¤Memories and the Strongholds¤

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Nach der Schule wurde ich von Amy abgeholt. Sie wollte noch was erledigen und setzte mich Zuhause ab,dann raste sie davon...
Während sie was Einkaufen ging, beschloss ich im Musikzimmer was zu üben...
Ich traute mich nicht, wenn jemand da war, was zu singen... Meine Stimme war mir immer peinlich, weil ich nicht wusste, ob ich gut war oder nicht... Darum übte ich lieber heimlich im Stillen und ließ meinen Gefühlen freien Lauf...
So setzte ich mich am Nachmittag ans Klavier, spielte alle Oktaven durch und sang mich ein...
Mit der Zeit fiel mir ein Lied wieder ein, das ich mal im Radio gehört hatte...
,,Eiserner Steg von Philipp Poisel"
Ein schönes Lied...Es passte so zu mir... Eigentlich ein trauriges Liebeslied,aber für meine Eltern war es perfekt...
Zögerlich spielte ich die ersten Töne auf dem Klavier... und schloss die Augen... Die Melodie ertönte in mir und ein Text..., der anders war als der Originale... Entschlossen fing ich an zu singen und dachte an die letzten gemeinsamen Momente mit meinen Eltern:

,,Ich atme Euch ein
Und nie wieder aus
Schließ Euch in mein Herz
Lass Euch nicht mehr raus

Ich trage Euch bei mir
In meiner Brust
Hätt alle Wege verändert
Hätt ich sie vorher gewusst

Jetzt steh ich am Ufer
Die Flut unter mir
Das Wasser zum Halse
Warum seid Ihr nicht hier

Ich will Euch einmal noch lieben
Wie beim allerersten Mal
Will Euch einmal noch sagen
In Euer offenes Ohr

Dass ich Euch nicht vergess',
Will Euch einmal noch nah sein
Bevor ich Euch
Für immer verliere
Für immer verliere

Wer achtet auf mich jetzt
Dass ich mich nicht verlauf
Und wenn ich jetzt falle
Wer fängt mich dann auf

In all diesen Straßen
Kenn ich mich nicht mehr aus
Da ist niemand mehr der wartet
Der auf mich wartet Zuhaus

Ich will Euch einmal noch lieben
Wie beim allerersten Mal
Will Euch einmal noch spüren
In meinen offenen Armen...

Will Euch einmal noch sagen
dass ich Euch vermiss'
Euch einmal noch nah sein
Bevor ich Euch
Für immer verliere
Für immer verliere"

Tränen stießen mir in die Augen, als ich das sang, und brannten auf meiner Haut..... Ich spielte noch die letzten Töne zuende, dann lief ich in mein Zimmer und warf mich aufs Bett...
Mir war egal, ob ich mein Kissen vollsauen würde... Ich weinte, einfach aus mir heraus... und ic wollte so schnell nicht damit aufhören... Die Erinnerung zeriss mein Herz...
Ich sah immer noch das Bild vor Augen, wie wir gemeinsam am Klavier gesessen hatten und Mama an der Tür gelauscht hatte...

Ein leises Klopfen riss aus den Gedanken... Schluchzend blickte ich auf und starrte an die Scheibe meines Fensters. Es regnete... Tropfen klopften an meine Scheibe... und es war, als würden sie wie Tränen an ihr herunterlaufen... Jede suchte ihren eigenen Weg... und hinterließ einen schmalen Streifen an der Scheibe...
Schniefend stand ich auf und lief zum Fenster... Es war,als würde der Himmel meine Gefühle widerspiegeln..., als würden meine Eltern dort oben mit mir weinen...
Lächelnd schaute ich in die grauen Wolken und beschloss raus zu gehen...

Mit der Kapuze überm Kopf ging ich hinaus in den Garten... Das Gras war matschig vom Regen, aber mich störte das nicht... Ich ging einfach weiter, sprang über das Gartentor und begann zu laufen... Ich rannte... immer schneller..., die Tropfen klatschten mir ins Gesicht...
Ich wollte nur noch weg... Die Gefühle vergessen, den Tag in der Schule...,die letzten Monate..., einfach alles...

Ich rannte, so schnell ich konnte, quer durch den Park, sprang über Geländer und Zäune und überwand Mauern...
Schließlich lief ich nur im Kreis...
und stand irgendwann wieder vor unserem Gartentor... Schweren Herzens überlegte ich, ob ich zurückkehren sollte, und öffnete es... Doch mit dem Anblick des Hauses kamen mir wieder die Tränen... Ich fing an zu weinen und fiel auf die Knie...
Vom Laufen ganz durchnässt ließ ich mich vollregenen... und spürte die Tropfen auf meiner Haut... Schwermütig blickte ich in den Himmel und begann zu schreien: ,,Warum habt ihr mich verlassen?"
Der Regen prasselte... und alles was ich hörte, waren Amys besorgte Rufe: ,,Sarah ! Sarah!" Sie war ganz aufgebracht und suchte im ganzen Haus nach mir....
Als sie aus dem Fenster schaute, bekam sie einen Schock und rannte aus der Terrassentür auf mich zu... ,,Sarah! Was machst du denn für Sachen!",rief sie und half mir auf... Ich konnte nicht anders als zu schluchzen und ließ mich von ihr zurück ins Haus führen...
Mit schweren Schritten brachte sie mich ins Bad und säuberte mein Gesicht von den Blutflecken. ,,Was ist denn passiert?",fragte sie, während sie es abtupfte, und machte sich große Sorgen.
- ,,Ich... ich...ähm.. nichts... Ich musste mal raus,"stotterte ich und fand die Worte nicht... ,,Bei strömendem Regen?",wurde sie etwas skeptisch und legte den Tupfer beiseite... ,,Es... hat erst angefangen,als ich draußen war,"log ich ihr ins Gesicht wollte nicht weiter darüber reden...
,,Ehrlich?"- ,,Kann ich jetzt duschen?",unterbrach ich sie, bevor sie mir neue Fragen stellte,und öffnete meine Jacke...
,,Ja klar, aber rede mit mir, wenn es dir schlecht geht...",sagte sie und verließ das Bad... Ich nickte und zog mich aus... Die nassen Klamotten warf ich erst mal in eine Ecke... Dann ging ich Duschen...
Mit dem Wasser kamen die Gedanken....

Burning Scar - Von Flammen umzingeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt