Wunschsatz: "Verdammt ich vermisse dich einfach"
Marios PoV
Es war alles irgendwie wie immer und vermutlich war genau das die Tatsache, die mich störte. Wären die kurzen Telefonate mit Marco zwischendurch nicht, würde ich ein Leben führen als wäre ich Single. Ich traf mich nicht mit anderen Personen, doch eben auch nicht mit Marco mit dem ich seit drei Jahren zusammen war. Anders als mich schien es ihn aber auch nicht zu stören. Unser letztes Wiedersehen war inzwischen mehrere Wochen her.
In wenigen Stunden würden wir uns endlich wieder gegenüber stehen, wenn auch als Gegner. Die Dortmunder müssten bereits in Frankfurt angekommen sein und bezogen sicherlich gerade ihr Hotel für die nächste Nacht.
Ich hingegen saß in meinem Wohnzimmer und dachte über meine Beziehung nach. Ich liebte Marco. Doch derzeit war ich mehr traurig als glücklich, was auf keinen Fall so bleiben konnte. Es musste sich etwas ändern. Das war mir bewusst, hieß aber noch nicht, dass ich auch aktiv etwas dafür tat. Zu groß war die Angst, dass die Änderung unsere Trennung bedeutete.
"Du solltest es ihm nachher nicht zu einfach machen", ertönte plötzlich die Stimme von Kevin, weswegen ich zusammenzuckte und zum Torwart herum wirbelte. "Du hast nicht auf die Klingel reagiert, deswegen hab ich den Notfallschlüssel genommen", erklärte er mir, wie er in mein Haus gelangt war.
"Der ist, wie der Name bereits sagt, für Notfälle", merkte ich an.
"Das hier ist in meinen Augen ein Notfall." Der Größere ließ sich auf den Sessel, der neben Sofa, auf dem ich saß, stand, fallen. "Meiner Meinung nach solltest du ihn nachher nicht einfach um den Hals fallen und auf heile Welt machen. Natürlich kann ich verstehen, dass du dich freust, ihn wiederzusehen und die gemeinsame Zeit auch nutzen möchtest, aber Marco muss verstehen, dass es so nicht weitergehen kann. Taten sprechen manchmal nun mal mehr als Worte."
"Du schlägst also vor, dass ich ihn ignorieren soll?", versicherte ich mich.
"Vielleicht nicht komplett ignorieren, aber auch nicht so tun, als wärst du mit der Situation glücklich. Am Telefon merkt Marco es ja offensichtlich nicht, dass es dir nicht gut geht. Wenn er schon nicht mehr vernünftig zuhören kann, hat er vielleicht zumindest noch Augen im Kopf."
"Ich weiß nicht."
"Mario, es kann so nicht weitergehen. Du wirst daran kaputt gehen und das möchte ich nicht mit ansehen müssen. Meinetwegen kannst du auch das Gespräch mit ihm suchen, aber wir wissen doch beide, dass du alles runterreden würdest, damit Marco sich keine Sorgen macht oder es keinen Streit gibt. Also muss er es selbst merken, dass sich etwas verändern muss bzw. dass er sein Verhalten dir gegenüber verändern muss. Er benimmt sich, als wäre eure Beziehung selbstverständlich. Ihr gehört zusammen, das stellt auch Niemand in Frage, aber zu einer glücklichen Beziehung, die ein Leben lang halten soll, gehört mehr als ein, zwei Telefonat in der Woche."
"Seit wann bist du Paartherapeut?", erkundigte ich mich.
"Das mache ich nicht für jeden, nur für meine besten Freunde." Kevin stand vom Sessel auf. "Und jetzt komm." Fragend sah ich ihn an, da wir eigentlich noch über eine Stunde Zeit hätten bevor wir zum Stadion aufbrechen mussten. "Wir müssen vorm BVB da sein und vorher noch einiges besorgen." Ich entschloss das Ganze einfach nicht zu hinterfragen und Kevin zu vertrauen. Seufzend stand ich also vom Sofa auf und kam der Bitte des Torhüters nach.
Etwa eine Stunde später saßen Kevin und ich im Stadion auf einer der Tribünen. Unterwegs hatten wir einen Zwischenstopp bei einem Supermarkt gemacht, wo Kevin einige leichte Schnacks wie unter anderem Weintrauben, Käse und Wassermelone gekauft hatte. Mit unserer Ausbeute saßen wir nun dort. Da es beim bloßen herumsitzen doch recht frisch war, hatte Kevin eine Wolldecke besorgt und diese um uns gelegt.
DU LIEST GERADE
Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2
FanfictieTeil 2 meiner OS-Sammlung (boy x boy) gefüllt mit Fußball- und Formel1 One Shots