Kimmich x Goretzka - Hochzeit mit Lina

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Leons PoV

Ich betrachtete Lina in ihrem weißen Brautkleid, welches ihr wirklich perfekt stand. Es war wie für sie gemacht. Das sah sogar ich, obwohl ich keine Ahnung von Kleidern hatte. Sie strahlte übers ganze Gesicht und wirkte einfach nur glücklich. So wie es am Tag der eigenen Hochzeit sein sollte. Selbst das Wetter zeigte sich an diesem Tag von seiner besten Seite. Es war angenehm warm ohne zu heiß zu sein, mit einem leichten Windzug. Bisher schien auch alles nach Plan gelaufen zu sein. Wenn irgendwas schief gelaufen sein sollte, hatte ich es nicht mitbekommen. Bei der Trauung wurde eine wunderschöne Rede gehalten, das Essen war köstlich und selbst der Ehrentanz lief ohne Patzer. Es schien die perfekte Hochzeit zu werden. 

Mein Blick glitt von Lina zu Josh, der ihr gegenüber stand. Die Beiden unterhielten sich lachend über irgendwas, wobei Josh ihre gemeinsame Tochter aufm Arme hatte. 

  "Was stehst du hier herum?", riss Serge mich aus meinen Gedanken, wobei er mich leicht von der Seite anstieß. "Wir wollten uns an der Bar treffen."

  "Ich komme gleich nach." 

  "Wenn du Lina weiter so anstarrst, kommt noch Jemand auf die Idee, die könntest was von der Braut wollen." Ich verdrehte die Augen und schubste Serge Richtung Bar. 

  "Geh du lieber Getränke bestellen." 

  "Ich wollte es nur mal erwähnt haben."

  "Was wolltest du erwähnt haben?", erkundigte sich Josh, der ohne seine Tochter zu uns stieß. 

  "Dass Leon mit der Braut durchbrennen will." 

  "Da hätte ich aber was gegen." Joshs Blick richtete sich auf mich. Lächelnd legte ich meine Hände auf seine Hüfte und zog ihn näher zu mir. 

  "Keine Sorge, ich habe meine Wahl schon längst getroffen und habe nicht vor nochmal zu tauschen", meinte ich, wobei ich mich vorlehnte und ihn zärtlich küsste. 

  "Okay, jetzt wird es mir hier zu schnulzig. Ich geh uns Drinks besorgen und wehe ihr kommt gleich nicht nach", kommentierte Serge. 

  "Wir sind direkt hinter dir", behauptete Josh, küsste mich jedoch statt Serge zu folgen. 

  "Bestimmt", kam es ironisch von Serge, der sich dann tatsächlich auf den Weg zur Bar zu machen schien. Ich nahm mir noch einige Sekunden, um einfach meinen Verlobten zu küssen.

  "Hab ich dir eigentlich schon gesagt, wie gut dir dieser Anzug steht?", murmelte ich gegen seine Lippen. 

  "Dann soll ich ihn heute Nacht also nicht ausziehen?"

  "Nein, brauchst du nicht. Das werde ich nämlich für dich übernehmen." Ich platzierte einen weiteren Kuss auf seinen Lippen. 

  "Ich kann es kaum erwarten", erwiderte Josh grinsend. "Ich komm gleich nach zur Bar. Ich hab Lina versprochen, dass ich mal nach ihrem frischgebackenen Ehemann schaue, der von seinen Kumpels nach draußen entführt wurde." 

  "Aber wehe du lässt mich zu lange warten."

  "Du hast doch Serge."

  "Der wird mich aber wahnsinnig machen, weil er gedanklich wahrscheinlich schon dabei ist zu planen, was wir für unsere Hochzeit übernehmen können und was wir anders machen sollten."

  "Du musst ihm nur androhen, dass wir irgendwo zu zweit heiraten, wenn er weiter nervt, dann ist er ruhig. Das klappt immer." Grinsend schüttelte ich den Kopf. 

  "Beeil dich einfach." Josh drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen, dann machte er sich auf den Weg nach draußen, während ich zu Serge an die Bar ging. 

  "Da fehlt Jemand", begrüßte Serge mich, wobei er mir einen Drink entgegenstreckte. 

  "Josh kommt nach. Er hat Lina versprochen mal nach dem Bräutigam zu schauen."

  "Bleibt mehr für uns." Schulterzuckend griff Serge nach seinem Glas und nahm einen Schluck. Ich ließ mich auf dem Barhocker neben ihm nieder. Wir unterhielten uns einige Minuten bis die Musik unterbrochen wurde. Linas Bräutigam war wieder aufgetaucht und stand mit Mikrophone vor der Bühne.

  "Liebe Lina, liebe Gäste, ich würde euch alle bitten in zehn Minuten nach draußen zu kommen, da wir noch eine kleine Überraschung ..." Seine Ansprache wurde durch einen lauten Knall unterbrochen. Während die meisten Gäste, so auch ich, zwar zusammen zuckten und ansonsten eher verwirrt über die Ursache des Knalls waren, war dem Bräutigam die Panik anzusehen. Er ließ das Mikrophone fallen und stürmte nach draußen. Serge und ich tauschten einen kurzen Blick, ehe wir ihm beide folgten. 

Vom Saal führte eine große Tür raus auf die Terrasse von wo aus man in den Garten gelang. Einige Meter von der Terrasse entfernt war alles voller Qualm. Am Rand der Terrasse stand einer der Freunde des Bräutigams, der völlig blass war und wie versteinert wirkte. 

  "Was ist passiert?", wollte Linas Mann wissen.

  "Ich weiß nicht genau. Ich hab telefoniert, ich hab es nur am Rande mitbekommen. Ben hatte irgendwas davon erzählt, dass er noch mehr Feuerwerk besorgt hat, damit es für dich auch ne Überraschung wird. Er und noch irgend Jemand haben so eine riesige Holzkiste angeschleppt. Joshua meinte zu irgend Jemand, dass er zwischen all dem Feuerwerk sich keine Zigaretten anzünden müsste und dann gab es diesen lauten Knall, es gab es Stichflamme, Sachen flogen durch die Gegen und jetzt ich alles voller Qualm und es wird einfach nicht weniger." Obwohl man dank des Qualms nicht sehen konnte, was im Garten vor sich ging und jederzeit noch mehr in die Luft fliegen könnte, stürmte ich in die Richtung des Ungewissen, weil irgendwo dort Josh sein musste. 

  "Leon, bleib hier!", rief mir Linas Mann noch zu, doch ignorierte ich ihn. Je näher ich der Quelle des Qualms kam, umso weniger konnte ich sehen. Da er sich überhaupt nicht verzog, musste irgendwas noch weiteren Qualm verursachen. 

  "Josh?!", rief ich. Aufm Boden entdeckte ich einige Holzteile, die zur erwähnte Kiste gehören könnten. 

  "Hilfe!", kam es von irgendwo aus dem Qualm. Möglichst schnell ohne über irgendwas zu stolpern, folgte ich der Stimme. Die Person, die am Bogen lag, entdeckte ich erst, als ich fast neben ihr stand. Es handelte sich um den Trauzeugen. Neben ihm lag ein kleiner Schutthaufen, der stark vor sich hin qualmte. Erleichtert atmete die Person auf, als sie mich entdeckte. "Die Statur ist bei der Explosion umgekippt und liegt auf meinem Bein. Ich bekomme sie allein nicht runter." Ich überbrückte den letzten Schritt und wollte gerade die Statur zur Seite heben, als sich ein e weitere Person aus dem Rauch löste. Für einen Moment war der Trauzeuge, der meine Hilfe brauchte, vergessen, weil die Erleichterung darüber, dass Josh offenbar unversehrt vor mir stand, alles andere überwog. Erleichtert schloss ich meinen Verlobten in eine feste Umarmung. 

  "Ist alles in Ordnung bei dir?", versicherte ich mich. 

  "Ja, ich stand weit genug weg. Ich hab außer einen Haufen Qualm nichts abbekommen. Lass uns Steve hier raus holen. Es kann nicht Gesund sein so viel von dem Zeug einzuatmen." Zustimmend nickte ich. Gemeinsam hievten wir die Statur zur Seite und halfen dem Trauzeugen auf die Beine, welchen wir bis zur Terrasse stützten. Dort standen inzwischen noch drei weitere Freunde des Bräutigams, von denen einer eine kleine Platzwunde hatte. Die Tür zum Saal war geschlossen wurden. Von Innen ertönte wieder Musik. Offenbar hatte man also versuchte die Geschehnisse ausn Garten vor den anderen Gästen geheim zu halten. 

  "Das war mal ein Feuerwerk der anderen Art", kam es von Ben, der das zusätzliche Feuerwerk angeschleppt hatte. Für seinen Kommentar erhielt er einen Schlag gegen den Hinterkopf von einer seiner Kumpels. Josh und ich setzten Steve auf einen der draußen stehenden Stühlen ab. Serge kam zu uns. 

  "Bei dir alles okay?", erkundigte er sich bei Josh, was mit einem Nicken bestätigt wurde. "Zum Glück ist nichts schlimmeres passiert.  Die Feuerwehr müsste auch gleich da sein." 

Während wir draußen mit den Anderen auf das Eintreffen der Feuerwehr warteten, hatte ich meinen Arm um Joshs Schulter gelegt und ihn sanft an meine Seite gedrückte. 

Auf diesen Teil der Feier konnte ich bei unserer eigenen Hochzeit auf jeden Fall verzichten. 

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