Toby P.O.V.
,,Komm, es wird bald dunkel...",raunte Jace, als wir schon zum dritten Male heute über den Weg an den Feldern geritten waren, und machte sich mit den anderen auf den Rückweg.
Traurig wandte auch ich mein Pferd und blickte ein letztes Mal in die verbrannten Wälder... Es war jedes Mal erschreckend die verkohlten Bäume so anzusehen, als schlummere noch Leben in ihnen. Aber es war bald Abend und wir hatten sie noch immer nicht gefunden. Trotz umfangreicher Suche seit dem Morgengrauen blieb Sarah verschollen und schürte die Angst in mir, dass sie das Feuer vielleicht nicht überlebt hatte.
Die anderen sagten es nicht, aber sie nahmen es auch an und gaben mir noch immer die Schuld, dass ich Sarah nicht aufgehalten hatte. So spürte ich schon den ganzen Tag über triste Blicke auf mir liegen und wollte am liebsten im Erdboden versinken. Ich verstand nun, warum Sarah in der Schule und vor Fremden immer eine Kapuze getragen hatte, um keine Blicke zu riskieren auf die Leute, denen die Stimmen gehörten, um unsichtbar zu bleiben und das Gemurmel zu ignorieren. Aber je mehr ich es versuchte, ihnen nicht zuzuhören, desto mehr regte es mich auf und warf Blaine schon zum gefühlten zehnten Mal einen dreisten Blick zu, als er sich über seine schmerzenden Füße beschwerte.
Wir hatten halt nicht genug Pferde für solch eine Suche und selbst den Übrigen, die während des Brandes in den Ställen eingesperrt geblieben waren, taten schon die Hufe weh. So konnte ich es dem braunen Hengst unter mir nicht übel nehmen, als er vor Erschöpfung scheute, sodass ich kurzerhand abstieg und ihn zu Fuß weiter führte.
Wir hatten die Ranch bald erreicht und doch hörte er nicht auf zu murren, weil ich ihn jedes Mal an den Zügeln zog, wenn er irgendwo anhalten wollte.
Ich vermisste irgendwie Rosi. Sie war nicht so eigensinnig wie Jito und blieb bei leichtem Schritt nicht öfters am Wegesrand stehen, um was zu fressen. Aber selbst nach solch einem Tag konnte ich es ihm nicht übernehmen, dass er müde und hungrig war, und ließ ihn nachher mit den anderen Pferden auf den südlichen Weiden was grasen, wo das Feuer die Felder zum Glück verschont hatte.Gelassen und selber erschöpft machte ich gerade das Gatter zu, da hörte ich es am Himmel über mir schon grummeln. Ein Gewitter zog wohl auf und mit ihm die Wolken, die den einst so sonnigen Tag schnell innerhalb von Minuten in ein graues Nebelmeer verwandelt hatten.
Genervt von dem Regen, der plötzlich aus einem starken Schauer auf mich niederprasselte, rannte ich zum Haus zurück und machte mich trocken. Es war doch nicht zu fassen wie sehr ein bisschen Regen die Leute aufwühlte, sodass mir das Geschrei und Getrampel auf den Fluren nicht entging, als ich unter die Dusche stieg.
Das rauschende Wasser ließ ihre Geräusche verstummen, ihre Stimmen verklingen und mich mit seiner Wärme wieder aufatmen, sodass ich mir stöhnend an den Rücken fasste, wo sich gerade eine Verspannung gelöst hatte.
Das permanente aufrechte Sitzen im Sattel heute hatte meinem Kreuz den Rest gegeben, sodass ich froh war, wenn ich mich nachher mal was hinlegen konnte. Aber noch konnte ich außerhalb der Dusche keine Ruhe finden und blieb extra was länger drunter, um mich mal zu entspannen, da noch gewiss nicht die zweite Schweißschicht des schwülen Tages runter war, die sich beim Reiten in der prallen Sonne auf meiner Haut gebildet hatte...
So seifte ich mich gründlich nochmal ein, bis keine Stelle mehr ohne Schaum bedeckt war, und ließ das Wasser auf mich niederrieseln...
Es war irgendwie verhext...
Mit jeder Berührung meiner Brust musste ich irgendwie automatisch an Sarah denken, wie wir kurz vor ihrer Mission zusammen geduscht hatten, und bekam sie nicht aus dem Kopf... Als wäre sie noch bei mir, so konnte ich förmlich noch ihre Hände auf meiner Haut spüren, wie sie zärtlich alle Muskeln umkreisten, und sehnte mich nach ihrem Kuss zurück, mit dem sie jede Faser meines Körpers erregt und mich fast dazu gebracht hatte sie noch unter der Dusche flach zu legen..., wozu uns aber die Zeit gefehlt hatte, weshalb ich unsere Zweisamkeit auch umso mehr vermisste... Ihre Nähe, ihre Wärme, ihre Stimme. Einfach alles an ihr... wünschte ich mir zurück... Sie fehlte mir... Unheimlich..., wie ich es noch nie zuvor bei jemandem empfunden hatte..., und wurde mir jetzt so richtig bewusst, dass ich sie noch stärker liebte als zuvor, jetzt, wo ich sie nicht mehr um mich hatte...
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Burning Scar - Von Flammen umzingelt
RandomEine etwas andere Geschichte... ... Eine Mischung aus Cinderella, Tomb Raider, Avatar und High School Musical... Seht sie einfach wie eine Netflix Serie an... Jede Folge ein Kapitel... Zum Inhalt: Sarah ist erst sechszehn, als sie ihre Familie be...