Kais PoV
Die Saison wurde mit einem Trainingscamp eröffnet und schon jetzt wünschte ich mir die Sommerpause zurück. Ich liebte es meine Leidenschaft als Beruf auszuüben und war stolz auf das, was ich erreicht hatte, doch waren die letzten Wochen, die ich mit Jule außerhalb der Öffentlichkeit verbracht hatte, wunderschön gewesen. In solchen Phasen fragte ich mich, wie unser Leben wohl aussehen würde, wären wir keine Profifußballer geworden und ohne Angst zu unseren Gefühlen zueinander stehen könnten.
Jule und ich hatten nicht weiter über das Baby-Thema, welches einige Wochen zuvor erstmalig aufgekommen war, gesprochen, doch verzichteten wird seitdem aufs verhüten. Es brachte nichts stundenlang über das Thema zu sprechen, wenn wir nicht einmal wussten, ob wir wirklich die Chance auf ein eigenes Baby bekommen würde. Wir hatten daher beschlossen alles weitere zu planen, wenn der erste Schritt geschafft war.
Zwischenzeitlich hatte ich überlegt, woran wir erkennen würden, dass es Zeit für den nächsten Schritt war. Sollte ich einfach hin und wieder einen Test machen oder würde ich es spüren? Wie weit musste eine Schwangerschaft vorangeschritten sein, um sie ohne Test zu bemerken? Konnte es passieren, dass ich wochen- oder gar monatelang gar nicht mitbekam, dass ich schwanger war? Mein Kopf war voller Fragen und ich wagte es nicht, eine von diesen laut auszusprechen. Ich hatte mich nie mit dem Thema auseinander gesetzt, weil es mir eine unglaubliche Angst eingejagt hatte. Hätte Jule in mir nicht den Wunsch einer eigenen Familie geweckt, hätte ich das Thema vermutlich auch weiterhin gemieden.
Schließlich musste ich meine Fragen gar nicht laut aussprechen. Die Tatsache, dass ich mich seit fünf Tagen direkt nach dem Aufstehen hatte übergeben müssen, hatte mich dazu gebracht einen Schwangerschaftstest zu kaufen. Mit diesem kauerte ich im Badezimmer meines Hotelzimmers, welches ich mir während der Trainingscamps mit Declan teilt. Neben dem Test lag mein Handy, auf dem ein Countdown herunterlief. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, die ich einfach aufm kalten Fußboden saß und der Zeit beim Herunterlaufen zusah. Stumm liefen mir Tränen übers Gesicht.
Ich wusste nicht, auf welches Ergebnis ich wirklich hoffte. Ich wünschte mir ein Baby mit Jule, aber der Gedanke an die Schwangerschaft versetzte mich in Panik. Wie sollte ich das schaffen?
Im Raum war lediglich das Rauschen der Dusche zu hören. Ich hatte Declan, der im Nachbarraum auf seinem Bett lag und mit Mason telefoniert, erzählt, dass ich duschen gehen würde. Wie er wohl reagieren würde, wenn er die Wahrheit kennen würde? Würde er mich hassen? Mich abscheulich finden?
Mein Handy piepte, was mich erschrocken zusammen zucken ließ. Eilig griff ich nach dem Gerät, um den Ton auszuschalten.
Für einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken, den Test einfach wegzuwerfen und so zu tun, als hätte ich ihn nie gemacht. Doch egal wie das Ergebnis aussah, es würde sich durch eine Flucht nicht verändern.
Mit zitternden Händen griff ich nach dem Test. Ich musste einige Male blinzeln, um durch den Schleier aus Tränen überhaupt etwas lesen zu können.
Schwanger
Ich war tatsächlich schwanger.
Ein Schluchzen entfuhr mir, weswegen ich schnell die Hand auf den Mund presste, um das nächste Schluchzen zumindest etwas zu dämpfen.
Jule und ich würden ein Baby bekommen, vorausgesetzt ich würde es schaffen, es bis zur Geburt zu beschützen.
Plötzlich war ich nicht mehr nur für mich verantwortlich. Es war nicht mehr nur mein Körper. Jede meiner Entscheidungen würde nicht nur mich betreffen. Jetzt gab es einen kleinen Menschen für den ich verantwortlich war und der nur leben konnte, wenn ich gut auf ihn aufpasste.
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Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2
FanfictionTeil 2 meiner OS-Sammlung (boy x boy) gefüllt mit Fußball- und Formel1 One Shots