Gedankenvoll ging ich zurück in mein Zimmer, packte meine Sachen und legte mich ins Bett.
Morgen würde ein großer Tag werden, das spürte ich..., ein Tag des Abschieds... Doch trotz meiner anhaltenden Müdigkeit konnte ich nicht einschlafen. Die Gedanken kreisten in meinem Kopf und nichts konnte sie mehr vertreiben als das Lesen alter Geschichten der Maori.
So reckte ich mich schwerfällig über die Bettkante, streckte meine Hand zum Nachttisch und ergriff das Notizbuch meines Vaters, das ich seit der Expedition fortführte und meine Übersetzungen dort niederschrieb. Beim Durchblättern fiel mir auf, dass sich Einiges getan hatte, seit ich das Buch das letzte Mal aufgeschlagen hatte. Meine Übersetzungen waren präziser geworden, die Legenden verständlicher, sodass ich die Schriften der Maori genauso gut verstehen konnte wie simples Deutsch. Doch ihre allegorische Auslegung ließ ihre Geschichten alles andere als plausibler erklingen.
Eine Legende auf der letzten Seite hingegen beschrieb ein Ereignis mehr als klar: ,,In den Jahren des Friedens versuchte der König seine größte Angst zu bekämpfen, die Angst vor Schlangen. Kein Tier entfachte in ihm mehr Schauder als dieses abscheuliche Wesen, das sich nachts in seinen Wäldern in den Ästen zur Lauer legte und sich durch die Büsche schlängelte.
Auch wenn die Schlange in seinem Volk als heilig galt, verabscheute er sie mehr als andere Wesen. Sie waren glitschig, nackig und trugen die Seelen der Totengeister in sich, deren Biss somanchen Kriegern das Leben gekostet hatte.
Eines Abends durchstreifte er den finsteren Wald und verirrte sich im dunklen Dickicht.
Ein lautes Zischen ertönte hinter ihm und brach die nächtliche Stille, als ein grauses Schlangenwesen wie ein Schleier der Nacht sich um ihn legte und ihn umschlang mit seiner schwarzen Haut. Der König erstarrte bei seiner Berührung, wagte sich nicht zu regen und sah dem Tier in seine leuchtenden Augen. [..]
Erst als der Griff der Schlange fester wurde, versuchte er sich zu befreien und wandte seine Kräfte an. Der Stein seines Medaillons begann zu leuchten und kaum hatte er sie angewandt, wurd die Schlange von seinem Stein gebannt.
Das Licht fing ihren Geiste ein und ließ sie nicht mehr böse sein. Ihr Griff lockerte sich und was er dachte, sollte sein. Ihr Geist verbündete sich und der Stein machte jene Herzen rein. Die Schlangen gehorchten ihm und standen ihm im Krieg wie Freunde zur Seite."
Kurz gefasst: Bekämpfte Träger des Medaillon seine Angst, wurde er Herr über diese...
Ob ich so meine Angst vor Pferden und Feuer bekämpfen könnte?',fragte ich mich und schlief mit der Zeit ein.Am nächsten Morgen erwachte ich sehr früh, dafür, dass ich die halbe Nacht lang auf gewesen war. Dennoch fühlte ich mich fit, als ich mich anzog, und sah mich gedankenvoll ein letztes Mal in meinem Zimmer um. Meine Tasche war gepackt, ich hatte nichts vergessen... Auch nicht die Schatulle, die alle Geheimnisse in sich trug, und heute würde sich zeigen, ob jene mir ihr Geheimnis verrieten, das sich um mich drehte oder es noch weiterhin verschwiegen.
Ich war daher ganz schön aufgeregt, als ich mit der Tasche in der Hand durch die Gänge lief. Die meisten starrten mich sprachlos an, als ich die Cafeteria betrat, und waren sich bewusst, dass es mein letztes Frühstück bei ihnen sein würde.Freundlich ließen die Sicherheitsleute mich bei ihnen sitzen und fragten mich, was ich in den restlichen Ferien noch machen würde. Nachdenklich zuckte ich nur mit den Schultern und antwortete ihnen, dass ich noch keine Pläne hatte und abwarten würde, was sich ergeben würde. In den restlichen fünf Wochen konnte noch so viel passieren... Aber darum wollte ich mir im Moment keine Gedanken machen. Ich wollte das Kapitel Himalaya erst mal abschließen, bevor ich mit etwas Neuem anfing. Auch wenn ich zuhause noch viel üben würde bis ich die Kräfte perfekt beherrschen würde, zuhause wartete auf mich die Band, eine Menge Training und ein großes Abenteuer.
Auch wenn ich jetzt zwei Wochen untergetaucht war, war die Gefahr noch immer da. Die Sterne saßen noch immer in ihren Startlöchern und warteten auf den geeigneten Moment um zuzuschlagen. Ich musste vorsichtig sein, wenn ich zuhause ankam, in erster Linie umsichtig. Konnten die Sterne das Medaillon in Peru nicht stehlen, würden sie es weiter versuchen und es vielleicht schon am Flughafen tun. Die Gefahr bestand überall. Ich war nirgendwo richtig sicher, auch wenn dieses Versteck mir in den letzten Wochen etwas Sicherheit gegeben hatte, so musste ich wieder hinaus in die Welt, in die neue Heimat und nahm einiges an Wissen mit.
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Burning Scar - Von Flammen umzingelt
RandomEine etwas andere Geschichte... ... Eine Mischung aus Cinderella, Tomb Raider, Avatar und High School Musical... Seht sie einfach wie eine Netflix Serie an... Jede Folge ein Kapitel... Zum Inhalt: Sarah ist erst sechszehn, als sie ihre Familie be...