Am nächsten Morgen wollte ich gar nicht erst aufstehen...
Ich wollte am liebsten zur Schule, mit meinen Freunden abhängen, unseren zweiten Platz feiern und unseren Proberaum einweihen...Aber Amy ließ sich nicht überreden und zerrte mich zum Frühstückstisch: ,,Versteh doch! Wir müssen es so schnell wie möglich finden... Wenn es in die falschen Hände gerät..,"sagte sie und starrte mich an, ,,Hanson kennt unseren Standort, dein Gesicht... Er weiß, wo er uns findet und ahnt, dass wir das Erste haben. Wenn er das Zweite vor uns findet, sind wir geliefert!,"raunte sie und packte mich an meinen Schultern: ,,Das Schicksal der Welt liegt in unseren Händen... Es sind unglaubliche Mächte, mit denen wir spielen und wir dürfen sie nicht riskieren".
Widerwillig sah ich sie an und stimmte ihr zu... Sie hatte ja recht...
Das Schicksal der Menschen war wichtiger als das Leben eines Teenagers... Das Medaillon konnte Wunden heilen und so vielen Menschen helfen wieder gesund zu werden...
Krebs, unheilbare Krankheiten und Epidemien... Das alles konnte es bezwingen, wenn man an Wunder glaubte.So blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Freunden eine lange SMS zu schreiben, dass ich heute nicht kommen würde...
Mit trübem Blick setzte ich mich zu Amy ins Auto und schickte sie ab...
Da ich nicht genau wusste, was mich in den nächsten zwei Wochen erwarten würde, schrieb ich ihnen, dass ich kurzfristig nach Deutschland geflogen war, um was zu klären.
Das war die einzige Ausrede, die mir im Moment einfiel, denn Amy hatte der Sekretärin am Telefon Ähnliches gesagt...So fuhren wir los... ins Quartier... mit unseren Taschen im Gepäck. Amy, weil sie in ihrer alten Wohnung noch Sachen
zu erledigen hatte und ich, weil ich meine Schatulle mitschmuggelte, um sie zuhause nicht unentbehrt zu lassen, wenn wir vorübergehend bei ihr wohnten.So fuhr sie mich direkt, nachdem wir die Taschen in der Wohnung abgelegt hatten, zum Quartier hin, um mir die Trainingsräume zu zeigen, in denen auch andere Agenten ausgebildet wurden.
Da meine Mission aber ein Einzelfall war, sollte ich in manchen Fächern nur Einzelunterricht bekommen, da nicht gerade viele in manchen sprachlichen Fächern unterrichtet wurden... So versuchte ein alter Professor mir die Sprache der Maori zu beizubringen und lehrte mir ihre Schriftzeichen und ihre Bedeutung, um im Tempel die Inschriften entschlüsseln zu können.Es war nicht gerade einfach sie zu lernen, da die Sprache an eine Urform der Azteken anlehnte, von der man nicht viel wusste und auch nicht viel entschlüsselt war...
Aber dank der Notizen meines Vaters, die ich immer wieder in den Pausen wälzte, gelang es mir, ein Alphabet zu erstellen und mir einen Überblick über ihre Religion und Kultur zu verschaffen.
So wunderte sich nachher der ehemalige Mentor meines Vaters, dass ich die Schriftzeichen so schnell lernte, was ich auch meinem fotografischen Gedächtnis zu verdanken hatte, und lehrte mir ihre Ethik.,,Um ihre Kultur zu verstehen, musst du zunächst ihre Religion verstehn...
Völker bauen nicht ihre Dörfer aus irgeneinem Grund an einem bestimmten Ort...,"hatte er mal gesagt und mich damit auf eine Idee gebracht:
Da die Maori glaubten,dass die Götter ihnen einst einen Stein vom Himmel gesandt hätten,um ihr Leiden zu bezwingen,bauten sie ihre Stämme um den Meteoriten herum, um ihn zu schützen.
,,Das würde auch erklären, warum sie ihre Stämme um die Berge gebaut haben,"raunte ich am Abend zu Amy, als wir beim Abendbrot saßen,und zeigte ihr die Karte im Notizbuch meines Vaters.Sie wirkte nicht gerade überrascht, als ich ihr das sagte,sondern wunderte sich vielmehr über das Buch: ,,Wo hast du das denn her?,"fragte sie misstrauisch und wollte es gerade in die Hand nehmen, da zog ich es zurück.
,,Von meinem Vater,"antwortete ich kess und klappte das Buch zu...
Irgendwas schien sie zu verbergen...
,,Ah ja... Richtig... Ist lange her, dass ich es gesehen habe...,"meinte sie und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.
,,Aha... und wann hast du es zuletzt gesehen?"
,,Bei der Expedition deines Vaters, als wir das erste Medaillon entdeckt haben...
Er hat es früher immer bei sich gehabt, alles aufgeschrieben, was ihn faszinierte, und gezeichnet...genau wie du..."
Ich stockte, als sie das sagte, und fragte: ,,Und... wo lag der Tempel, in dem ihr es gefunden habt...?"
Sie grübelte, dann nahm sie mir das Buch aus den Händen und schlug die passende Seite mit der Karte auf.
,,Genau hier oben zwischen den Bergen... Der Eingang lag in einer Gletscherspalte... ",meinte sie und zeigte auf eine Markierung in den Bergen...
Ich stutzte und schmunzelte vor mich hin:
,,Dann sollten wir unsere Suche dort beginnen,"raunte ich und nippte gedankenvoll an meiner Tasse.
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Burning Scar - Von Flammen umzingelt
SonstigesEine etwas andere Geschichte... ... Eine Mischung aus Cinderella, Tomb Raider, Avatar und High School Musical... Seht sie einfach wie eine Netflix Serie an... Jede Folge ein Kapitel... Zum Inhalt: Sarah ist erst sechszehn, als sie ihre Familie be...