehört es für mich zu der Synergie dieser Szenen.

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Severus

Stop!"

Die Stimme des Dunklen Lords peitschte laut durch den Saal und übertönte die Schreie, die abbrachen, als der Zauber den gepeinigten Leib aus seinen Fängen entließ. Avessa fiel schlaff zu Boden, die Augen geschlossen und gab weder eine Regung noch ein anderes Lebenszeichen von sich. Auch ihre Gedanken waren stumm.

Severus hockte schon neben ihr, bevor er sich davon abhalten konnte und sein Herz raste. Warum, versuchte er nicht zu ergründen, als seine Hand ihr Haar zurückstrich und die Finger sich sanft auf ihren Hals legten, den Puls zu suchen. Natürlich hätte er das auch mit dem Zauberstab machen können, doch da er noch nicht siebzehn war, war er es einfach gewohnt, außerhalb der Schule auf Zauberei zu verzichten. Das war zumindest die Erklärung, die er sich selbst vorhielt.

Voldemort scheuchte Aaron mit einer Handbewegung an seinen Platz im Kreis zurück und trat neben die wie leblos daliegende Gryffindor und ihren Mitschüler, der glühende Blick voll von gierigem Interesse und ein leichtes Lächeln auf den schmalen Lippen.

„Lucius sagte mir, du hast Interesse an einem Schlammblut." Sein Blick ging kurz zu Avessa, dann fixierte er erneut den jungen Slytherin und seine Stimme senkte sich zu einem Raunen, welches nur er hören konnte. "Doch ich denke, ich sage dir nicht zuviel, wenn ich dir rate, dich lieber an sie zu halten. Sie ist ein so reines Reinblut, dass sie den Makel, der an dir haftet, wett macht."

Der Dunkle Lord trat zurück und Severus folgte seinem Blick zu Aaron. Einen kurzen Moment dauerte es, bis es klick machte und seine tiefschwarzen Augen zu dem am Boden kauernden Mädchen glitt, dessen Brust sich sehr leicht hob und senkte, wie er nun sah. Sie war wirklich mit einem von seinen Freunden verwandt. Doch war sie keine Malfoy. Sie war eine Carrow! Kurz zuckte sein Blick zu Lucius, der ihn aber nur irritiert erwiderte, konnte er natürlich mit der Erkenntnis und dem Schock darin wenig anfangen.

Severus stutzte. Eine Carrow in Gryffindor! Oh, das musste Aaron fuchsteufelswild gemacht haben! Würde ihn...machen. Nachdenklich erhob er sich, wollte er nicht noch deutlicher so wirken, als mache er sich Sorgen um die kleine Hexe, welche mit den Lidern flatterte und tief durchzuatmen versuchte. ‚Wieder nicht geklappt...' Diese Worte aus ihrem Geist erreichten ihn nur schwach und er sah stirnrunzelnd zu ihr. Was hätte klappen sollen...?

Der Dunkle Lord lächelte in einer Art krankem Vergnügen, als er sah, dass Severus verstanden hatte und deutete auf Avessa. "Wie erfreulich, dass deine Mitschülerin wieder bei uns ist. Lass ihr kurz Zeit, sich aufzurappeln und dann zeig mir, was du tun kannst, sie dazu zu bringen, all ihre Geheimnisse preis zu geben...hinauszuschreien. Ich habe gehört, du seist sehr bewandert im Formen dunkler Magie und hast bereits einige eigene Sprüche entwickelt."

Avessas Gesicht wandte sich ihm zu und er sah die Bitte in ihren silbrigen Augen, in denen der Schmerz mit der Erschöpfung und tiefer Trauer um die Vorherrschaft kämpfte. Seine Kiefer mahlten aufeinander und er sah kurz zu Aaron. Was würde er davon halten, wenn er wüsste, wer sie war. Er war ein harter und kalter, ja skrupelloser Mann. Doch ging ihm seine Familie über alles. Die Familie und Freunde. Severus und er waren Freunde. Und doch war Blut dicker als Wasser. Und war er es ihm als Freund nicht schuldig, ihm zu sagen, wer Avessa war?

"Severus, mein neuer doch nicht so treuer Anhänger? Willst du etwa jetzt schon meinen Befehlen zuwider handeln?" Die Menge zischte nach Voldemorts spöttischer und doch drohender Frage und Severus zog seinen Zauberstab, die Ärmel seiner Robe zurückwerfend. "Natürlich nicht, mein Herr.", sagte er und selbst in seinen Ohren klang seine Stimme rau.

Er wandte sich langsam Avessa zu, die die Augen schloss und verbittert auflachte. Er konnte ihre Gedanken nicht hören, doch war es nicht nötig, begann die Gryffindor zu reden." Verflucht, Severus... Dass du ebenso ein Speichellecker bist...", keuchte sie, immer noch atemlos und abgehackt, schien ihr das Sprechen Schmerzen zu bereiten.

„Soll ich dir eine Sache verraten? Ja?" Sie sah zu ihm auf und er musste an sich halten, keine Reaktion zu zeigen, erschrak ihn der Ausdruck in ihrem Gesicht. Eine Mischung aus tiefem Leid und hasserfüllter... Häme? „Er wird sie töten, Severus. Bald.", wisperte sie hörbar. Er musste nicht fragen, wen sie meinte und Grauen erfasste ihn. Seine eiskalten Finger umklammerten den Zauberstab.

Das konnte sie nicht wissen! Lucius hatte gesagt, der Dunkle Lord würde sie verschonen, wenn er darum bat! Warum sollte er sie töten?! Hass und Wut kochen in ihm hoch und bevor er weiter nachdenken konnte, hatte er den Stab geschwungen und die Worte gezischt. "Sectum Sempra".

~

Avessa schrie, als Wunden über der Brust und auf den Armen aufklafften und ihre Schuluniform blutrot färbten. Sie richtete sich halb auf, auf den Knien sitzend und funkelte ihn an, das Gesicht schmerzverzerrt und voller Tränen. Dennoch vernahm er die ungesagten Worte. Worte, von denen sie nicht wissen konnte, ob sie ihn erreichten und die dadurch umso bedeutsamer waren.

'Das wird nicht das Geringste ändern. NICHTS hier wird das Geringste...ändern!'  Weinend brach sie zusammen und er setzte einen Legilimens nach, doch glitt er immer wieder zwischen den Regalen hindurch. „Verflucht, Avessa, mach es dir nicht noch schwerer!", zischte er und sah, wie sie hysterisch auflachte. Sie stützte sich am Boden ab und sah zu ihm auf. Unsinnigerweise bemerkte er, dass ihr sonst so akkurat sitzendes Haar völlig zerzaust war.

„Du meinst... ich soll es... dir nicht... schwerer machen?" Die schwache Stimme war kaum zu hören und Avessa rang nach Luft. „Be...schäme ich dich...vor deinem Herrchen? So, wie...das andere...Hündchen?" Bevor Severus etwas erwidern konnte, lachte der Dunkle Lord auf und klatschte in die Hände.

„So viel Eigensinn, so eine Kraft!" Mit wehender Robe schritt er zu der am Boden kauernden Gryffindor und packte sie am Schopf, riss den Kopf in den Nacken, was ihr einen zischenden Schmerzlaut entlockte. „Schließ dich uns an, Avessa.", raunte er lockend und Severus runzelte die Stirn, die Szene beobachtend.

Avessa stieß einen trockenen kurzen Laut aus, der nach einem Lachen klang und schüttelte, soweit es ihr möglich war, den Kopf, die Augen halb geschlossen, als würde sie nicht mehr lange durchhalten. „Niemals...", wisperte sie, doch statt wütend zu werden, flammten die rötlichen Augen des Lords gierig auf. „Doch, das wirst du, kleine Hexe. Das wirst du noch...ich werde dich hierbehalten und mich selbst um dich kümmern. Glaub mir, dass du dich meinen Anhängern verweigerst, macht dich zu einem ganz herrlichen Spielzeug."

Er erhob sich und ließ sie los, als hätte er das Interesse verloren. „Wenn da nur nicht dieses leidige Problem mit der Zeit wäre...Severus!" Der Slytherin richtete sich auf und verneigte sich dann halb. „Mylord?" Der Dunkle Lord lächelte und ruckte dann mit dem Kopf zur Tür. „Nimm sie mit. Ich will mit dir, Aaron und den Malfoys allein sprechen über das, was du bereits von ihr erfahren hast. Denn wenn ich es richtig verstanden habe, bist du von allen der Einzige, der es geschafft hat – neben mir natürlich."

Der Tadel kam an und er sah, wie Lucius sich ebenso verneigte wie Aaron und auch Abraxas, wobei letzterer stolzer den Kopf gereckt hielt, wusste er um seinen Stand bei dem Dunklen Lord.

Severus tauschte einen Blick mit Lucius und dieser wollte gerade mit ihm zu Avessa treten, als eine helle und verflucht heiße Flamme brausend mitten im Raum entstand und auf die Gryffindor zuraste, deren Körper sich der Hitze entgegenzurecken schien.

„Nein!", schrie Severus und meinte, dasselbe vom Dunklen Lord zu hören, als Avessa von den Flammen umhüllt wurde – und mit ihnen verschwand!

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt