A. Leclerc x Bearman - Erwachsenwerden (Teil 1)

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Vorgeschichte zum OS "VerstappenxLeclerc - Erwachsenwerden"


Arthurs PoV

Eigentlich hatte ich einen Abend allein auf der Couch geplant gehabt. Entsprechend lief ich auch in Jogginghose herum. Meinem gemütlichen Abend war jedoch die Türklingel dazwischen gekommen. Für einen Moment hatte ich überlegt, diese einfach zu ignorieren und die gestartete Serie fortzusetzen, jedoch brachte ich es schließlich nicht übers Herz und quälte mich doch von der Couch. Vor meiner Wohnungstür stand Ollie, dessen Outfit das komplette Gegenteil zu meinem darstellte. Er trug eine schwarze Hose mit Hemd und hatte seine Haare gestylt. Meine Haare hingegen waren völlig verwuschelt. In den Händen hielt er einen Blumenstrauß. 

  "Bist du auf den Weg zu einem Date?", versuchte ich den Grund für sein Erscheinungsbild zu erraten, während ich zur Seite trat und den Jüngeren rein ließ. Ollie betrat meine Wohnung und schloss hinter sich die Wohnungstür. 

  "Irgendwie schon", nuschelte Ollie. Seine Nervosität konnte man gar nicht übersehen. 

  "Ich hab damit abgeschlossen. Keine Dates mehr", berichtete ich, wobei ich ins Wohnzimmer lief, um den Fernseher auszuschalten. "Das ist doch auch ne alberne Erfindung. Beide Personen versuchen sich von ihrer besten Seite zu zeigen und spielen sich dabei was vor. Wie soll man denn da herausfinden, ob es wirklich passt? Nein, danke, ich verzichte. Ich konzentrier mich jetzt auf meine Karriere. Weitere gescheiterte Beziehungen brauch ich nicht und hab auch keine Lust noch mehr Energie in irgendwelche alberne Dates zu stecken, damit am Ende eh nichts daraus wird." Ich drehte mich zu Ollie um, der im Türrahmen stehen geblieben war und plötzlich ziemlich enttäuscht aussah. "Aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich will dir dein Date jetzt nicht schlecht reden. Ich persönlich habe nur einfach keine Lust mehr darauf. Es gibt dort draußen genug Personen bei denen das mit dem klassischen Daten funktioniert hat."

  "Schon okay", murmelte Ollie. 

  "Wieso bist du hier?", versuchte ich das Thema zu wechseln.

  "Nur so, ist eigentlich auch egal. Ich sollte wieder gehen." Er wandte sich ab und wollte tatsächlich meine Wohnung wieder verlassen. Jedoch konnte ich ihn noch rechtzeitig einholen und am Handgelenk festhalten. Ollies Blick war auf den Boden gerichtet. 

  "Es tut mir leid. Ich wollte dir dein Date wirklich nicht versauen. Vergiss einfach, was ich gesagt habe. Du bist nicht ich. Dein Date kann ein voller Erfolg werden. Ein Abend an den du in ein paar Jahren noch gerne zurück denkst oder deinen zukünftigen Kindern davon erzählen wirst. Ich denke, ich mag nur einfach keine Dates, weil ich ein Talent darin habe, sie zu ruinieren. Tollpatschigkeit und Nervosität sind keine gute Mischung, um einen ersten guten Eindruck zu machen." Ollies Lippen verzogen sich zu einem kleinen Schmunzeln.

  "Ich finds eigentlich ganz niedlich." Ich verdrehte die Augen. 

  "Du brauchst mir die Katastrophen, die ich schon verursacht habe, nicht schön reden." Zögerlich hob Ollie seinen Kopf, wodurch sich unsere Blicke trafen. Wir standen einander genau gegenüber. Ich hielt noch immer sein Handgelenk umschlossen. Einige Sekunden sahen wir uns einfach in die Augen. 

  "Du gehst also auf keine Dates mehr?", durchbrach Ollie die Stille.

  "Nein."

  "Und wonach entscheidest du dann, wann du eine Person küsst?" Ich zuckte mit den Schultern.

  "Nach Bauchgefühl. Wenn der Moment passt, ich eine Person gerne küssen möchte und das Gefühl habe, dass mein Gegenüber es auch möchte, ist doch kein Date nötig, um es zu tun." Der Jüngere nickte zaghaft, wobei er den letzten Schritt Abstand zwischen uns überbrückte. Fragend blickte ich ihn an. Statt jedoch noch etwas zu sagen, legte Ollie eine Hand an meine Wange, lehnte sich vor und küsste mich schüchtern. 

Für einen kurzen Moment schoss mir durch den Kopf, dass mein eigentlich bester Freund mich gerade küsste. Dann schaltete sich mein Gehirn ab und ich erwiderte den Kuss einfach. Zärtlich bewegten sich unsere Lippen aufeinander, während sich unsere Körper aneinander schmiegten. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, Ollie zu küssen, doch fühlte es sich einfach richtig an. 

Schließlich lösten wir uns von einander und ich wurde unsicher angelächelt. 

  "Muss ich mich jetzt entschuldigen, weil ich dich geküsst habe?", fragte Ollie zögerlich. Ich brachte nur ein Kopfschütteln zur Stande, wobei ich das Lächelnd jedoch erwiderte. "Ich bin eigentlich hergekommen, weil ... nun ja ... ich wollte dich fragen, ob du, mit mir auf ein Date gehen würdest." Ollie wurde vor Verlegenheit rot, was unglaublich niedlich aussah. "Aber du gerade ziemlich deutlich gemacht hast, dass du keine Dates mehr haben willst, hat die Frage sich wohl erledigt." 

  "Du hast dich für mich so schick gemacht?", realisierte ich. Verunsichert nickte Ollie. Sein Blick senkte sich, wobei ihm scheinbar der Blumenstrauß in seiner Hand wieder einfiel, den er mir daraufhin entgegenstreckte. Sprachlos nahm ich den Strauß entgegen. 

  "Einfach nur ins Wasser stellen. Keine Verletzungsgefahr und es kann nichts kaputt gehen ... außer vielleicht die Vase." 

  "An den Scherben könnte ich mich schneiden", ergänzte ich, woraufhin Ollie mir die Blumen wieder aus der Hand nahm und mit diesen Richtung Küche lief. Ich folgte ihm, um zu beobachten, wie er aus dem Küchenschrank einen Messbecher aus Plastik holte, diesen mit Wasser befüllte und ihn mittig aufm Esstisch zu platzieren, um anschließend die Blumen reinzustellen. Er drehte sich zurück in meine Richtung. 

  "Ich brauche kein erstes Date, bei dem man sich was vorspielt, weil ich dich bereits kenne. Ich kenne deine Stärken, sowie deine Makel und die Mischung aus beiden Seiten macht dich zu der Person in die ..." Er zögerte. "In die ich mich verliebt habe." Sprachlos blickte ich ihn an. "Ich wollte dich nicht nach einem Date fragen, um dich kennenzulernen, sondern um herauszufinden, ob aus uns mehr als Freunde werden kann."

  "Ich ...", brachte ich lediglich hervor. Ollie hatte mich völlig überrumpelt. 

  "Tut mir leid." Verlegen kratzt er sich im Nacken. "Irgendwie hab ich mir das Ganze anders überlegt und jetzt stell ich mich total dämlich an. Du bist aber eben keine fremde Person, bei der ich schnell drüber hinweg bin, wenn sie ein Date ablehnt. Du bist mir wichtig. Sehr wichtig. Das soll jetzt kein Versuch sein, dich emotional unter Druck zu setzten, damit du nicht mehr nein sagen kannst. Das ist nicht meine Absicht. Andererseits kannst du auch gar nicht nein sagen, weil ich dich ja nicht einmal gefragt habe, ob du mit mir auf ein Date gehen würdest, sondern dir nur erzählt habe, dass ich dich fragen wollte, aber das war halt bevor du erzählt hast, dass du keine Lust mehr auf Dates hast und ..." 

  "Ollie", unterbrach ich ihn schmunzelnd, wobei ich auf ihn zuging. Sofort verstummte er. "Ehrlich gesagt habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, ob mehr aus uns werden könnte, weswegen ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie ich gerade reagieren soll. Aber es hat sich gut angefühlt dich zu küssen." Ich griff nach seiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken. "Und ich habe dich immer gerne in meiner Nähe. Ich verbringe gerne Zeit mit dir und fühle mich bei dir einfach wohl. Vielleicht ist das mit uns schon länger mehr als nur Freundschaft und ich habe es nur bisher nie realisiert. Ich würde gerne mit dir gemeinsam rausfinden, was das zwischen uns ist und was es werden kann." 

  "Ist das ein ja?" 

  "Wozu? Du hast mich nie nach einem Date gefragt." 

  "Würdest du mit mir auf ein Daten gehen?"

  "Ich denke, für dich würde ich eine Ausnahme machen und mit dir auf ein Date gehen", antwortete ich lächelnd. Sofort verzogen sich Ollies Lippen zu einem breiten Lächeln. "Aber du hast hoffentlich nicht an jetzt sofort gedacht, oder? Du müsstest mir mindestens ne halbe Stunde Zeit geben, um mich fertig zu machen." 

  "Oder du leihst mir ne Jogginghose und nen Pulli von dir und wir können in zwei Minuten ein gemütliches Date auf der Couch haben." 

  "Die Variante gefällt mir besser. Du kannst dich einfach an meinem Kleiderschrank bedienen. Ich hol uns währenddessen noch ein paar Snacks."

  "Dann bis gleich." Ollie wollte die Küche verlassen, doch hielt ich ihn fest. 

  "Soll das jetzt eine Verabschiedung ohne Abschiedskuss werden?", hakte ich nach. 

  "Dann muss es beim Wiedersehen aber auch einen Begrüßungskuss geben", merkte Ollie lächelnd an. 

  "Damit könnte ich leben", stimmte ich zu, zog Ollie näher zu mir und küsste ihn sanft. 

Fußball & Formel1 OS-Sammlung (boyxboy) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt