Burning Scar - Von Flammen umzingelt

Coming Home

Die Ferien waren viel zu schnell zuende und ehe wir uns versahen, saßen wir alle in unseren Vans mit unseren Familien und fuhren nach Hause.

Die Fahrt nach Kalifornien war lang und still. Die Strongholds saßen unter sich im Dienstwagen SUV ihres Vaters, während Li bei Amy und mir mitfuhr und uns nach L.A. begleitete.
Yue hatte ihm genehmigt in der Zentrale der GOS eine Forschungsstation zu errichten und für einige Monate dazubleiben, was ihn sehr erfreute, da es ihm zum ersten Mal ermöglichte ein halbwegs normales Leben zu führen.

Umrahmt von viel Gepäck, das hinten geladen war, saß er die ersten Stunden eingeengt auf der Rückbank und haute eifrig in die Tasten seines Laptops, mit dem er noch ein paar Daten meines Checkups auswertete, während Amy vorne saß und ernst auf die Fahrbahn starrte.

Der Abschied war uns allen schwer gefallen, besonders ihr, da sie Jace mit einem traurigen Herzen zurücklassen musste, um unser Leben in L.A. fortführen zu können. Aber auch mir war es schwer gefallen ins Auto zu steigen, da ich mich nur flüchtig von El Moro verabschieden konnte und ihn nicht mehr mit Jace zusammen in die Freiheit entlassen konnte...

Ich wäre am liebsten dort geblieben, wenn mich ein Haus voller Erinnerungen, meine Freunde und Hansons Drohungen nicht in L.A. gehalten hätten, aber ehe die Sache nicht vom Tisch war, konnte ich nicht unbeschwert leben und glücklich werden und Amy auch nicht.

So saßen wir nun voller Anspannung auf unseren Sitzen des Rangerovers und schwiegen uns an. Gar stundenlang blieb es so, bis Amy die Stille nicht mehr aushielt und mir ständig beunruhigte Blicke zuwarf. ,,Woran denkst du?", wollte sie wissen, als ich sie erwiderte, und merkte, dass ich was neben der Spur war.

,,An Hanson... Was sonst?", kam von mir ne knappe Antwort und das Schweigen ging weiter. Doch
Li schaute auf: ,,An Hanson? Wieso das denn?"

,,Weil er uns wieder das Leben schwer machen wird, sobald wir L.A. erreichen..."
Amy seufzte...
,,Darum müssen wir auf der Hut sein. Also wenn euch irgendwas auffällt, sagt es direkt!"
,,Keine Sorge! Habe alles im Blick," meinte Li mit einem schalkhaften Lächeln und deutete auf die Koffer und Taschen um sich herum.
,,Das ist nicht zum Lachen! Ich will nicht schon wieder einen teuren Dienstwagen verlieren!",motzte Amy und zog im Spiegel eine Grimasse.
,,Was heißt hier schon wieder?"
,,Frag gar nicht erst,"warnte ich ihn mit einem Lächeln und drehte mich wieder nach vorne.

,,Okay," nickte er und zuckte mit den Schultern, bevor er wieder in die Tasten haute.

Damit verlief der Rest der Fahrt still und zu meiner Erleichterung ohne Komplikationen. Nicht mal ein verdächtiges Fahrzeug folgte uns auf den Straßen der Highways und Kaliforniens, was auch Amy allmählich entspannte.

Erst, als ich in Beverly hills gelangweilt in den Seitenspiegel schaute, erkannte ich in dem roten Peugeot hinter uns das lachende Gesicht von Agent D, der uns wohl eskortierte.
Überrascht ihn zu sehen, zupfte ich Amy am Ärmel und fragte sie, ob sie ihn bereits bemerkt hatte.

,,Ja klar", sagte sie, ,,Sein Grinsen erkenne ich schon meilenweit. Und die anderen sind vor uns. Oder warum meinst du wohl fährt vor den Strongholds ein kleiner Transporter?" Irritiert hielt ich inne und blickte nach vorne.

Erst jetzt bemerkte ich den roten Sprinter vor uns, der kurz vor jeder Ampel extra früher hielt, um keinen Vorsprung zu haben. Genervt war Toby's Vater am Steuer schon am herumfuchteln und regte sich jedes Mal auf, wenn er an jeder Kreuzung wieder halten musste, aber Amy ignorierte das und erklärte mir den Grund.

,,Bevor wir eine neue Straße passieren, checken sie erst den Verkehr und die Menschen auf den Wegen per Satellitenscan. Da kann sich Will aufregen so viel er will."