*Eine stürmische Begrüßung*

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Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, wenn ich an die komischen Telefonate zwischen Yue und Mr. Simons dachte und unseren Abschied mir ins Gedächtnis aufrief, der im Juni alles andere als glimpflich verlaufen war. Die ganze Zeit über hatten sie mich angelogen, wenn es um das Experiment ging, das sie nach meiner Entführung gegen meinen Willen durchgeführt hatten. Yue, Li, Mr. Simons...und Amy... Sie alle hatten was damit zu tun und ich musste es herausfinden. Mit gut Glück sagte Amy es mir noch diese Woche. Sonst musste ich wohl nachhelfen um die Wahrheit aus ihr herauszukriegen.

Doch heute war ich erst mal froh wieder nach ,,Hause" zu kommen, Toby wiederzusehen und die anderen, die sich scheinbar um mich Sorgen gemacht hatten.

Ein kleine Ansammlung von Menschen hatte sich bereits gebildet, als wir über den Waldweg am Parkplatz des Hofes ankamen.
Amy hatte Jace bei einer Rast an einer Tankstelle wohl schon eine SMS geschrieben, wodurch er die Strongholds alle samt  zusammengetrommelt hatte.

Matthew war gleich aus dem Häuschen, als er mich aus dem Wagen steigen sah, und sprang mir  mit einer wilden Umarmung entgegen, während sein Bruder zunächst skeptisch bei den anderen stehen blieb und unseren Gast grimmig anschaute, der nichtsahnend seine Tasche aus dem Pickup holte und sich zu uns gesellte.
Freudig merkte ich davon nichts und begrüßte erst mal den kleinen Quälgeist, der sich wie eine Klette an mich hing.
,,Sarah! Endlich bist du wieder da! Ich hab dich so vermisst!,"rief der Kleine und wurde von mir sogleich an mich gedrückt:,,Ich dich auch, Matt!", raunte ich und ließ ihn wieder runter, als er unruhiger wurde.

,,Und!? Hat man dich geheilt?", fragte er mich undeduldig und hatte wieder diesen Welpenblick in den Augen, musste aber an der breiten Narbe in meinem Gesicht feststellen, dass es nicht der Fall war, sodass er beschämt zu Boden blickte und nicht mehr wusste was er sagen sollte.
,,Nicht ganz... Sie hatte eine kleine Infektion, weiß du, weshalb sie im Krankenhaus was bleiben musste",versuchte Li ihn was aufzuklären und legte eine Hand auf seine Schulter.
,,Aber jetzt geht es mir schon viel viel besser!", versicherte ich dem Kleinen und brachte ihn zum Schmunzeln.

,,Mann! Das freut mich, dass es dir wieder besser geht! Ich muss dir nachher unbedingt was zeigen!",strahlte er und zerrte an meiner Tatze, während wir weitergingen.

- ,,OH! Da bin ich aber gespannt!,"griente ich und freute mich schon riesig auf die Überraschung.
Er hatte doch immer ein Ass im Ärmel parat, um mich auf andere Gedanken zu bringen und das schätzte ich so sehr an ihm...
,,Okay! Sag mir dann einfach nur Bescheid,"meinte er und guckte kurz  zu seinem Bruder, der ihn eindringlich anschaute.

,,Na klar,"raunte ich und legte eine Hand auf seine Schulter, ,,Aber zuerst gehen wir zu den anderen."

,,Natürlich," sagte er und zog mich am Arm hinter sich her, bis wir die Gruppe erreicht hatten.

Es herrschte direkt rege Stimmung, als wir hinzustießen, und Li und ich wurden von allen Seiten herzlich begrüßt. Nur Toby hielt sich noch was zurück und blieb an der Seite stehen, bis ich auf ihn zutrat und ihm Li vorstellte:,,Hi Toby! Das ist Li, ein guter Freund aus China und hochrangiger Doktor der allgemeinen Medizin. Er hat mir bei der Behandlung geholfen",raunte ich und musste bei seinem Blick was stutzen.
Er guckte erst so verdattert, aber dann hellte sich augenblicklich seine Miene was auf und er schüttelte eifrig Lis Hand:,,Freut mich Sie kennenzulernen",sagte er und wirkte irgendwie erleichtert, als sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen.
Er war doch nicht etwa eifersüchtig gewesen für eine Millisekunde? Aber nein! Schnell warf ich diesen Gedanken beiseite und zuckte zusammen, als Li seufzte:
,,Bitte! Wir sind im selben Alter, sag ,Du' zu mir", schlug er vor und klopfte ihm wie ein Football Kollege gegen die Schulter.
,,Mach ich,"stöhnte Toby und warf mir einen fragenden Blick zu, woraufhin ich mich zu ihm vorbeugte und ihm was zuflüsterte:
,,Li ist eigentlich nur mitgekommen, um meinen Gesundheitszustand zu beobachten, falls noch irgendwelche Nebenwirkungen auftreten." 
,,Ah verstehe, dann sind diese Dinger also jetzt weg?"
,,Ja. Theoretisch dürfte ich keine Blockaden mehr haben",gestand ich es ihm leise und erlebte wie er förmlich vor Freude explodierte.

Burning Scar - Von Flammen umzingeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt