85|Du fehlst mir, ich hoff', dass wir uns nicht das letzte Mal sehen

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Zeitsprung nächster Tag

Marina's Sicht

Wir sind gerade im Studio, wo ich auf Dardan wartete, um mit ihm zu reden. Butrint und ich saßen als einzige im Raum. Ich erfuhr von Granit, dass meine Söhne bei meiner Schwiegermutter sind. Mit ihr habe ich sogar bereits telefoniert und sie bestand darauf sie für weitere Tage zu nehmen, da sie möchte, dass ich mich erhole von dem ganzen Vorfall. Sie ließ mich auch mit den Jungs per FaceTime telefonieren, die sich mega auf mich gefreut haben.

Sehr verständnisvoll von meiner Schwiegermutter, dass ich klaren Kopf habe bei der ganzen Sache....

Die Aufregung stieg als ich bekannte Schritte hörte und Butrint beruhigend auf meine Schulter klopfte. Ich stand auf, als ich vor mir ein schlechtgelaunten und verdammt gutaussehenden Dardan vor mir zu sehen bekam. Die Tränen flossen automatisch an meine Wange hinunter, doch er blickte mich emotionslos an. Granit grinste mich zuckersüß an und blickte besorgt zu Dardan. Er erhielt einen Anruf von seiner Mutter und musste doch verschwinden, weil sie ihn dringend  brauchte für die Renovierung. Somit verschwand er dann auch.

Wie sehr ich die Liebe meines Lebens vermisste habe...

Als ich Dardan umarmen wollte, schubste er mich grob zur Seite, was mich wütend und zugleich traurig werden ließ. ,,Baby, was ist los? Warum bist du so mit mir?", rollte mir eine Träne hinunter. ,,AB HEUTE HEIßE ICH FÜR DICH NUR DARDAN. ICH HABE SCHON GEHÖRT EINIGES UND DAS DU AUCH BEI BUTRINT WARST", schrie mich Dardan an, was mich null einschüchterte, denn ich habe die Schnauze voll immer Angst zu zeigen.

,,Es ist nichts passiert. Sie ist nur bei mir untergetaucht. Niemals kann ich deinen Platz übernehmen, denn ihr habt beide wunderschöne Söhne und liebt euch über alles", stellte sich Butrint vor mir und klärte ihn auf.

,,Sie war bei dir. Ich verstehe nicht, warum sie nicht nach Hause gefahren wurde oder bei jemanden anderen", konterte Dardan und sein Kiefer spannte sich wütend  an. ,,DU BUDALL, ICH HABE DICH GESTERN MEHRMALS ANGERUFEN, DOCH DU GINGST NICHT RAN. MEINE SCHULD IST ES NICHT. GRANIT UND BUTRINT KAMEN, UM MICH ZU RETTEN UND NICHT DU", drehte ich durch und kam ihn näher.

,,WAS NENNST DU MICH BUDALL HUH? NENNE MICH NUR BEI NAMEN. DU BRAUCHST NICHT  SO ZU REDEN, DENN DU HAST MICH OHNE WISSEN EINFACH VERLASSEN UND BIST INS HOTEL GEFAHREN. WIE SOLLTE ICH MICH DABEI FÜHLEN? ICH STARB VOR SORGE UND DU VÖGELST MIT DIESEN NUTTENSOHN HERUM", bei seiner letzten Aussage verpasste ich ihm eine Schelle, worauf Dardan sich vor Schmerz die Hand an seiner linken Backe festhielt.

,,Du hast keine Ahnung, was ich alles dort durchmachen musste. Jedes mal musste ich an DICH und unsere Kinder denken. Eigentlich müsste ich wütend auf dich sein, denn du hast mich eiskalt ignoriert und schenkst einem Bild mehr Glauben als deine eigene Frau. Glaubst du ernsthaft, dass ich freiwillig hingegangen bin? Nein, ich tat es, um unsere Kinder zu schützen, damit er sie freilassen kann und das tat er am Ende dann auch. Er schrieb mir eine Nachricht und erpresste mich, dass ich hingehen soll, ansonsten tötet er unsere Kinder. Was hättest du in meiner Stelle getan? Ich glaube, du hättest dasselbe durchgemacht", sprach ich mit einer ruhigen Stimme zu ihm, während er mir stumm zu hörte und dann selber das Wort ergriff.

,,Du hättest es mir trotzdem sagen können. Ich bin zutiefst verletzt. Du verlangst von mir immer, dass ich ehrlich zu dir bin und doch hast du mir das allerwichtigste verschwiegen. Und nein, ich hätte es dir gebeichtet", sprach er mit einer Enttäuschung im Gesicht.

,,Dardan, ich hatte echt keine andere Wahl. Er drohte sogar dir mit dem To-", er schnitt mir das Wort ab.

,,Doch hattest du. Ich will es kurz machen und habe lange überlegt wegen uns und kam zu dem Entschluss mich von dir zu trennen. Es ist das beste für uns", mir stockte Atem und Tränen kullterten unkontrolliert an mir runter. ,,BITTE DARDAN NEIN. DAS KANNST DU MIR NICHT ANTUN. ICH LIEBE DICH DOCH. NEINNN", sprach ich voller Tränen und hielt mich an seinen Arm fest, doch er entfernte sich von mir. ,,Ich bleibe bei meinen Entschluss und keiner wird mich überreden können", sagte er in einem strengen Ton. Butrint wollte eingreifen, doch ich hielt ihn davon ab.

Für mich brach gerade die ganze Welt zusammen......

,,Was wird aus unseren Söhnen?", wischte ich mir die Tränen weg.

,,Sie werden bei mir aufwachsen", gab er von sich eiskalt. ,,NEIN, DAS WERDEN SIE NICHT", wurde mein Ton lauter. ,,Verpass mir bitte nicht wieder eine Schelle", sprach er zurückhaltend.

Hat der wohl Angst der stolzer Albaner?

,,Keine Sorge", rollte ich meine Augen. ,,Zum Thema unserer Söhne, dann bleiben sie eben bei dir. Ich ziehe in die alte Wohnung von uns ein. Täglich schaue ich vorbei bei euch, um die Jungs zu sehen und am Wochenende pennen die bei mir, ani?", beschloss er und starrte mich wartend an.

Ich erkenne ihn wirklich nicht wieder Was ist aus ihm nur geworden? Das ist nicht der Dardan, der mich verliebt anlächelte und mich mit seinen Witzen zum Lachen gebracht hatte....Merkt er nicht, was ich für Höllenqualen erlebt hatte?

Schweres Herzens gab ich mich einverstanden und ließ mich auf seinen Deal ein.

,,Gut, dann sind wir somit getrennte Leute. Bis bald", brachte er konsequent
hervor und ich merkte wie er versuchte stark zu wirken.

Ganz egal bin ich ihm nicht.....oder vielleicht doch?

Als er aus dem Raum verschwand und die Tür zuknallte, brach ich weinend zusammen. Butrint hielt mich fest und nahm mich liebevoll in den Arm.

,,Pssht, nimm dir nicht das zu Herzen was er von sich gibt. Er hat gerade selber ein Gefühlschaos im Kopf und denkt im Moment nicht klar", besänftigte mich Butrint und strich mir über den Rücken. Ich schluchzte und realisierte immer noch nicht, was Dardan mir angekündigt hatte.

Später fuhr ich nach Hause und verkroch mich weinend ins Bett, während ich sah wie Dardan seine Sachen packte und verschwand. Bevor Dardan ging, drehte er sich um und starrte mich nachdenklich und bedrückend an. Schnell setzte er seinen eiskalten Blick ein. Dann schlenderte er vor. Ich könnte schwören, dass ich ihn weinen gehört habe. 

Oder ich täusche ich mich ?

Binnen Sekunden später, knallte der Albaner die Haustür zu und ließ mich voller Traurigkeit und Einsamkeit alleine. Ich rannte in seinem begehbaren Schrank und fand noch zahlreiche Klamotten von ihm. Ich schnappte mir sein weißen Pullover, was er auf der Sorry Tour trug und inhalierte seinen  unwiderstehlichen und süßen Duft ein.

Diesen Pullover nahm ich ins Bett mit und drückte den an mich fest und fing an lautlos zu weinen. Meine Mutter hat jetzt endlich, was sie erreichen wollte, mich von Dardan zu trennen.

Es ist schwer, dich gehen zu lassen. So schwer, zu akzeptieren. Doch ich weiß, es wird sich lohnen auf dich zu warten

𝕍𝕖𝕣𝕓𝕠𝕥𝕖𝕟𝕖 𝕃𝕚𝕖𝕓𝕖 ~𝓓𝓪𝓻𝓭𝓪𝓷 𝓯𝓯Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt