Kapitel 4

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Als ich das Haus betrat war es sehr geräumig und hell eingerichtet worden. Die meisten Kartons gehörten den Jungs, nur einer war von mir, eher gesagt gehört der auch meiner Mutter. Denn ich hatte nichts mitgenommen außer das was in meiner Reisetasche war, die meisten Klamotten passten mir nicht mehr aus meinem alte Zimmer und die dir mir passten sind kaputt. Ich lief also in mein Zimmer und sah mich um. Ich hatte einen Balkon und ein Badezimmer für mich alleine. Dann hatte ich auch ein großes Bett und einen Schreibtisch sowie einen begehbaren Kleiderschrank. Ich weiß zwar nicht was da alles rein soll, aber okay. 

Es klopft an der Tür und Mason steckt sein Kopf durch die Tür, "Hey hast du bock uns beim Auspacken zu helfen, deine Sachen müssen wir erst bestellen." Ich nickte und half ihm bei seinem Zimmer. Das meiste waren Klamotten und ein Paar Bilder. Bis ich in der Kiste Rasierklingen fand. Ich ging einige Schritte von der Kiste Weg, das musste wohl Mason bemerkt haben. Er sah in die Kiste und nahm die Klingen raus. " Tut mir leid." Sagte ich doch er schüttelt den Kopf. " Es ist schon richtig wenn du weg gehst." 

"Sag mal geht es noch, wieso wird mir jetzt mein Kram abgenommen?" Schrie Jeremy und wir gingen in sein Zimmer. Sein Vater hatte schon die Rasierklingen in der Hand, als auch den Alkohol. " Es ist zu eurem eigenen Schutz. Mason her mit den Klingen." Damit gab Mason sie ihm. Meine Mum kam rein. " Es ist zu deiner Sicherheit." Sagte sie mir und ich nickte. " Ihr müsst den Jungs doch nicht die Sachen wegnehmen." Adam kam rein." Doch müssen wir, ich drücke echt die Augen zu bei vielen dingen, aber du bist gerade erst entlassen worden. Mag sein das du es jetzt schafft davon die Finger zu lassen aber wenn du einen schlechten Tag hast will ich nicht dich mit Klingen sehen." Damit verließen Adam und meine Mutter das Zimmer. 

"Tut mir leid das ich euch Ärger mache." Damit wollte ich gehen. " Du bist nicht das Problem. Deine Mum hat nur Angst." gab Cole von sich. Ich ging in mein Zimmer. Es war wie in der Klinik alles leer. Wieder klopft es an der Tür, Jeremy stand da an der Tür angelehnt. Sah mich an. " Es mag so rüberkommen das ich dich nicht mag, aber das stimmt nicht. Ich komme nur nicht damit klar das du jetzt hier stehst und nicht du selbst bist. Ich habe von deinem Bruder Geschichten über dich gehört und ich habe viele dinge über dich gesehen. Ich habe auch jemanden verloren der mir wichtig war, aber du solltest dich wohl fühlen. Also komm mit." 

Damit nahm er mich am Arm und wir verließen das Haus. In einem der Autos fuhren wir zur nächsten Shoppingmal. " Ich weiß von Cole das du dir die Haarefärben willst und ich weiß von deiner Mutter das du nur schwarz trägst. Also haben wir beide jetzt viel vor." Damit stiegen wir aus dem Wagen und liefen zu einem Frisuer. Eine nett Dame kam zu mir und ich erklärte ihr was ich haben wollte. Während meine Haare erst gebleicht wurden, saß sich Jeremy auf einen Stuhl und wartet geduldig ab. 

Nach dem Bleichen meiner Haare wurden meine Haare Lila, Von oben Dunkel und unten ganz Hell. Langsam fand ich mich wieder selber, auch wenn es noch ein langer weg werden würde, so hatte ich ein gute Gefühl. Nach dem einwirken der Farbe wurden meine Haare ausgewaschen und gefönt. Ich war stolz auf meine Farbe. Als ich vor Jeremy stand sah er hoch und grinst. " Die Farbe steht dir." Damit verließen wir den Laden. Es ging Klamotten Kaufen, zumindest das nötigste. Wie Hosen oder ein Shirt. 

Doch Jeremy hatte einen anderen Plan, ich probierte die Klamotten nur an, er suchte sie aus. Neben Drei Jeans und Zwei Pullovern, und unmengen an Socken und Unterwäsche die ich ihm am liebsten wieder an den Kopf geworfen hätte. Kam er mit T-shirts um die Ecke, die mir echt gut gefallen. Besonders das Top mit dem Aufdruck. " A Date with the Death." Fand ich super. Nach dem wir die Hosen, Pullover und ein Paar Shirts gekauft hatten, liefen wir zum nächste laden. Da gab es dann die Unterwäsche, und die Socken. Wobei ich mir die Unterwäsche ausgesucht habe. Dann gingen wir noch drei Lederjacken besorgen und ein Paar Schuhe. 

Dann ging es zum Kleider kaufen, denn Jeremy war der Meinung. Jedes Mädchen braucht ein Kleid. Also fand er schnell welche, ein Kleid war Schwarz und ging bis zu Mitte des Oberschenkels, es hatte lange Ärmel und an den Ellbogen so Einkerbungen. Das Zweite Kleid war Trägerlos und hatte einen Herzausschnitt und einen Tüll rock. Beide Kleider kaufte ich mir und dann ging es noch in einen Drogeriemarkt. 

Während ich mir ein Paar Notwendig Dinge holte wie eine neue Zahnbürste und Shampoo, sah Jeremy sich in der Schminkabteilung um und war überfragt. Viele dieser Produkte kannte ich selbst nicht mal. Ich schminke mich nicht. Nach dem ganzen Shopping holten wir noch Pizza und fuhren nachhause. 

Meine Mum erwartet uns schon daheim und lächelt als Jeremy und ich im Haus standen. Als sie meine Haare sah lächelt sie. "Geht es dir jetzt besser, mit deinen neuen Haaren?" Fragt sie und ich nickte. Ich lief mit meinen ganzen Tüten in mein Zimmer und Räumte alles Ordentlich in den Schrank ein. Ich lief wieder nach unten und sah das alle am Tisch saßen und ich saß mich einfach auf den freien platz. Dann nahm sich jeder die Pizza und wir aßen in ruhe zu Abend. In der Klinik durften wir beim Essen nicht sprechen. 

Die meisten hatten dafür aber auch keine Kraft. Meine Mum sah mich die ganze Zeit an, was verständlich ist. "Ami, was genau hast du in der Klinik gemacht?" Fragte mich Mason und aß seine Pizza weiter. " Also zuerst habe ich dort den Eiskalten Entzug durchgemacht. Ich wurde in einen Raum gebracht und davor in Krankenhaus Kleidung gesteckt. Dann kam der Geistlich Entzug , der ist schlimmer wie der Körperliche. Dann musste ich meine Selbstmord Gedanken auf malen, Der Entzug an sich ist nicht schlimm, dass was danach kommt ist hart, und das wünsche ich keinem. Du musst die selber eingestehen, dass du Fehler gemacht hast. Und wenn du das geschafft hast fängt erst die eigentliche Therapie an, man bekommt einen Therapieplan wo Sport sowie Musik und andere Dinge auf dem Programm stehen. Und erst wenn die Ärzte sich alle Sicher sind das du soweit bist, kannst du gehen. Vorher kannst du es vergessen rauszukommen. Man hat keine Chance gegen einen Pfleger der so groß ist wie ein Schrank." 

Mich sahen alle Stumm an. Cole sah zu mir. " Und was gab es da für Regeln?" Ich musste nicht lange überlegen. "Du wurdest komplett abgeschottet. Alle deine Accounts wurden gelöscht, Kontakt verboten in jeder Hinsicht. Post wurde zurück geschickt. Keine Elektrische Geräte, alles war verboten. Es gab immer etwas zu tun und du warst nie alleine. Zu andern Patienten konnte man erst nach Monaten, es mag sein das es für euch hart klingt, doch glaubt mir, es war ein Segen wenn man nicht an den Gruppen Sitzungen teilnehmen musste. Das ist das Schlimmste von allem. Die Gruppen Sitzungen sind dazu da um uns zu zeigen das wir was können. Viele die dort waren, waren deutlich älter wie ich, ich war dort die jüngste und viele haben meine Reaktionen auf manche dinge nicht verstanden, andere wiederum konnten nicht glauben was mir passiert ist. Es ist jetzt passiert, ändern können wir es nicht mehr." 

Adam sah zu mir. Er schien sehr in seinen Gedanken zu sein. Meine Mum sah mich stumm an, ich sah die Tränen in ihren Augen. Mit meinen fast Achtzehn Jahren sah ich stumm in die Runde. " Amelie, morgen ist dein erster Schultag, deine Mutter und ich haben dich mit Luis in eine Klassen gesteckt. " Sagte Adam. Ich nickte. Meine Mum sah mich an. Ich stand auf und ging um den Tisch herum. Ich nahm sie in den Arm. Ich spürte die Tränen von ihr an meinem Hals. Ich drückte sie stillschweigend.

Nach dem Essen gingen wir alle auf unsere Zimmer, die Jungs mussten noch auspacken und ich saß auf meinem Bett und sah aus dem Fenster. Langsam ging ich ins Bad und zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Es war wohl endgültig, ich war aus der Klinik draußen, ich kann es immer noch nicht fassen. 

Step BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt