Kimmich x Goretzka - Krank

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Leons PoV

Gut gelaunt stieg ich aus meinem Auto aus und holte die Reisetasche aus dem Kofferraum. Ich hatte die vier freien Tage, die uns der Verein gegönnt hatte, genutzt um meine Familie zu besuchen. Es war schön gewesen, mal wieder etwas Zeit mit ihnen zu verbringen, wobei ich mir sicher war, dass meine Mutter froh war, wieder ihre Ruhe zu haben. Wenn meine drei Schwestern und ich gleichzeitig zu Besuch waren, war das Chaos vorprogrammiert und erst recht, wenn wir länger als ein paar Stunden blieben. 

Ich hatte die Zeit in meiner Heimat genossen, doch freute ich mich auch darüber, zurück in München zu sein. Was vor allem daran lag, dass ich meinen Freund ziemlich vermisst hatte. Ich war es nicht gewohnt, ihn solange am Stück nicht in meiner Nähe zu haben. Es war dabei auch nicht hilfreich gewesen, dass wir lediglich am ersten Tag miteinander telefoniert hatten. An den restlichen Tagen war dem Jüngeren immer irgendwas dazwischen gekommen und auch seine Nachrichten hatten sich in Grenzen gehalten. 

Ich schloss die Haustür auf und stellte meine Reisetasche im Flur ab. Während ich meine Jacke auszog, wollte ich nach Joshua rufen, jedoch hielt mich eine wütende Stimme, die nach Serge klang, davon ab. 

  "Du bist unerträglich! Ein kleiner, grummeliger Giftzwerg!" Irgendwo im Haus polterte etwas. "Das hast du nicht gerade ernsthaft gemacht! Koch dir deinen Tee doch selber!" 

  "Ich will deinen verdammten Tee doch gar nicht!", ertönte nun Joshuas Stimme, der zwar genauso wütend klang, jedoch so gut wie keine Stimme hatte, weswegen ich ihn kaum verstand.

  "Den bekommst du auch nicht mehr!" Serge tauchte oberhalb der Treppe auf, von wo aus er mich entdeckt. "Ich gebe dir einen Tipp. Geh einfach wieder. Den Kerl erträgt man keine fünf Minuten", motzte Serge, während er zu mir runter kam. "Am Besten sperren wir ihn hier ein, damit die Menschheit vor ihm sicher ist." Serge schlüpfte in seine Schuhe. "Da will man helfen und wird nur angeschnauzt. Soll er doch sehen, wo er bleibt. Ist mir egal." Von der Garderobe schnappte er sich seine Jacke. "Der braucht auch nicht denken, dass ich ihm noch irgendwas aus der Apotheke hol. Der Typ hat sie doch nicht mehr alle. Wie kann man ein so undankbarer Idiot seit?" Er schnappte sich seinen Autoschlüssel von der Kommode. "Ich blockier ihn einfach überall. Mal schauen, wie Mr. Ich-brauche-keine-Hilfe-weil-ich-alles-alleine-besser-kann dann ohne mich klar kommt. Das ist nicht mehr mein Problem." Weiter vor sich hin schimpfend und ohne dass ich auch nur ein einziges Wort gesagt hatte, verließ Serge das Haus und knallte die Haustür hinter sich zu. 

Schweigend sah ich einige Sekunden auf die Tür und dachte darüber nach, was so eben passiert war. Schließlich entschloss ich, nach oben zu Joshua zu gehen. Die Schlafzimmertür stand offen. Der Raum war nur schwach beleuchtet, da lediglich die Nachttischlampe auf meiner Seite des Bettes angeschaltet war. Auf den ersten Blick war von meinem Freund nichts zu sehen, allerdings hatte ich die Vermutung, dass er sich irgendwo unter dem Knäul aus Decken und Kissen im Bett verbarg. 

Leise betrat ich den Raum, um mich auf die Bettkante setzen zu können. Von meiner neuen Position aus konnte ich tatsächlich eine blonde Haarsträhnen unter einer Decke hervorlugen sehen. Ich zog die Bettdecke etwas weiter runter. 

  "Lass mich mit deinen blöden Tee in Ruhe", begann Josh mit heiseren Stimme zu meckern. Er lag mit dem Rücken zu mir. 

  "Geht's dir nicht gut?", erkundigte ich mich, woraufhin sich der Blonde verwundert in meine Richtung drehte. 

  "Was machst du denn schon hier?" Besorgt musterte ich meinen Freund, welcher ziemlich blass war. Aus trüben Augen schaute er mich an. Statt zu antworten, lehnte ich mir vor und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

  "Wieso hast du mir nicht geschrieben?"

  "Wieso hast du nicht geschrieben, dass du früher kommst?", stellte Josh eine Gegenfrage, wobei er sich aufsetzte, was ziemlich mühsam wirkte. Seufzend stand ich vom Bett auf, da wir so nicht weiterkamen. 

Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt