¤Die Legende¤

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Vorab ein kleiner Hinweis:
In diesem Kapitel werden spanische Sätze vorkommen. Da ich noch nie Spanisch zuvor gelernt habe und nur durch mein lateinisches Grundwissen und daher mithilfe von Übersetzern und Grammatikseiten diese zustande gebracht habe,bitte ich um Verständnis wenn Fehler auftauchen sollten. Wer von euch Spanisch kann, kann mir bei Fehlern helfen und gerne Korrekturen in die Kommentare schreiben.
Zur Sprache der Isconahua: Die Sätze habe ich in diesem Kapitel frei erfunden.

Des Weiteren wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen <3
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So irrte ich gewiss zwei Stunden lang durch den Wald, bis ich auf einmal aus einem Hain vor mir laute Trommelschläge hörte. Dieser immer wiederkehrende dumpfe Klang... Er hatte etwas Magisches an sich, das mich für einen Moment kurz stocken ließ. Gebannt folgte ich diesen Klängen durch den Wald und verbarg mich ein paar Meter weiter vor einer Lichtung im Gebüsch.

Da war ein großes Feuer, das bis zum Himmel flammte... und rundherum bestimmt zehn Krieger, die wild zu den Trommelschlägen tanzten. In einem äußeren Kreise saßen Leute, Männer mit ihren Frauen und Kindern, die gemütlich aßen oder Lieder sangen. Sie trugen nichts weiter als lange Lendenschurze und große Palmblätter um die Hüften. Manche von ihnen hatten sogar einen Ring oder einen Stocher in der Nase und sahen durch ihre dunkle Bemalung echt gefährlich aus.

Bevor sie mich bemerkten, schlich ich weiter durchs Gebüsch und lauschte ihren Gesängen. Ihre Sprache ähnelte ein bisschen der der Maori, nur dass sie sich im Laufe der Zeit gewandelt hatte.
Ich hörte ein paar spanische Akzente raus, die wohl nach der Entdeckung Amerikas in die Kultur miteingeflossen waren.
Es war erstaunlich,wie sehr sich eine Kultur veränderte, wenn sie auf eine andere traf... Sprachen und Traditionen änderten sich, mit ihnen bei manchen sogar der Glaube, doch die Isconahua... Sie änderten sich nicht. Sie blieben in ihrem Wald... ohne zu wissen, wie sehr sich die Welt der Menschen da draußen verändert hatte... Besinnlich schlich ich weiter um ihr Lagerfeuer herum und konnte schon in naher Ferne die ersten Hütten sehen, als ich plötzlich von Amys Headset ein Signal bekam. ,,Sarah, bist du da?,"hörte ich sie flüstern und rieb mir verschmitzt das Ohr. Da war wieder ein Rauschen zu hören, was die Verbindung störte... ,,Ja, wo seid ihr?",hauchte ich und wartete auf ihre Antwort.
,,Im Dorf bei den Einwohnern,"raunte sie... ,,Das sehe ich, aber wo genau seid ihr?",fragte ich und versteckte mich hinter einer Hauswand.
,,Bei dem Feuer,"meinte sie und verstummte. Im Hintergrund waren noch Stimmen zu hören, dann brach die Verbindung ab.
Konfus blieb ich an der nächsten Hütte stehen und schaute mich um. Die meisten Einwohner waren wohl beim Fest und ahnten nicht, dass hier jemand Fremdes war. Dennoch wollte ich mich irgendwo verstecken und sprang notdürftig ins Gebüsch, als zwei Krieger aus ihren Hütten kamen.
Mucksmäuschenstill blieb ich unten liegen und beobachtete durchs Geäst, wie sich ihre Füße entfernten.
Erleichtert atmete ich aus und richtete mich auf. Diese Aktion war knapp gewesen... Ich hätte auch in einem giftigen Strauch landen können oder auf einem Tier... Aber zum Glück war nichts passiert.

Gefasst kroch ich weiter und suchte mir ein Versteck in der Nähe des großen Feuers. Hinter ein paar Büschen schien mir der perfekte Platz zu sein, um das Geschehen zu beobachten, doch schon nach wenigen Schritten wurde ich von jemandem bemerkt.

Erstarrt blieb ich stehen, als ich plötzlich unerwartet hinter mir einen Schrei hörte.

Ein kleines Mädchen hatte mich wohl eben gesehen, als ich es nicht gemerkt hatte. Erschrocken stand sie da und hielt sich ihre Hände vors Gesicht: ,,Tuo rostro!",rief sie und zog fast die Aufmerksamkeit der anderen auf sich.
Schnell beugte ich mich zu ihr runter und zog sie auf die Knie. ,,Pscht! ¡Cállate! No te voy a hacer daño! Non tienen miedo! (Pscht! Sei still! Ich tu dir nichts! Hab keine Angst!)",versuchte ich sie zu beruhigen auf , doch schon nach wenigen Augenblicken fing sie wieder an zu schreien und riss sich los.
,,¡Socorro! ¡Socorro!(Hilfe!)",schrie sie und lief zu den Familien in den Kreis.
Blitzartig hörten die Krieger auf zu tanzen, die Gespräche und die Trommelschläge verstummten und alle richteten die Blicke gebannt auf sie.
Aufmerksam hörten sie ihr zu und schickten ein paar Männer in den Wald, um nach mir zu suchen. Ihren Worten nach zu urteilen sollten sie nach einem schwarzen Schatten suchen, was für mich sehr surreal klang, da sie mich durchaus als Mensch gesehen hatte, auch wenn die Maske sie ziemlich verunsichert hatte.

Burning Scar - Von Flammen umzingeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt