Süle x Verstappen - Wasserrutsche

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Widmung: Basti_07

Wunschsatz: "Wieso ist da ne Wasserrutsche in unserem Flur?"

 Niklas PoV

Als ich mich vor einem Jahr auf die Beziehung mit Max eingelassen hatte, hatte ich mit vielen gerechnet, aber sicherlich nicht mit solchen Erlebnissen. Ich war nach dem Training nichts ahnend nach Hause gefahren und hatte mich bereits auf einen Abend allein eingestellt, da Max in Monaco war. Zumindest war ich davon ausgegangen. Der aktuelle Anblick bewies mir das Gegenteil. 

  "Wieso ist da ne Wasserrutsche in unserem Flur?", fragte ich ratlos, während die Haustür hinter mir ins Schloss fiel. 

  "Wieso war die hier nicht schon viel früher, ist die eigentlich wichtigere Frage", warf Lando, der in Badehose an mir vorbeilief, lachend ein. Sein Rücken war komplett rot. Besorgt musterte ich die Verfärbung. 

  "Seine Bremstechnik ist noch nicht ganz ausgearbeitet", erklärte Charles, der meinen Blick offenbar bemerkt hatte. 

  "Wer von uns beiden hat die Beule am Kopf", konterte Lando. 

  "Daniel hat mich geschubst", behauptete der Ältere der Beiden. 

  "Das ist noch immer eine Lüge", kam es vom anderen Ende des Flurs von Daniel, der gerade versuchte auf die Beine zu kommen, dabei aber sichtlich Probleme mit dem rutschigen Untergrund hatte. 

  "Bei Charles sind immer die Anderen Schuld", lachte Max, wobei er Charles neckisch anstupste, was aber bereits reichte, um den Monegassen zu Fall zu bringen. Er rutschte aus und riss Max dabei direkt mit sich. 

  "Bekomme ich noch eine Erklärung zur Wasserrutsche?", erkundigte ich mich. 

  "Wir haben uns gedacht ...", setzte Daniel an, rutschte dann jedoch aus und landete bäuchlings aufm Boden. 

  "So wie er guckt, ist er nicht davon überzeugt, dass wir überhaupt nachgedacht haben", warf Lando lachend in den Raum. 

  "Lando steht auf einen deiner Mitspieler", warf Max eine ganz neue Information in den Raum. Der Niederländer hatte sich inzwischen aufgesetzt, was Charles nutzte, um sich beim Aufstehen an ihm abzustützen. 

  "Er hat Karten für euer morgiges Spiel besorgt unter dem Vorwand, dass du und Max euch dann wiedersehen könntet. Was völliger Blödsinn ist, weil ihr ein gemeinsames Haus habt und Max nicht ins Stadion gehen muss, um dich zu sehen", setzte Charles die Erzählung fort. Die Beiden bekamen dafür von Lando einen bösen Blick. 

  "Das erklärt, wieso ihr in Dortmund seid, aber nicht wieso wir eine Wasserrutschte im Flur haben", stellte ich fest. 

  "Ich befürchte, dafür gibt es keine logische Erklärung. Es ist einfach passiert", stellte Max fest, wobei er den mit Folie ausgelegten Flur musterte, als würde er erstmalig selbst über die Situation nachdenken. Schließlich zuckte er einfach mit den Schultern und blickte mich an. "Wie war Training?" Bevor ich antworten konnte, ertönte ein Klatschen. Daniel war erneut gestürzt. 

  "Wie viel Spülmittel habt ihr hier eigentlich hin gekippt?", beschwerte er sich. Synchron blickten Max und Charles zu Lando. 

  "Wir brauchten mehr Speed", erklärte der Brite schulterzuckend. 

  "Lern erstmal bremsen", gab Charles zurück, ehe er jedoch bereits wieder ins Rutschen geriet und erneut Max mit sich zu Boden riss.

  "Verdammt, Leclerc", beklagte sich Max , wobei er jedoch lachen musste. 

  "War vielleicht doch etwas zu viel Spülmittel", sah Lando ein. 

  "Ach was?", kam es von Daniel. Ich stellte meine Trainingstasche zur Seite und trat an den Rand der Wasserrutschte von wo aus ich Max erreichen konnte ohne selbst den rutschigen Untergrund zu betreten. Ich reichte dem Jüngeren meine Hand, die er ergriff und sich von mir auf die Beine ziehen ließ. Die Tatsache, dass er nass war, ignorierte ich und zog ihn trotzdem eng an mich. Unsere Lippen trafen sanft aufeinander, wobei sich Maxs Arme um meinen Nacken legten. 

  "Hätte ich keine Tickets gekauft, würden sie sich jetzt sicherlich nicht küssen", ertönte Landos Stimme. Augen verdrehend löste ich mich von meinem Freund, drückte diesem aber noch einen letzten kurzen Kuss auf die Lippen. 

  "Danke, Lando, diese ganze Beziehung haben wir natürlich nur dir zu verdanken", erwiderte Max sarkastisch. 

  "Schön, dass ihr es endlich einseht", ignorierte Lando den Sarkasmus ganz bewusst. 

  "Möchtest du mitmachen?", erkundigte sich Daniel, der uns inzwischen erreicht hatte. 

  "Ich verzichte. Ich möchte dem Verein nicht erklären müssen, dass ich ausfalle, weil ich mich auf einer Wasserrutschte im Hausflur verletzt habe", lehnte ich ab. 

  "Gutes Argument", sah Charles ein. Daniel hingegen zuckte nur mit den Schultern, nahm ein paar Schritte Anlauf und schlitterte dann über die Fläche. 

  "Ihr hättet die Wasserrutschte auch im Garten aufbauen können", merkte ich an. 

  "Hier drinnen können wir aber keinen Sonnenbrand bekommen", erklärte Lando.

  "Außerdem sitzen die neugierigen Nachbarn auf ihren Balkon", ergänzte Max. Ich ließ meinen Blick übers Maxs trainierten, nur mit einer Badehose bekleideten Körper wandern und dachte kurz, dass ich den Nachbarn bei dem Anblick nicht mal verdenken könnte, wenn sie schauen würden. "Wir bauen das nachher alles ab. Heute Abend wird nichts mehr davon zu sehen sein", versprach Max mir. 

  "Alles Gut. Verletzt dich bloß nicht."

  "Ach verdammt, genau das hatte ich vor", seufzte Max. Ich verdrehte die Augen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. 

  "Du kommst morgen also zum Spiel?", kam ich auf ein vorheriges Thema zurück. 

  "Wir kommen zum Spiel", korrigierte Lando. 

  "Wir interessieren ihn aber nicht", warf Charles ein, womit er nicht ganz unrecht hatte. Ich mochte die Drei zwar und verstand mich gut mit ihnen, doch machte es für kein Unterschied, ob sie im Stadion waren oder nicht. Zu Wissen, dass Max dort war und zuschauen würde, ließ eine angenehme Vorfreude in mir aufsteigen. Es hatte sich bisher selten die Gelegenheit geboten, dass er mit ins Stadion kam. Noch seltener war ich an der Rennstrecke gewesen und wenn dann wirklich nur im Bereich der Zuschauer. Würde ich bei der Garage auftauchen, würde es sofort Pressebilder geben und vermutlich würde es zu Interviews kommen, bei denen ich keine Antworten auf die Fragen hätte. Wenn ich ehrlich war, hatte ich keine Ahnung von der Formel 1. Das, was ich wusste, hatte ich durch Max gelernt. Wenn ich die Rennen schaute, dann nicht weil sie mich interessierten, sondern weil Max dabei war. Mich interessierte nicht, welcher Fahrer welchen Platz belegte, sondern nur wie Max sein Rennen beendet. Mich interessierten auch die Gesamtpunkte der Anderen nicht, solange sie weniger als Max hatten. 

Ich hatte mir jedoch vorgenommen irgendwann doch von der Garage aus dabei zu sein.

  "Ja, irgendjemand muss ja aufpassen, dass Lando nicht aufs Feld stürmt und deinen Mitspieler entführt", schmunzelte Max. 

  "Weil du ja morgen auch so viel mitbekommen wirst und nicht damit beschäftigt sein wirst Niklas anzustarren", kommentierte Daniel. 

  "Ich darf das, ist immerhin meiner", grinste Max und küsste mich.

  "Ich würde ihn nicht entführen", warf Lando ein. 

  "Könnte auch schwierig werden. Immerhin ist er fast nen Kopf größer als du", meinte Charles. 

  "Wer ist es?", wollte ich wissen. 

  "Verraten wir nicht, sonst verrätst du es ihm noch", entschloss Lando. Ich schaute Max an. 

  "Du wirst es morgen sicherlich erraten können." 

  "Ich bin gespannt", schmunzelte ich. Über Maxs Schulter blickte ich zu Daniel, der gerade Schwung holte, um in unsere Richtung zu rutschen. Zu spät realisiert ist, dass er nicht rechtzeitig stoppen würde, als er auch bereits gegen Max schlitterte und diesen dadurch von den Beinen riss. Da Max noch die Arme um meinen Nacken geschlungen hatte, riss er mich direkt mit sich. Ich landet über Max auf der Wasserrutschte. 

  "Nehmt euch ein Zimmer", lachte Lando. Ich stützte mich neben Maxs Kopf ab und blickte auf den Jüngeren runter. Ich konnte nicht widerstehen mich zu ihm herunterzubeugen und sanft zu küssen. Max umschloss mit beiden Händen mein Gesicht, während er den Kuss vertiefte. "Das war nicht ernst gemeint", rief Lando panisch, was mich jedoch nicht davon überzeugen konnte, den Kuss zu lösen. 

Immerhin hatte ich einige Tage auf den Niederländer verzichten müssen, da standen uns der Moment jawohl zu. 

Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt