Daniels PoV
Aus der Ferne beobachtete ich das Interview von Max, welches sich endlos in die Länge zog. Hatten die Reporter nicht irgendwann genug Fragen gestellt? Es gab noch genug andere Fahrer, die sie interviewen könnten statt meinen Partner in Beschlag zu nehmen.
Aufgrund unserer vollen Terminkalender hatten wir uns, obwohl wir in einer gemeinsamen Wohnung lebten, über eine Woche nicht gesehen. Max war die meiste Zeit in England gewesen und bevor er Zuhause ankam, ging es für mich nach Faenza zu einer Besprechung mit den Entwicklern von AlphaTauri. Inzwischen waren wir zwar wieder seit zwei Tagen am gleichen Ort, doch hatten dennoch keinen Moment für Zweisamkeit gefunden. Es war frustrierend.
Ich hatte eine kleine Lücke in meinem Terminkalender und meinen Freund bereits in Sichtweite, doch mussten die Reporter noch von Max ablassen.
"Geht doch einfach hin", schmunzelte Lando neben mir, der die Szene schon einen Moment beobachtete. "Ihr seid in der Öffentlichkeit Freunde. Keiner wird es hinterfragen, wenn ihr euch kurz umarmt. Vielleicht bekommst du dadurch ja auch schon das Interview unterbrochen." Unsicher blickte ich den Briten an "Mach schon." Er gab mir einen sanften Schubser. Die letzten Schritte ging ich allein ohne Max aus den Augen zu lassen.
Max schien ausn Augenwinkel gesehen zu haben, dass ich näher kam und unterbrach seinen Satz, um sich mir zuzuwenden.
"Hey Kumpel, gut gemacht", gratulierte ich ihm freundschaftlich zum Sieg, wobei ich mit ihm einschlug. Viel lieber hätte ich ihn in dem Moment einfach geküsst und ihm mehr als nur ein gut gemacht gesagt, um ihm deutlich zu machen, wie stolz ich auf ihn war. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, ihn zumindest in eine feste Umarmung zu ziehen. Da Max sich jedoch genau in dem Moment zu den Reportern drehte, um sich für die Unterbrechung zu entschuldigen, gaben sich unsere Gesichter für einen Moment näher als geplant. Ich versuchte die Situation mit einem Lachen zu überspielen, während ich den Jüngeren in meine Arme schloss, wobei Max seine Hand in meinen Nacken legte.
"Wir hätten uns fast geküsst. Das war sehr knapp", kommentierte er, wobei sein Kopf auf meiner Schulter lag. Ich entschloss den Moment zu nutzen, um meine Arme enger um Max zu schlingen und meinen Kopf auf seine Schulter zu legen. Für einen Moment war ich einfach zufrieden meinen Freund endlich wieder in den Armen halten zu können. "Aber es gibt nichts daran auszusetzen", schob Max noch hinter her und lehnte sich etwas zurück, als würde er sich versichern wollen, dass alles in Ordnung bei mir war. Nur zu gerne hätte ich meinen Freund noch etwas länger in den Armen gehalten, doch war mir bewusst, dass, selbst wenn wir es als Spaß abtaten, es irgendwann zu auffällig wurde.
"Ich kann etwas fühlen", beteiligte ich mich wieder am Gespräch, wobei wohl nur Max verstand, wie viel Wahrheit hinter meinen Wort wirklich steckte. Nur er konnte wissen, dass ich eigentlich gar kein Witz machte, sondern ihn wirklich liebte. Lachend lösten wir uns. Ich konnte in den Augen des Jüngeren erkennen, dass er den Moment auch lieber noch etwas herausgezögert hätte, doch wir waren nun mal in der Öffentlichkeit und mussten Professional bleiben. Diesen kleinen Augenblicke, die wir als Spaß tarnten, waren schon immer riskant. Ich klopfte Max noch einmal auf die Schulter, bevor ich den Rückzug antrat.
Lando stand noch unverändert dort und hatte die Szene sichtlich amüsiert beobachtet.
"Ich hatte eigentlich an eine etwas unauffälligere Umarmung gedacht", begrüßte er mich grinsend, weswegen ich ihm einen kleinen Schubser gab. Der Brite lachte jedoch nur und folgte aus dem Interviewbereich heraus. Draußen trafen wir auf Charles, der uns angrinste. Da er sein Interview gerade beendet hatte, als ich zu Max gegangen war, hatte er unsere Umarmung vermutlich mit angesehen.
"Gut, dass ihr euch nicht wirklich geküsst habt. Das wäre ja schrecklich gewesen", meinte er sarkastisch. Ich erwiderte nichts zu seinem Kommentar.
"Wie? Und er wird nicht geschubst?", hakte Lando beleidigt nach, wofür ich ihm erneut einen Schubser gab. "Ey", beschwerte der Brite sich sofort.
"Daniel, hör auf den Kleinen zu schubsen", ertönte hinter mir Maxs Stimme, der von Lando einen bösen Blick kassierte, was von Charles nur mit einem Lachen kommentiert wurde.
"Euch helfe ich nie wieder", brummte Lando.
"Und das hast du jetzt schon wie oft behauptet?", hinterfragte ich, während ich einen Arm um Maxs Schulter legte und diesen an meine Seite zog. Uns könnten noch immer Fotografen oder Fremde sehen, weswegen wir uns weiter zurückhalten mussten. Doch etwas Körperkontakt sollte wohl in Ordnung gehen.
"Dieses Mal meine ich es ernst."
"Natürlich, Lando", meinte Charles, wobei er dem Kleinsten aus unserer Runde auf die Schulter klopfte.
"Ich könnte nach dem ganzen Gerede was zu trinken gebrauchen. Begleitest du mich zum Motorhome?", wandte Max sich mir zu.
"Vielleicht möchtest du ja auch noch auf einen Kaffee mit reinkommen", witzelte Charles, den ich jedoch ignorierte und Max mit einem Nicken antwortete. Ich ließ meinen Arm von seiner Schulter rutschen und folgte ihm durch das Paddock zum Motorhome von Red Bull. Wir mussten an einigen Personen vorbei bis wir endlich in einem Gang allein waren. Max steuerte sein Fahrerzimmer an, jedoch griff ich nach seinem Handgelenk, um ihn zu stoppen. Er drehte sich fragend zu mir um, was ich ausnutzte. Ich drückte ihn rücklinks gegen die Wand und küsste ihn einfach. Ein Keuchen entfuhr Max, ehe er denn Kuss erwiderte und seine Arme um meinen Nacken schlang. Ich drückte meinen Körper enger an ihn, während meine Arme fest um seine Hüfte lagen. Unser Kuss wurde intensiver und ich konnte nicht widerstehen meine Hände hinten unter Maxs Rennoverall, den er ab der Hüfte offen und herunterhängen hatte, wandern zu lassen und sie dort auf Maxs Hintern liegen zu lassen.
Ein Räuspern ließ uns auseinander schrecken. Neben uns stand Christian, der Teamchef von Red Bull, der uns mit hochgezogener Augenbraue musterte.
"Wenn ihr vor hattet, das mit euch länger geheim zu halten, wäre es schlauer gewesen noch die letzten Schritte bis zum Zimmer zu gehen. Wenn ihr mir von euch erzählen wolltet, hättet ihr auch einfach mit mir reden können." Ich biss mir auf die Unterlippe und schaute zu Max, da immerhin sein Teamchef vor uns stand und nicht meiner.
"Sorry?", antwortete Max zögerlich, woraufhin Christian nur belustigt den Kopf schüttelte.
"Wenn es nicht noch mehr Personen heute erfahren sollen, solltet ihr das vielleicht doch lieber ins Zimmer verlegen." Ohne noch eine Antwort abzuwarten, ging Christian an uns vorbei und verschwand in einen der Räume.
"Das hatte ich mir anders vorgestellt", seufzte Max.
"Jetzt brauchst du dir über Christian zumindest keine Gedanken mehr machen und scheinbar hat er ja kein Problem mit unserer Beziehung", meinte ich und strich dabei sanft mit einer Hand über Maxs Wange. Ich ließ meine Hand von dort in seinen Nacken gleiten, zog seinen Kopf näher und küsste ihn kurz.
"Aber wir sollten wirklich lieber ins Zimmer gehen." Zustimmend nickte ich und ließ mich von Max an der Hand in sein Fahrerzimmer ziehen, dessen Tür wir abschlossen. Kaum drehte Max sich von der Tür wieder weg, küsste ich ihn wieder und zog ihn dabei mit mir Richtung Couch. Auf diese ließ ich mich fallen und zog den Jüngeren direkt auf meinen Schoss.
"Ich hab dich vermisst", flüsterte ich ihm zu.
"Hab ich gemerkt, als du mich fast vor der Kamera geküsst hättest", erwiderte Max, wobei er sich enger an mich schmiegte.
"Du hast den Kopf gedreht, nicht ich", widersprach ich.
"Das sehe ich anders, aber trotzdem habe ich dich auch vermisst." Unsere Lippen trafen für einen weiteren Kuss aufeinander.
"Dann sind wird uns ja zumindest bei dem Punkt einig und können uns wieder einer besseren Beschäftigung als diskutieren widmen." Bevor Max noch irgendwas erwidern konnte, verwickelte ich ihn in den nächsten Kuss und ließ meine Hände zurück unter dem Overall wandern.
Immerhin hatten wir einige Tage wieder aufzuholen.
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Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2
FanfictionTeil 2 meiner OS-Sammlung (boy x boy) gefüllt mit Fußball- und Formel1 One Shots