Burning Scar - Von Flammen umzingelt

Das Tagebuch

Sekunden verstrichen bis ich überhaupt realisierte, was gerade passiert war, dass ich nicht schlimm gefallen war, sondern dass er mich aufgefangen hatte, sodass er mich noch immer mit seinen starken Armen festhielt und nicht mehr losließ.
,,Ich hab dich", war das Erste, das er mir ins Ohr flüsterte, und war meinem Gesicht wieder unglaublich nahe.
,,Danke, "hauchte ich ehrlich und keine Sekunde später hing er wieder an meinen Lippen.

Es dauerte eine geschlagene Ewigkeit, bis wir uns wieder voneinander lösten. Sein Kuss war so intensiv, dass ich nicht anders konnte, als meine Arme um seinen Hals zu schlingen, um den Kuss zu vertiefen. Es war unglaublich, dieses Gefühl... Dieses Kribbeln in meinem Bauch, die Wärme in meinem ganzen Körper... Ein gewaltiger Funke, der in mir explodierte, und mich augenblicklich seinem Kuss verfallen ließ. Ganz leidenschaftlich erwiderte ich ihn mit allem, was meine Lippen hergaben, und fuhr durch seine struppigen Haare. Er war ein unglaublich guter Küsser und wusste wie man eine Frau anmachte, sodass sich unsere Zungen schon nach wenigen Sekunden berührten und miteinander spielten. Angeturnt von seinem Charme ließ ich es zu und spürte nur wenige Sekunden später das Medaillon unter meinem Top aufleuchten. Konzentriert auf unseren Kuss merkte er es nicht und behielt die Augen zu.

Ganz vorsichtig ließ er mich nach einer Weile runter, ohne den Kuss zu stoppen, und umfasste mit seinen starken Händen meine Taille. Augenblicklich bildete sich eine Gänsehaut auf dieser Stelle, als er mit einer Hand unter mein Top fuhr und es etwas hochstreifte.
Doch bevor seine Hand darunter noch höher wandern konnte, durchzog ein bekannter Schmerz meinen Rücken, als er eine wunde Stelle berührte, und ließ mich kurz zusammenzucken. Durch den Verband fühlte er nur den Stoff und nicht das Blut, das immer mehr das Wundkissen durchtränkte, und merkte es nicht, wie ich immer mehr mit dem Atem kämpfte, wodurch er dachte, dass es meine Keuschheit war, als ich unbewusst unseren Kuss beendete.

,,Ist das ein ja?", fragte er leise, als wir dadurch nach fünf Minuten keuchend eine Pause einlegten und Stirn an Stirn den Kopf an den jeweils anderen lehnten...

,,Zu was?," hauchte ich und hielt die Augen geschlossen, während meine rechte Hand nach unten wanderte und seine davon abhielt auf meinem Rücken noch höher zu ziehen.
,,Zu meiner Frage...,"flüsterte er und spielte mit den Fingern meiner Hand, bis er seine mit ihnen verschränkte.
Augenblicklich schaute ich zu ihm auf und starrte ihn mit großen Augen an. War ich wirklich bereit dazu? Es war nur für einen Sommer, nach den Ferien würde sich bestimmt wieder alles zum Alten wenden und im Moment brauchte ich ihn mehr als je zuvor.
Er war mein Halt, meine Kraft, meine erste Liebe und meine Inspiration, wenn es darum ging zu schreiben, zu zeichnen oder mein Medaillon zu kontrollieren... Er war der Schlüssel zu meiner Macht, an den ich immer dachte, wenn ich meine Kräfte meistern wollte... Also nickte ich entschlossen und gab ihm ein klares ,,Ja..." als Antwort. ,,Ich gebe dir eine Chance,"hauchte ich und bestärkte sie mit einem Lächeln.

Augenblicklich bildete sich ein strahlendes Grinsen auf seinem Gesicht und er gab mir wieder einen Kuss.

Ganz happy hob er mich dabei hoch und wirbelte mich einmal im Kreis herum, wodurch sein Griff um meine Taille noch fester wurde.
Doch schmerzhaft zog sich mein Gesicht zusammen, sodass er mich schnell wieder runterließ.
,,Hey... Was ist? Hast du Schmerzen?,"fragte er und checkte endlich meine Lage. ,,Mhmm," war alles, was ich im Moment mit einem leichten Nicken hervorbringen konnte, und augenblicklich liefen mir ein paar Tränen übers Gesicht, die vom Regen verschleiert wurden.

Besorgt schaute er mich an.
Doch bevor er überhaupt antworten konnte, hatte es plötzlich über unseren Köpfen gedonnert und ein krasser Blitz erhellte die Berge in der Ferne. ,,Komm, ich kenne einen Platz, wo wir uns solange unterstellen können, "meinte er und nahm den Rucksack auf seinen Rücken, als es anfing stärker zu regnen.
Ohne zu zögern griff er nach meiner Hand und zog mich mit sich, während er den schweren Schatz auf seinen Schultern trug und der Regen uns durchnässte.