Julians PoV
Es fühlte sich unwirklich an. Erschöpft vom Kaiserschnitt hatte ich mich ins Bett gekuschelt und versucht mich möglichst wenig zu bewegen, da jede Bewegung wehzutun schien. Dennoch lag ein glückliches Lächeln auf meinen Lippen, während ich Kai dabei beobachtete, wie er mit unserem Sohn, der in einem Tuch eingewickelt war, langsam durch den Raum schlenderte und ihn dabei hin und her wiegte.
"Er scheint eingeschlafen zu sein. Denkst du, ich kann es wagen, ihn hinzulegen?", erkundigte sich Kai flüstern.
"Auf gar keinen Fall", erwiderte ich, weswegen Kai mich fragend ansah.
"Warum nicht?"
"Weil ich gerade den Anblick von euch beiden genieße." Schmunzelnd verdrehte Kai die Augen, ehe er zu mir rüber kam und sich auf die Bettkante setzte.
"Hattest du dir schon einen Namen überlegt?"
"Ich hatte ein paar Favoriten, wollte mich aber erst nach der Geburt entscheiden. Hast du noch einen Vorschlag?"
"Was hältst du von Aiden?" Ich zog das Tuch an der Seite etwas herunter, um das Gesicht unseres Baby sehen zu können, ehe ich sanft über die Wange des Kleinen strich und dabei sofort lächeln musste.
"Aiden", wiederholte ich. "Gefällt mir. Wie machen wir das bezüglich Nachnamen?"
"Erstmal Brandt, oder? Sollte sich dein Nachname eines Tages ändern, kann Aiden ja auch wechseln."
"Oder wir behalte meinen Nachnamen einfach", warf ich ein.
"Das können wir ausdiskutieren, wenn es soweit ist", schmunzelte Kai und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. "Du wirst ja vermutlich noch einige Wochen ausfallen im Verein. Könntest du dir vorstellen, zumindest für die Zeit mit nach London zu kommen?" Soweit hatte ich tatsächlich noch gar nicht gedacht. Bis kurz vorm Kaiserschnitt war es klar gewesen, dass ich in Dortmund bleiben würde, da Kai bei der Zukunftsplanung gar keine Rolle gespielt hatte. Da sich nun jedoch die Situation geändert hatte, wäre es tatsächlich auch eine Möglichkeit vorübergehend nach London zu ziehen. Jedoch waren wir erst wenige Stunden zusammen, wenn wir es überhaupt waren, da wir noch gar nicht wirklich drüber gesprochen hatten. Für einen Zusammenzug, wenn auch nur vorübergehend, wäre es vermutlich noch viel zu früh. Andererseits war es Kai, der seit Jahren mein bester Freund war. Wir kannten und vertrauten einander. Das würde sich nicht ändern nur weil wir statt Freunde nun ein Paar oder zumindest sowas ähnliches waren. Für Aiden wäre es sicherlich gut, wenn er beide Elternteile um sich hätte.
Kai legte eine Hand an meine Wange, wodurch er mich aus meinen Gedanken riss.
"Wenn du lieber in Dortmund bleiben möchtest, werde ich das natürlich akzeptieren und dann einfach versuchen so oft wie nur möglich herzukommen."
"Ich komme mit nach London", entschloss ich einfach. Es war die einfachste Lösung. Allein schon weil ich es Kai nicht antun wollte, dass er alle paar Tage von London nach Dortmund flog, um dann vermutlich schon wenige Stunden später wieder zurückzufliegen. Das war Stress, dem ich ihm nicht antun wollte und der zudem seine Karriere schaden könnte. "Zumindest bis zum Ende der Saison. Dann würde ich gerne langsam wieder ins Training einsteigen, wofür ich in Dortmund sein muss."
"Dafür finden wir sicherlich auch irgendeine Lösung."
3 Monate später
Für keinen einzigen Tag hatte ich meinen Entscheidung, Kai nach London zu begleiten, bereut. Wir waren in den letzten 3 Monaten zu einer richtigen, kleinen Familie zusammengewachsen. Marco war zwar nicht begeistert gewesen, da er durch meinen vorübergehenden Umzug nicht so viel von Aiden hatte, wie er während der Schwangerschaft geplant hatte, aber dennoch freute er sich für uns. Jannis war kurzerhand einfach mit nach London gezogen, da er beruflich nicht an einen Ort gebunden war, sondern von überall aus arbeiten konnte. Dadurch hatte ich Gesellschaft, wenn Kai für Auswärtsspiele mal länger unterwegs war und wir hatten einen Babysitter, wenn wir mal etwas zu Zweit unternehmen wollten.
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Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2
FanfictionTeil 2 meiner OS-Sammlung (boy x boy) gefüllt mit Fußball- und Formel1 One Shots