Jannis Brandt x Havertz - Familienessen

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Jannis PoV

Ich wusste nicht, wer von uns aufgeregter war und das obwohl wir beide eigentlich gar keinen Grund dafür hatten. Zumindest noch nicht. 

Gemeinsam mit Kai war auf aufm Weg nach Bremen für ein Familienessen. Ich hatte mich schon vor Monaten vor meiner Familie geoutet und es hatte Niemand ein Problem damit gehabt. Als einige Woche zuvor dann versehentlich rausgekommen war, dass ich in einer fester Beziehung war, wurde sofort das nächste Familienessen geplant, da meine Familie, insbesondere meine Mutter, erfahren wollten, wer mir den Kopf verdreht hatte. 

Durch seine enge Freundschaft mit Jule kannte meine Familie Kai längst und ich wusste, dass sie ihn liebten. Sie freuten sich immer, ihn zu sehen. Meine Mutter hatte Jule erst vor kurzen eine Standpauke gehalten, dass er Kai ruhig mal wieder mitbringen könnte. Dass mein Bruder überhaupt keinen Einfluss auf Kais Terminkalender hatte, ignorierte sie dabei gekonnt. 

Vielleicht würde meine Familie kurz überrascht über unsere Beziehung sein. Doch war ich mir sicher, dass sie Kai als meinen Freund akzeptieren würde. 

Die einzige Person, über die ich mir Gedanken machte, war Jule. Ich konnte nicht einschätzen, was dieser davon halten würde, dass sein kleiner Bruder und sein bester Freund in einer Beziehung waren. Julian hatte in der WhatsApp-Gruppe der Familie jedoch bereits angekündigt, dass er sich um eine Stunde verspäten würde. Somit könnte ich eigentlich erstmal ganz entspannt die restlichen Familienmitglieder einweihen. Aber halt auch nur eigentlich. Denn die Nervosität blieb und wurde eher schlimmer je näher wir dem Ziel kamen. 

Als wir auf die Auffahrt fuhren, überlegte ich für einen winzigen Moment, ob wir unser Vorhaben einfach abrechen sollten. Doch früher oder später würden wir uns der Situation stellen müssen, wenn unsere Beziehung nicht für immer geheim bleiben sollte. 

Ich blickte zu Kai, welcher mich bereits aufmerksam musterte. 

  "Es gibt eigentlich gar keinen Grund aufgeregt zu sein. Ihr kennt euch schon seit Jahren", meinte ich. 

  "Stimmt."

  "Ich bin es aber trotzdem", seufzte ich.

  "Mir geht es nicht anders. Es ist doch etwas anderes, ob ich als Jules Kumpel dabei bin oder als dein Freund." 

  "Wir bekommen das schon hin." Ich lehnte mich über die Mittelkonsole, um Kai zärtlich zu küssen. "Notfalls können wir jeder Zeit einfach wieder fahren." 

  "Meinst du, wir sollten den Wagen schonmal in Fluchtrichtung parken?", erkundigte sich Kai. 

  "Ich hoffe nicht, dass das nötig sein wird." Ein weiteres Mal trafen sich unsere Lippen. Ich spürte sofort, wie mich Kais Nähe etwas beruhigte und versuchte einfach den Moment der Zweisamkeit zu genießen, ehe wir uns ins Chaos, welches vermutlich im Inneren des Hauses herrschen wird, wagten. 

Ein Klopfen am Autofenster ließ uns auseinander schrecken. Auf meiner Seite des Autos stand Jascha, der uns angrinste. Ich warf Kai einen letzten Blick zu, ehe ich ausstieg, wofür mein jüngerer Bruder einen Schritt zurück machen musste. 

  "Seit ihr nicht etwas zu alt, um vorm Haus im Auto herumzuknutschen", konnte Jascha sich einen Spruch nicht verkneifen, den ich lediglich mit einem Augendrehen kommentierte. "Übrigens schuldest du mir fünfzig Euro." 

  "Weswegen?", hakte ich nach. 

  "Weil ich unsere Wette gewonnen habe?" Verständnislos sah ich meinen Bruder an. "Ich hab dir gesagt, dass ihr früher oder später ein Paar werdet, nachdem Jule Kai das erste Mal mitgebracht hatte."

  "Ich bin also Teil einer Wetter?", hakte Kai nach, weswegen ich zu ihm schaute. Schmunzelnd lehnte er am Auto. 

  "Diese Wette gibt es gar nicht", stellte ich richtig. Ich konnte mich zwar dran erinnern, dass Jascha damals etwas in dieser Richtung zu mir gesagt hatte, war mir aber auch sicher, dass ich keiner Wetter zugestimmt hatte. 

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