Burning Scar - Von Flammen umzingelt

A Threat and other disasters

Wohin gehst du?",fragte er und riss mich aus den Gedanken.
,,Zurück zum Farmhaus... Mich duschen," antwortete ich ihm und wandte ihm einen letzten Blick zu.
,,Okay. Dann bis später!",erwiderte er und legte sich wieder auf seinen Rücken.

,,Wir sehen uns beim Frühstück!"

,,Mhmmm," war nur sein Raunen zu hören, dann war er offenbar wieder eingeschlafen und genoss die Stille der Scheune, die ich ihm hinterließ.

Lächelnd wandte ich mich von ihm ab und lief draußen quer über den Hof. Das Wetter war heute besonders schön, noch nicht zu heiß, und der Himmel war blau , die Sonne am Strahlen...
,Was für ein schöner Tag zu Zeichnen,'dachte ich, als ich die Felder in der Ferne so leuchten sah, und kam heiter am Reitplatz an.

Doch anders als erwartet war er menschenleer und nicht ein Pferd war zu hören, wo Jace doch sonst immer morgens eine Reitstunde für die Anfänger gab, die sich noch nicht so auf den Rücken eines großen Pferdes trauten. ,Echt seltsam...,'dachte ich, als ich verwundert in den leeren Ställen nachsah, und grüßte noch El Moro, den sie wohl as Einzigen hier gelassen hatten...

,,Wo sind die bloß alle?",fragte ich ihn, als er sich nach einer Weile von mir seicht die Blässe streicheln ließ, und blickte mich nach seinem Schnauben nochmal um. Nein nichts war zu hören... Bloß ungewohnte Stille, die El Moro mit seinem Atem durchbrach...

Es war wirklich recht ungewöhnlich still hier zu dieser Uhrzeit. Normalerweise herrschte gegen Acht schon ein reges Treiben auf dem Hof, das nur schwach von Pferdewiehern und Hufgetrappel übertönt wurde... Doch heute war nichts los... Wo waren denn die Kinder? Die Eltern? Die Helfer? Die Arbeiter? Niemand... Wirklich niemand war zu hören, bis auf den dumpfen Klang meiner Schuhe, die später in der Eile auf dem sandigen Boden der Stallgasse was Staub aufwirbelten...

Verwirrt von diesem Anblick kehrte ich mit zügigen Schritten zum Farmhaus zurück und bekam gleich das Donnerwetter von Amy zu spüren, als ich zur Tür hereinkam.

,,WO BIST DU GEWESEN?", war das Erste, das sie mich fragte, und ließ mir mit ihrem Gebrüll nicht mal Zeit ihr zu antworten.
,,LI WOLLTE DICH DOCH UNTERSUCHEN!? ER MUSS DOCH BALD WIEDER ABREISEN!! WAS DENKST DU DIR DABEI? WIR HABEN UNS SORGEN GEMACHT!", schrie sie mich an und holte kurz Luft, bevor es weiterging:,,UND ÜBERHAUPT! WIE SIEHST DU ÜBERHAUPT AUS? HABT IHR ES ETWA DA IM STALL GETRIEBEN? Du hättest mir wenigstens schreiben können...." Nun ging sie zu weit!
,,BITTE?! UM SO WAS MACHST DU DIR GEDANKEN?! ENTSCHULDIGE MAL, WENN ICH DIR UM DREI UHR MORGENS NICHT MEHR SCHREIBEN WILL, UM DEINEN HEILIGEN SCHLAF NICHT ZU STÖREN! WIR HABEN DIE GANZE NACHT GEPROBT UND DABEI HALT DIE ZEIT VERGESSEN! KEIN GRUND GLEICH EIN DRAMA DRAUS ZU MACHEN," schrie ich ihr mit der selben Härte entgegen, brachte sie damit aber nur unnötig gegen mich auf:,,DRAMA?! Da draußen hätte sonst was passieren können, bei den Schergen da draußen, die hinter Jaces Pferd her sind!"
,,Sein Name ist El Moro!,"funkte ich dazwischen, erntete aber nur kalte Blicke von ihr..., woraufhin ich noch was einwandte:
,,Außerdem kann ich mich gut selbst verteidigen, falls du meine zich Kampfsportarten vergessen hast..."
-,,Ach? Gut verteidigen?,"wiederholte sie zynisch meine Worte und trat schnippisch mir entgegen, ,,Das hat man gemerkt, als die Sterne dich kaltblütig niedergeschlagen und betäubt in ihren Laster geworfen haben!"

Nun ging sie wirklich zu weit!
,,Das eine Mal hatte ich wirklich keine Chance!", rief ich und hatte bald Tränen in den Augen...
Denn mit dieser Bemerkung hatte sie in mir wirklich eine Wunde aufgerissen...

,,NUR WEIL ICH FÜR EINEN MOMENT ABGELENKT GEWESEN WAR UND SIE MICH IN DEM ENTFÜHRT HATTEN, HÄLTST DU MICH FÜR SCHWACH! DU WEIßT REIN GAR NICHTS ÜBER MICH! WIE ES IST MIT SEINEN GRÖßTEN ÄNGSTEN ZU LEBEN UND IN EINER NACHT MIT ALLEN KONFRONTIERT ZU WERDEN! DU WEIßT REIN GAR NICHT WIE ES IST MIT EINER BRENNENDEN RUTE AUSGEPEITSCHT ZU WERDEN UND IN EINEM WIEDERKEHRENDEN TRAUM ALLE IMMER WIEDER STERBEN ZU SEHEN!"