Die Stunde verging sehr schnell und er hatte wirklich Mühe, mit ihr mitzuhalten, schien sie voller Energie zu stecken. Er grinste innerlich, als ihm eine viel lohnendere Möglichkeit einfiel, diese zu nutzen, doch würde er darauf wohl verzichten müssen, die kommende Zeit. Ach, wenn ihr euch morgens ins Bett kuschelt...Remus ist nicht da und James schläft sicher auch woanders... Er stieß ein Bellen aus, um Avessa auf sich aufmerksam zu machen. Die Stunde war sicher bald vorbei und sie sollten den Rückweg antreten. Doch wie sooft hörte sie nicht auf ihn und er knurrte genervt. In diesem Mädchen steckte viel zu viel unwillkürlicher und willkürlicher Trotz gegen jede Form der Bevormundung! Er bellte erneut, diesmal schärfer und sah sie auf sich zurennen. Ihr Schweif ging peitschend hin und her und zeugte von ihrer Aufregung und eventuell auch dem Ärger über ihn. Er grinste innerlich.
Sein Kopf ruckte Richtung Schloss und er meinte, die Katze würde die Augen verdrehen, bevor sie dennoch artig den Rückweg einschlug. Er schnappte spielerisch nach ihr und gab ein zufriedenes Brummen von sich, doch hatte er plötzlich ihre Pfote im Gesicht. Sie traf direkt seine empfindliche Schnauze und er jaulte auf, bevor er sich direkt verwandelte. „Shit, Avessa, spinnst du? Was sollte das denn?" Die Katze bekam schmale Augen und ihre Öhrchen gingen einmal in alle Richtungen, bevor auch sie sich verwandelte.
„Ich habe deine Selbstgefälligkeit sehr wohl bemerkt, Black!", zischte sie, grinste aber leicht. Nun wurden seine Augen schmal und er griff blitzschnell nach ihr, umfasste ihre Taille und zog sie mit einem Ruck an sich. Sie quietschte hell, hatte ihm jedoch nichts entgegenzusetzen. Aufgeregt und mit flachem Atem sah sie zu ihm auf. Ihre faszinierenden Augen waren groß und funkelten ihn wollend an. Er knurrte leise und presste seine Lippen fast aggressiv auf ihre, doch schien es sie nicht wirklich zu stören, erwiderte sie den Kuss mit derselben Leidenschaft und einer Intensität, dass ihm wohlige Schauer den Rücken hinabrannen.
Sie seufzte sehnsuchtsvoll in den Kuss hinein und er meinte, ihr Herz lautstark pochen zu hören. Seine Hände strichen verlangend über ihren Rücken, die schmale Taille hinab zu ihrem herrlichen kleinen Po, den er umfasste und leicht auffordernd klapste. Schon sprang sie ein Stück und klammerte sich an ihn, die Beine um seine Hüfte schlingend, als er sie anhob. Er machte zwei Schritte und ließ sie, vielleicht ein wenig zu fest, an einen Baumstamm prallen und hörte sie schmerzhaft aber leise stöhnen. Doch unterbrach sie den Kuss nicht, sondern klammerte sich im Gegenteil fester an ihn und biss leicht in seine Unterlippe, was wiederum ihm ein tiefes Grollen entlockte.
Dann plötzlich löste sich Avessa von ihm, zog keuchend Luft ein und sah erschrocken nach unten, eine Hand an der Brust. Sirius ließ sie sofort auf ihre Füße hinab und beugte sich besorgt zu ihr. Sie rang immer noch nach Luft, war vornübergebeugt und starrte ins Nichts, die Hand an der Brust verkrampft. „Avessa!", sagte Sirius alarmiert, doch reagierte sie nicht. „Kätzchen, was ist?!", fragte er erneut und sah, wie eine Träne aus ihrem Auge rollte. Ihre leicht geschwollenen Lippen standen offen. „Ich...kann nicht...", wisperte sie und sog krampfend Luft ein.
Sie hustete und Sirius sah entsetzt, wie feine rote Punkte auf dem Schnee erschienen. Er packte Avessa bei den Schultern. „Shit, Avessa, du musst in die Krankenstation!" Sie atmete tief und etwas hektisch ein und aus, lehnte sich mit geschlossenen Augen an ihn und schüttelte den Kopf. „G-geht gleich wieder...", entkam es ihr atemlos, aber erleichtert und er schlang seine Arme um sie und umarmte sie so fest, dass sie leise protestierte. Sein Herz pochte wie wild und die nackte Angst, sie zu verlieren, ließ immer noch Adrenalin durch seine Adern rauschen. „Was war das?", fragte er verstört und sie zuckte mit den Schultern, löste sich vorsichtig von ihm und rieb über ihre Brust. „Ich weiß nicht. Es...es tat so weh! Ein Ziehen in der Brust...ich konnte nicht atmen." Sie schüttelte sich und ihre süßen Züge waren verunsichert verzogen. Dennoch sah sie erstaunlicherweise wirklich wieder so aus, als sei nicht wirklich etwas passiert.
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𝒜𝒞 - Alles zu seiner Zeit
Fanfiction𝐁𝐀𝐍𝐃 𝟒 Avessa Carrow. Jüngster Spross einer der ältesten reinblütigen Familien, der Unantastbaren Achtundzwanzig. Und eine Gryffindor. Das sechste Schuljahr beginnt und Avessa will nur noch weg. Denn der Dunkle Lord ist zurück und ihre Familie...