𝕍𝕖𝕣𝕓𝕠𝕥𝕖𝕟𝕖 𝕃𝕚𝕖𝕓𝕖 ~𝓓𝓪𝓻𝓭𝓪𝓷 𝓯𝓯

62|Meine Enkelkinder gehören mir!

Marina's Sicht

Mit schweren Augenlidern und leichten Übelkeit wurde ich durch eine männliche Stimme wach. Benebelt und verwirrt schaute ich mich um. Ich frage mich wo ich bin und wie ich hier her gekommen war. Alles an was ich mich erinnerte war die Sache mit Dardan und dann diese zwei mysteriösen Typen. Dardan. Der Gedanke an ihn, wie sie ihn halbnackt begrabscht hat und aufraß und er es noch zuließ, verpasste mir einen schmerzhaften Stich in meinem Herz.

Wie konnte er mir das nur antun? Ich hatte wirklich geglaubt, dass ich ihn vertrauen kann.

,,Sie ist wach!", riss mich eine dunkle männliche Stimme aus meinen Gedanken. Ich erkannte ihn als einer der beiden Typen,  die mich überfallen  und anschließend entführt hatten.
Der Unbekannte vor mir starrte mich abwertend an und verließ dann kurze Zeit später den Raum. Ich lag auf einer Couch, in einem versifften und stinkenden großen Hotelzimmer.

Bähh, der Raum wirkte wie 'ne Crackbude.

In dem Raum befand sich ein alter Fernseher und eine Schere auf dem Tisch und zwei Stühle, wo eben der Typ von vorhing gesessen ist. Mit wackligen Beinen stand ich auf. Vorsichtig tastete ich mein Babybauch.

,,Nënë, hat euch über alles lieb, meine Jungs", flüsterte ich unter Tränen zu meinen Babybauch. Mein Handy hatten sie mir ebenfalls weggenommen. Ich hatte also keine Chance, irgendwen um Hilfe zu bitten. Ich blickte geradeaus und entdeckte zwei Fenster und schlich mich langsam zu ihnen. Scheisse, ich befand mich relativ weit oben, vielleicht im 5. oder 6. Stock. Das Fenster eignet sich nicht gut als Fluchtweg.
Zögerlich berührte ich den Griff, um es zu öffnen, als ich eine Person hinter mir wahrnahm.

,,Meine Liebe, ich würde das lieber sein lassen, sonst endet es nicht gut für dich". Mein Herz blieb stehen.
Angstbebend drehte ich mich um und blickte einem bärtigen Araber ins Gesicht. Seine Augen waren Pechschwarz und sein Blick durchbohrte mich auf so eine unangenehme Weise, dass es mir bitterkalt den Rücken hinterließ.

Der Mann war ungefähr so groß wie Dardan und tausend Mal angsteinflößender als ein aggressiver Hussein. Panisch ging ich ein Schritt zurück, er blieb jedoch stehen und beobachtete jeder meiner Bewegungen, die ich machte.

,,Wer...bist...du?", fragte ich mit einer zittrigen Stimme. ,,Du weißt echt nicht, wer ich bin?", zeichnete sich in seinem Blick Empörung ab.

Ja Abraham Lincoln, du Affengesicht.

Der Unbekannte hob eine Augenbraue und rückte ein Stück näher, um mich genau zu betrachten. Wie angewurzelt blieb ich in der Mitte des Zimmers stehen, während er mit langsamem Schritten mir näher kam. Mir wurde augenblicklich schwindelig und mulmig, als ich ihn hinter mir spürte.

Von Angst ergriffen zuckte ich auf, als seine rauen Hände meine Haare nach hinten gelegt worden, sodass ich ein freies Ohr habe. ,,Ich bin Maruf und der engste Vertrauter deiner Mutter und der das Leben deines Mannes damals ebenfalls zerstören wollte", sprachlos kniff ich meine Augen zusammen als ich seinen Atem an meinem Ohr spürte.

Wie unangenehm das war.

,,Deine Mutter kommt gleich, mein Baklava", wanderte er mit seinen dreckigen Finger von meiner Schläfe zu meinem Hals.

Wie ekelhaft ist er bitte? Und sie kann ich im Moment nicht gut gebrauchen. Ich hasse sie.

Er hielt die Knarre in seiner rechten Hand. Verängstigt schreckte ich auf und versuchte mich von ihm zu lösen.

Wo bist du nur Dardan?