Burning Scar - Von Flammen umzingelt

*Die Rückkehr*

Am nächsten Morgen machten wir uns schon früh auf, um rechtzeitig zur Ranch zu kommen. Es sollte heute noch heißer werden als gestern, 35 Grad, um es genau zu sagen, weshalb sich die meisten Mädels ihren Bikini schon unter ihr Top angezogen hatten, um bei Bedarf in den nächsten Fluss zu springen.
Ich hingegen hatte wieder meine grüne Jacke an und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, um meine Narben vor der Sonne zu schützen, die durch die Strahlung in den letzten Tagen schon einiges abbekommen hatten, und ertrug verschwitzt im Stillen auf der Kutsche die unerträgliche Hitze.

Jimber keuchte schon nach den ersten Meilen, da die Zuglast bei der Hitze für ihn noch schwerer geworden zu sein schien, und beugte seinen Kopf jedes Mal in Richtung Fluss, wenn er ihn hörte.
Doch so sehr ich mit ihm mitfühlte, so konnten wir noch keine Pause einlegen.
Toby hatte es gestern noch genaustens berechnet: Wenn wir rechtzeitig gegen Mittag an der Ranch sein wollten, durften wir uns maximal zwei Pausen leisten.
So musste der arme Jimber noch was durchhalten, bis wir nach einer Stunde in die steinige Schlucht kamen, wo wir schon auf dem Hinweg eine Rast eingelegt hatten.

Jimber freute sich schon, als Toby ihn endlich von der Kutsche losmachte, und ließ ihn zu den anderen in den kleinen See laufen, wo er freudig  seine Hufen ins Wasser stampfte und  andere so nass spritzte, dass er unbemerkt unter den Campern eine Wasserschlacht entfachte, der kaum einer entrinnen könnte. Mittendrin war Matthew, der mit seiner großen Wasserpistole alle fertig machte.

Lachend sah ich ihm dabei zu, wie er sämtliche Mädchen zum Schreien brachte, und vertrieb mir die Zeit nebenbei mit Zeichnen, was mich als Einzigstes von der Hitze und den elenden Gedanken abbringen konnte, bei dieser Schlacht nicht mitmachen zu können.

Doch auch ich kam nicht ungeschoren davon und merkte erst zu spät, dass mich jemand im Visier hatte.
Ganz leise schlich er sich an mich ran und schlug im perfekten Moment zu, als ich mein Zeichenbuch wieder in die Tasche geräumt hatte..

Von der plötzlichen Nässe schockiert schrie ich auf und riss meinen Angreifer zu Boden, als ich mich was aufrichtete und ihn mit einem dreisten Grinsen durch einem Judotrick zur Strecke brachte.

Überrascht fiel Toby zu Boden und konnte die Hand, die seine Wasserpistole hielt, nicht mehr bewegen, da ich sie in meinen Armen fest umklammert hielt.
,,Wuow!" rief er und konnte sich nicht befreien, ohne dass er sich wehtat, ,,Oh mann! Ich hätte wissen müssen, dass ich so ende!"
,,Wenn ich dich mit meiner Rache zur Strecke bringe, dann ja!,"sagte ich mit meiner tief verstellten Stimme tiefer, sodass sie fast wie ein Mann klang, und brachte ihn zum Lachen. ,,Oh mann! Du kannst das echt gut! Du solltest mal an Matthews Geburtstagsparty als Darth Vader auftreten!"
,,Von wegen!,"raunte ich und ließ meinen Griff was lockerer, was ein fataler Fehler war. Denn im nächsten Moment wurde ich von ihm so herumgewirbelt, sodass ich nun unter ihm lag.

,,Und ob! An seinem Geburtstag als Darth Vader oder... Ich erzähle jedem, dass du auf Hannah Montana stehst".

Schockiert riss ich die Augen auf. Woher konnte der das wissen?

,,Hey! Das ist schon ewig her! Woher weißt du...",rief ich und überlegte woher er das wissen könnte, bis er endlich mit der Sprache rausrückte.
,,Dein Schreibtisch hat es mir verraten. Kaum zu glauben, dass du mal so eine Phase hattest."
Oh mann!
Es gab wirklich mal eine Phase, in der ich unglaublich süchtig nach der Serie war, dass ich sogar meine Wände mit ihren Postern tapeziert hatte und mein ganzes Zimmer voller Sachen von Hannah Montana ausgestattet hatte, von denen heute aber nur noch meine Schreibtischutensilien übriggeblieben waren, weil die Stifte echt gut waren.

Heute war mir das so unglaublich peinlich, dass ich am liebsten in Grund und Boden versinken könnte.... Keine Ahnung warum... Wahrscheinlich weil es heute jedem irgendwie peinlich war mal diese Serie geschaut zu haben und weil Miley sich so drastisch verändert hatte...