Pedri x Gavi - Kreuzbandriss

841 39 5
                                    

Wunschsatz: "Fühlt sich so Liebe da?"


Pedris PoV

Alles andere als motiviert versuchte ich einfach das Training hinter mich zu bringen. Zu meinem Leidwesen waren wir nicht einmal draußen, um zumindest ein paar Übungen mit dem Ball zu machen, sondern drinnen im Kraftraum. Es gehört dazu, war aber bei weitem nicht meine Lieblingstätigkeit und erst recht nach an solchen Tagen, wo ich lieber einfach im Bett geblieben war. Die letzten Nächte waren alle viel zu kurz gewesen. Meine Gedanken hielten mich wach. 

Gavi hatte sich bei einem Länderspiel einen Kreuzbandriss zugezogen und würde dadurch monatelang ausfallen. Ich wusste nicht, ob der Schmerz oder die lange Pause schlimmer waren. Für mich war klar, dass Pablo zu seiner alten Stärke zurückfinden konnte. Es würde ein langer Weg werden, aber er konnte es schaffen. Vorausgesetzt er fiel in kein Loch und genau davor hatte ich Angst. Zum aktuellen Stand konnte er noch nicht viel für seine Rückkehr tun außer abzuwarten, was nun wirklich nicht zu seinen Stärken zählte. Er hatte zu viel Zeit, um sich Gedanken zu machen. Meine Freizeit war zwar deutlich geringer, doch verbrachte ich diese fast komplett damit, mir zu überlegen, wie ich dem Jüngeren helfen könnte. Zwar gab Pablo nicht zu, dass er Hilfe braucht und behauptete zudem, dass es ihm mental gut gehen würde, doch glaubte ich ihm davon kein Wort. Egal ob er es wollte oder nicht, irgendwie würde ich ihm helfen. 

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich die Stimmung im Kraftraum plötzlich änderte und einige Gavis Namen riefen. Als ich aufblickte, entdeckte ich meinen besten Freund, der auf Krücken gestützt im Raum stand und von unseren Mitspielern nacheinander umarmt wurde. Er schien die Prozedur einfach über sich ergehen zu lassen, während er kein einziges Mal lächelte. Es war offensichtlich, dass er lieber woanders wäre. Ihn so traurig zu sehen, brach mir das Herz. Der Drang, ihm irgendwie zu helfen, wurde nur noch umso stärken. 

  "Wirst du es ihm sagen?", fragte Lewy, der sich zu mir stellte. Fragend sah ich ihn an. "Wirst du Gavi von deinen Gefühlen erzählen?"

  "Wir sind beste Freunde. Er weiß, dass ich mir Sorgen um ihn mache."

  "Das meine ich nicht." 

  "Sondern?" 

  "Ich sehe, wie du ihn ansiehst. Seit seiner Verletzung bist du zudem viel ruhiger und ständig in Gedanken versunken. Man könnte beinahe meinen, du wärst derjenige mit der Zwangspause. Gavi ist nicht der erste aus deinem Freundkreis, der sich so schwer verletzt hast. Die anderen hast du zwar auch unterstützt, aber die Sorge um sie hatte nicht mal ansatzweise so eine starke Auswirkung auf dein eigenes Leben, wie jetzt bei Gavi. Du willst ihn glücklich sehen und hast Angst, dass er selbst aufgibt oder die Lebensfreude verliert."

  "Es geht ihm nicht gut, auch wenn er etwas anderes behauptet. Das ist nicht mein Pablo." 

  "Dein Pablo", wiederholte Robert. Zögerlich nickte ich, während mein Blick zurück zu Pablo glitt, der sich gerade ein Lächeln aufgezwungen hatte. 

  "Ich möchte ihn wieder ehrlich lächeln sehen. Ich möchte sein Lachen hören und das Leuchten in seinen Augen. Ich habe Angst, dass diesen Funkeln verloren geht, weil er sich aufgibt. Ich weiß, dass er das alles schaffen kann. Er müsste da ja auch gar nicht allein durch, wenn er zugeben würde, dass nicht alles so super ist, wie er behauptet und einfach meine Hilfe annehmen würde. Natürlich ist die Situation gerade nicht einfach, aber deswegen ist doch nicht plötzlich alles im Leben blöd. Ich würde alles für ihn tun. Er soll einfach glücklich sein." Einige Sekunden sah ich den Jüngeren an, bevor ich zu Robert schaute, der mich anlächelte. "Bei meinen anderen Freunden war die Verzweiflung, weil ich nur machtlos zusehen konnte, und das Verlangen, sie glücklich zu machen, bei weitem nicht so stark", realisierte ich. 

Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt