9|Lass uns Klartext reden

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Marina's Sicht

Seit über einer Woche rede ich mit Dardan nicht mehr. Seine Worte gingen mir nicht mehr aus meinem Kopf. Ich sollte mich lieber auf wichtigere Dinge konzentrieren. In dieser einen Woche besuchten wir teilweise unsere Schwester oder hingen mit Hussein und Vladi ab. In ein paar Monaten haben sie eine eigene Tour geplant und sie luden mich ein, natürlich mit Backstage. Eine Ablenkung könnte mir durchaus gut tun.

,,Du solltest mit ihn reden, Schwesterherz", riss mich Angi aus meinem Gedanken.

,,Warum sollte ich? Er ist derjenige, der den ersten Schritt wagen soll. Sicher werde ich den ersten Schritt nicht machen.", sprach ich mit Überzeugung.

,,Uff, ihr seid beide echt Sturköpfe", seufzte sie.

Augenrollend ignorierte ich ihre Aussage und warteten auf Dardan.

Was er wohl in dieser einen Woche getrieben hat?

Ein verschlafener und schlecht gelaunter Dardan steuerte auf uns zu und deutete mit seiner Hand, dass wir ins Auto einsteigen sollen.

Während der ganzen Autofahrt, spürte ich seine Blicke auf mir. Als ich aber in seiner Richtung blickte, drehte er seinen Kopf schnell weg.

So egal bin ich ihn also nicht...

,,Dardan, was hast du in dieser einen Woche getrieben?", unterbrach Angi die ungewohnte und unangenehme Stille.

Als würde sie meine Gedanken lesen können, stellte sie die Frage, die ich so gerne wissen will...

,,Nichts besonderes, war mit Luciano im Studio. Fast gar nicht geschlafen", hielt er sich kurz.

So sieht er auch aus, wie eine tote Leiche. Er sah richtig bleich im Gesicht aus. Irgendwie sorgte ich mich um ihn.
Ich vermisse einfach unsere tiefgründigen und witzigen Gespräche.

,,Und ihr?", stellte Dardan eine Gegenfrage.

,,Wir waren mit unseren kleinen Schwester Jasmina in der City und sonst chillten wir bei Vladi und Hussein", antworte Angi gelassen.

Bei den Namen Hussein verzog Dardan sein Gesicht zu einem finsteren Blick und blickte mich kurz an.

Ufff, wie geil und sexy er wütend aussieht.....
Mensch Marina, kein richtiger Zeitpunkt so zu denken.

Ich blickte ihn ebenfalls finster an und verschränkte wütend meine Arme.

Jeden von uns brachte er nach Hause, zuerst Angi und dann mich.

Bei mir zu Hause angekommen, wollte ich aus seinem Fahrzeug aussteigen, bis er sich fest an meinem Handgelenk klammerte. Sein Griff fühlte sich dominant und zugleich verzweifelt an.

,,Kadale, ich will mit dir ein ernstes Gespräch führen. Es kann echt nicht so weitergehen", sprach er ein Machtwort und kratzte sich am Hinterkopf.

,,Ok, bereden wir das bei mir oben zu Hause", stimmte ich zu.

Nickend und zufrieden, folgte er mir bis in die Wohnung. Er trug meine Sachen, da er nicht will, dass ich alles alleine trage.

Bevor wir angefangen haben zu reden, bat ich ihn was zum Trinken an, was er dankend ablehnte.

,,Lass uns reden", fing ich an.

,,Wir beide haben bereits seit über eine Woche nicht miteinander geredet, was dir aufgefallen ist. Ich will nicht mit dir streiten, denn du bist für mich einer der wichtigsten Freunde in meinem Leben. Normalerweise mache ich nie den ersten Schritt, aber bei dir ist das 'ne Ausnahme. Es tut mir einfach leid, wie ich mit dir geredet habe und mit dir umgegangen bin. In dieser einen Woche habe ich an nichts anderes gedacht, als an unsere Freundschaft und dich. Ich will dich nicht als meine einzige beste Freundin verlieren. Sind wir wieder Freunde?", hielt er sanft meine Hand fest und sah in seinem Augen, einen anflehenden Blick.

Ich zog ihn zu einer freundschaftlichen Umarmung und atmete seinen angenehmen Duft ein.

Wie ich seine Nähe und seinen Duft vermisst habe...

,,Ich vergebe dir", grinste ich zufrieden.

Seine Umarmung wurde fester, sodass er mich fast zerdrückte. Irgendwann lösten wir uns lachend voneinander und sahen uns grinsend an.

,,Omg, so sehr habe ich dir also gefehlt?", zog ich eine Augenbraue nach oben und kniff an seinen Backen.

,,Schon ein wenig.", gab er augenrollend zu und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

,,Du bist soooo süß", dabei drückte ich seine Lippen zu einem Fischmund zusammen.

Omg, das sieht einfach zu zuckersüß und witzig bei Dardan aus. Am liebsten würde ich ihn so gerne abknutschen

,,OK, reicht HAHAHA. Meine armen Lippen. Du zerdrückst sie. Wegen dir können sie platzen", sprach er wie ein süßer Fisch.

Davon machte ich schnell ein Bild und ließ ihn los.

,,DAS LÖSCHST DU ABER SOFORT, SONST-", drohte er mir lachend.

Sein Blick war legendär haha

,,Sonst was, Mister Dardy?", ich schnitt ihn grinsend das Wort ab und hielt mein Handy in die Höhe.

Keine Chance, er ist größer als ich und kam schneller an meinem Handy ran.

Ich rannte schnell weg und er lief mir hinterher, bis er mich packte und aufs Bett schmiss und zu mir kroch. Er lag über mir.

Seine Nähe macht mich verrückt

,,Hast du jetzt genug, Zemer?", kam die Frage von Dardan und in seiner Stimme war die Dominanz zu hören. Mein Puls und meine Atmung stiegen enorm.

Eine Gänsehaut durchfuhr meinen ganzen Körper, denn er war mir so nahe, dass fast kein Blatt mehr zwischen uns passte.

,,Ähh, nein", stotterte ich unerwartet.

Er strich eine Strähne hinter meinem Ohr und blickte abwechselnd meine Augen und dann meine Lippen an.

Langsam und vorsichtig näherte er sich mir, als sich unsere Lippen fast berührten, klingelte plötzlich mein Handy. Schnell lösten wir uns voneinander und ich nahm den Anruf entgegen. In seinem Gesicht bildete sich Verlegenheit und gleichzeitig Enttäuschung, da wir uns nicht geküsst haben und unser Moment gestört wurde.

Das merkt man ihn an. Krass was für eine Wendung, das alles nimmt

,,H-hallo?", begrüßte und fragte ich stotternd.

,,Hey, mein Schatz wir sind es nur. Seid ihr gut angekommen in Stuttgart? Wie wars in Berlin?", kam neugierig die Frage meiner Mutter.

Sie weiß natürlich nicht, dass Dardan mit uns mitgekommen ist. Natürlich denkt sie, wir sind mit dem Bus gefahren.

,,Ja, es lief super..äh und so", stotterte ich nervös, da mir die Situation von mir und Dardan nicht aus meinem Gedanken ging.

,,Ist jemand bei dir, weshalb du so redest?", ertönte ihre strenge Stimme.

Warum haben Mütter, so ein Instinkt alles zu wissen, ohne die Antwort zu kennen?

,,Ach ne, wie kommst du drauf?", versuchte ich so locker wie möglich zu klingen.

,,Ich bin mir da nicht so sicher mein Kind. Du versteckst was, eine Mutter spürt das. Keine Sorge, ich werde schon draufkommen", meinte sie mit einem überzeugten Ton.

,,Wenn du meinst. Ich legen dann auf, ajde ciao", ohne auf eine Antwort zu hören, legte ich bereits auf.

Erleichtert atmete ich auf, da wir das Telefonat beenden haben.

,,Ich muss dann los. Mein Bruder Alban wartet schon sehnsüchtig auf mich", kündigte er an.

,,Kann ich verstehen. Dein Bruder braucht dich. Grüß ihn schön von mir".

,,Sehen wir einander morgen? Hast Lust mit der ganzen Bande schwimmen zu gehen? Das wird ganz bestimmt lustig.", schlug der Albaner vor.

,,Bin auf jeden Fall dabei. Spricht nichts dagegen", stimmte ich begeistert zu.

,,Super freue mich schon", erwiderte er fröhlich.

Ich begleitete ihn zur Tür und wir verabschiedeten uns voneinander.

Am liebsten wollte ich ihn nicht gehen lassen......so verrückt bin ich schon nach Dardan geworden

𝕍𝕖𝕣𝕓𝕠𝕥𝕖𝕟𝕖 𝕃𝕚𝕖𝕓𝕖 ~𝓓𝓪𝓻𝓭𝓪𝓷 𝓯𝓯Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt