Teil 69

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Avessa

Der Rest des Abends verlief spaßig und angenehm. Die Begleiter der Mädchen hatten sich zu ihnen gesellt und während die jungen Männer in eine tiefgründige Diskussion über Quidditch vertieft waren, hatten es sich die Mädchen auf der Tanzfläche eingerichtet, nachdem die Band später am Abend dazu übergegangen war, rockigere Stücke zu spielen. Die Lehrer hatten bis auf die Professoren Slughorn und Flittwick den Saal bereits verlassen, während der Großteil der Schüler weiterhin feierte – nun sehr viel deutlicher mit Alkohol.

Auch die Mädchen hatten den ein oder anderen Wein getrunken und die Stimmung war dementsprechend ausgelassen und selbst wenn Avessa sich nicht hätte überreden lassen, mitzumachen, hätte sie sich diesen fröhlichen Gefühlen wohl kaum verschließen können. So wirbelten alle vergnügt über die Tanzfläche und natürlich drehte sich das Gespräch größtenteils um Lily und James, der sie zu einem weiteren Tanz hatte überreden können. Und auch jetzt sah Avessa, wie er zu ihnen hinübersah, während Lilys Begleiter – Jackson war gar nicht so ein Arsch, wie gedacht – völlig in einem Gespräch mit Sirius und Remus versunken war.

Avessa grinste und lehnte sich zu Lily, was James, der sie beobachtete, zu einem mahnenden Blick veranlasste, der zu einem Grinsen wurde, als sie verschmitzt grinste und ihm die Zunge rausstreckte, bevor sie zu Lily sah. „Ich glaube, wir müssen der Band nochmal sagen, sie sollen ein langsames Stück spielen.", sagte sie und auf Lilys fragenden Blick, lächelte sie nur und huschte los. Sie reckte sich zur Bühne und sprach mit einem von ihnen, der ebenfalls zu grinsen begann und zu ihren Freunden sah, bevor er Avessa zunickte und mit seinen Kollegen sprach.

„So, meine Lieben...", sagte die magisch ein wenig verstärkte Stimme der Sängerin. „Um ein wenig wieder zu Atem zu kommen, spielen wir mal wieder ein paar langsamere Stücke." Die Musik setzte ein und Avessa strahlte, als sie sah, wie James sich vor Lily verbeugte, die zwar einen kurzen Blick auf ihren Begleiter warf, dann aber resigniert den Kopf schüttelte, da sich dieser nicht um sie kümmerte. So lächelte sie James an und nahm seine Hand. Kurz musste Avessa schlucken, als sie wieder diese heftigen tiefen Gefühle trafen, gegen ihren Geist brandeten und Trauer durch sie zuckte. Jetzt nicht wieder den Moment versauen, Vessa...du hast doch Spaß... Sie presste die Lippen zusammen. Das stimmte. Wenn sie jetzt wieder anfing, darüber nachzudenken, was passieren würde...

Sie schloss kurz die Augen und konzentrierte sich auf Lilys und James' Gefühle und begann verträumt zu lächeln, als sie diese fluteten. Verflucht, die beiden waren füreinander bestimmt, das war deutlich zu spüren. Eine Leichtigkeit ergriff Avessa und sie seufzte glücklich, während sie zu den anderen Mädchen zurückging. „Sind sie nicht süß?", fragte Louise sie und Avessa nickte, immernoch mit diesem entrückten glücklichen Gefühl in sich. „Das sind sie.", wisperte sie und sah zu Louise, deren Augen größer wurden und auf etwas hinter Avessa blickten.

Diese hatte sich noch nicht ganz umgedreht, um zu schauen, was Louise so erschreckte, als sie eine bekannte Stimme hörte. „Avessa, Liebes. Würdest du mir die Ehre geben, mit mir zu tanzen?" Sie sah zu Lucius Malfoy, der sich leicht verbeugte und ihr seine Hand hinhielt. Sie blinzelte überrascht, aber da sie immernoch von Glück und Zufriedenheit erfüllt war, kam es ihr gar nicht mehr gruselig vor. Es war Lucius Malfoy und nicht ihr Vater. Und was sollte er ihr auf der Tanzfläche schon tun? So lächelte sie leicht versonnen und nickte, ihre Hand in seine legend.

Lucius

Er umschloss die kühlen Finger und richtete sich lächelnd auf, das zierliche und doch wohlgerundete Mädchen an sich ziehend. Sie schien sich tatsächlich nicht im Mindesten an ihre Begegnung eben zu erinnern, was ihn ein wenig erstaunte, trotz seines Vertrauens in seine magischen Fähigkeiten. So, wie die kleine Löwin sich bisher gegen jedwedes Eindringen in ihren Geist seitens Aaron und seinerselbst zur Wehr gesetzt hatte, hatte er fast erwartet, dass der Zauber nicht ganz so gut wirkt. Daher war es mehr als erfreulich, dass sie nicht mal ein wenig misstrauisch zu sein schien. Du bist eben gut, Lucius...seit wann diese Zweifel?

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt