Burning Scar - Von Flammen umzingelt

¤Das Medaillon¤

Laut einer Karte befand sich ein schmaler Pfad hier ganz in der Nähe, sodass ich gar nicht erst nach oben klettern brauchte...

Gespannt wartete ich, bis sie in den Büschen des Waldes verschwunden waren, dann machte ich mich auf und zwängte mich durch den schmalen Pfad, durch den ein normaler Mensch kaum passen konnte...
Es war eine enge Schlucht, die bis zum Nordberg führte. Auf der Karte war sie nur als langer Streifen gekennzeichnet worden, bot mir aber eine gute Deckung vor den Eingeborenen, sodass ich unbemerkt von A nach B kommen konnte.
Nachdenklich lief ich weiter und kletterte am Fuße des Nordberges aus der Schlucht. Die Sonne ragte schon nah an den Zinnen und hüllte den Urwald in rötliche Farben...
Mir blieb nicht viel Zeit, um den Höhleneingang zu finden, aber dank Vaters Karte konnte ich ihn schon in naher Ferne ausmachen.
Wie am Berge des Westens war auch hier der Eingang zugewuchert. Dichte Lianen und Sträucher ragten aus den Felsen und verhüllten den Eingang wie ein langer Vorhang. Gekonnt zog ich mir ein langes Schwert aus dem Gürtelschaft und schnitt mir den Weg frei.
Auch hier offenbarte sich mir ein dunkles Loch, das ins Ungewisse führte, sodass ich zur Sicherheit meinen Kampfstab auszog und seine integrierte Taschenlampe nutzte.

Den Blick zunächst auf den Boden gerichtet ging ich hinein und hielt Ausschau nach verborgenen Fallen, die durch einen falschen Schritt leicht ausgelöst werden konnten. Der Boden war glitschig, die Wände waren feucht, sodass ich aufpassen musste, wo ich hintrat.
Das Moos und die Spuren an den Wänden verrieten mir, dass der Gang vor einigen Jahren bis zu einem Meter Unterwasser gestanden haben musste.
Wenn die Höhle noch in ihrem Inneren überflutet war, musste ich vielleicht schwimmen und nach Hinweisen tauchen. Aber solange es ging, lief ich weiter,und achtete auf die Runen an den Wänden....

Der nächste Gang vor mir hatte merkwürdige Rinnen in seinem Boden, sodass ich nachschaute, wozu sie gehörten... Doch beim Nähertreten bemerkte ich, wie die Wände um mich herum erschütterten.
Gewaltige Klingen wurden aus der Wand gefahren und schwangen hin und her.
Wie in Matthews PC-Spiel Tomb Raider musste ich einen Weg finden, sie zu stoppen, um hindurch zu kommen.
Bedacht blieb ich einige Schritte vor ihnen stehen und leuchtete in den Gang hinein. An der Wand unmittelbar hinter der ersten Klinge befand sich ein Hebel. Wenn ich es schaffte, ihn umzulegen, könnte ich die erste Klingen auspendeln lassen...
Es war ein riskantes Spiel..., bei dem ich versuchen musste, ihn mit meinem Kampfstab umzulegen,um mich nicht zu verletzen.
Nach mehreren Ansätzen schaffte ich es und brachte die Klingen zum Erliegen.

Erleichert zog ich meinen Kampfstab wieder ein und stieg vorsichtig über die Klingen hinweg... Bei den Nächsten war das aber nicht so einfach, da sie horizontal verliefen. Wie Sägeblätter kamen sie in unterschiedlichen Höhen auf mich zu und kehrten wieder um... Ich brauchte ein gutes Timing, um über sie zu hinwegspringen und drunter hindurch zu rollen.
Zielstrebig machte ich mich bereit und konzentrierte mich auf den Lauf der Klingen. Sekunden verstrichen, in denen ich zählte, bis sie wieder auf mich zu kamen...
Zwei Vier Viertel Takte war ein Durchlauf lang und ich musste mich beeilen...
Gefasst nahm ich Anlauf und sprang über die Ersten hinweg... Dabei zählte ich laut mit und warf mich bei der Dritten auf den Boden, um mich abzurollen.
In letzter Sekunde konnte ich der Klinge noch entrinnen und kam am Ende des Ganges zum Stehen, bevor mich die Letzte fast am Bein erwischte.

Erleichtert trat ich nach vorn und blickte verschnauft zurück. ,Puh! Ich habe es geschafft! ,'dachte ich und rieb mir den Schweiß unter Maske weg.
Die Klingen drehten sich weiter... und würden es noch immer tun, wenn ich auf dem Rückweg nicht den Hebel umlegte... Aber solange ich auf der richtigen Seite war, konnten sie mir nichts anhaben und würden mir Feinde vom Leib halten...

So ging ich hurtig weiter und dachte nach.
Wenn die ersten Fallen schon so heftig waren, hatte dieser Tunnel bestimmt noch Weitere für mich parat, die weitaus schlimmer waren als die Vorherigen...
So musste ich aufpassen und hielt Ausschau nach lockeren Steinen und Hebeln.