Burning Scar - Von Flammen umzingelt

Kämpferherz

Sarah P. O. V.

Es war ein schönes Gefühl mit ihm die Zeit zu verbringen, als es könnte es so für immer sein. Für immer in seinen Armen, vor dem Kamin einer Hütte in dem tiefsten Wald Idahos, in dem kaum ein Laut die idyllische Ruhe stören konnte, die in ihm lag.
Es war so still hier, dass nur die Eulen zu hören waren, die draußen auf Beutezug durch die Bäume flogen, und andere Geschöpfe der Nacht, die in den Büschen durch die Sträucher zogen.

Die Sonne war über den Regenwolken bereits untergangen und auch ihr letzter Schimmer schien hinter den Bergen fast verschwunden, als ich verträumt aus dem Fenster in den Himmel blickte...

Entspannt genoss ich diese Stille um uns herum und lauschte dem Klang seines Herzens, das in seiner Brust nun friedlich pochte.

Ganz gemütlich war er eben schön eingeschlafen, als ich mich nach einer Weile an ihn gekuschelt hatte, und hatte ihm noch einen leichten Gute-Nacht- Kuss gegeben, bevor er seine Augen endgültig für die Nacht geschlossen hatte...

Er sah so süß aus, wenn er schlief, und hatte so noch viel mehr Ähnlichkeit mit seinem Bruder, der auch immer eine Weile noch auf der Unterlippe rumkaute, wenn er eingeschlafen war. Aber wenn man ihm das sagen würde, würde er wahrscheinlich mit dem Kopf schütteln und jegliches abstreiten...
So behielt ich es lieber mit einem Schmunzeln für mich und
dachte nach.
Es war so viel passiert in den letzten Tagen, dass ich kaum Zeit hatte, darüber nachzudenken.
Wir waren uns näher gekommen, hatten uns geküsst und sogar miteinander geschlafen, was für mich immer noch unvorstellbar war. Schließlich war er der King der Schule, der Schwarm aller Mädchen und Heartbreaker und ich nur ein kleines Mädchen vom Rande, das wegen seiner Narben in der untersten Schicht gelandet war... Aber dennoch fühlte es sich richtig an ihn zu küssen, mit mit ihm zu reden und zu lachen, bei ihm zu schlafen, vor allem aber es mit ihm getan zu haben...
Oh mann!
Ich weiß noch, wie sehr ich mich davor gefürchtet hatte, dass die Sterne es mir raubten..., mich in ihrem dunklen Kerker vergewaltigten...oder mir noch Schlimmeres antaten... Aber meine Narben hatten mich Gott sei dank vor diesem Albtraum bewahrt, sodass ich einfach nur froh war, dass ich es mit einem Kerl getan hatte,  den ich liebte... Der mich auch liebte und sich nicht scheute es zu sagen.

Ich hatte anfangs echt Zweifel gehabt, dass er sich von mir abwenden würde, sobald er meine Narben sieht, oder dass ich später  was falsch machen würde beim Sex, aber charmant hatte er mich beruhigt und mir auf seine Art gezeigt, dass ich mich mehr von meinen Gefühlen leiten lassen sollte, als von meinen negativen Gedanken, und hatte mir den Schleier der Angst mit dem nächsten Kuss abgelegt.

Ja gewiss am Anfang hatte es was weh getan... Aber dann hatte dieser erfreuliche Schmerz mich berauscht... Immer mehr, immer stärker, immer tiefer... So hatte ich es gewollt und nicht aufgehört, zu stöhnen, bis mein Leib von der Anspannung erschöpft gewesen war.
Mein ganzer Körper hatte unter seiner Nähe in Flammen gestanden, sodass ich ihn mit einem Trick umgedreht und mich auf seinen Schoß gesetzt hatte.
Und es hatte sich so gut angefühlt für einen Moment über ihn zu herrschen, ihn mit ein paar Stößen zu erregen, dass ich ihn am liebsten nie mehr losgelassen hätte.
Aber wie jeder Spaß musste auch dieser ein Ende finden, als sich plötzlich ein blauer Schimmer auf Tobys Schürfwunden gelegt hatte, die er sich erst kürzlich bei einem Sturz vor ein paar Tagen zugezogen hatte. Ein deutliches Ziehen hatte sich in meiner Brust bemerkbar gemacht und ich hatte gespürt, dass ich ihn in dem Moment geheilt hatte..., ganz unbewusst aus dem Herz heraus..., sodass er  nichts davon mitbekommen hatte. Oder vielleicht doch?
Jedenfalls hatte er ganz fasziniert auf das Medaillon gestarrt, als ich es gerade noch rechtzeitig ablegen wollte, bevor seine neugierige Hand danach greifen konnte. Doch nun war ich mir sicher, dass er das Licht gesehen hatte, und musste mir schleunigst was einfallen lassen, um ihm mein Geheimnis nicht zu verraten...