𝕍𝕖𝕣𝕓𝕠𝕥𝕖𝕟𝕖 𝕃𝕚𝕖𝕓𝕖 ~𝓓𝓪𝓻𝓭𝓪𝓷 𝓯𝓯

42|Falsches Timing?

Zeitsprung 3 Monate

Marina's Sicht

Viel Zeit ist vergangen und bis jetzt ist Dardan immer noch nicht aus dem Koma aufgewacht. Jeden Tag besuchte ich ihn im Krankenhaus und hoffte das er endlich aufwacht. Die Ärzte meinten, dass sie die Geräte bald abschalten müssen, wenn sich nicht viel ändern wird. Ich wollte davon nichts wissen und überredete die Ärzte, dass sie die Geräte nicht abschalten. Sie gaben ihn 1 Woche Zeit. Meine Augen sind total angeschwollen wegen der vielen Heulerei.

,,Motër, fahr nach Hause. Du hast in diesen Monaten fast gar nicht geschlafen", ertönte Albans Stimme.

,,Nein, ich brauche kein Schlaf. Vielleicht wacht er auf und ich will das hautnah erleben", sprach ich mit großer Hoffnung.

,,Wenigstens heute. Du brauchst Energie für die Arbeit", versuchte mich mein Schwager zu überreden.

,,Bin freigestellt worden. OK dann nur heute. Ruf mich bitte sofort an, wenn er aufwacht", erwiderte ich traurig.

Kopfschüttelnd nickte er mir zu.

Als ich rausgehen wollte, sah ich wie Granit den Raum betreten wollte. Er sah mich bemitleidend an und hielt sich an meinen Handgelenk fest.

,,Wohin gehst du?", fragte er.

,,Nach Hause, um für ein paar Stunden zu schlafen. Komme dann nachher wieder", meinte ich mit 'ner erschöpften Stimme und rieb mir die Augen.

,,Ich fahre dich, ohne wenn und aber", ließ er mich wissen und fuhr mich nach Hause.

Dort angekommen, bat ich Granit mitreinzukommen. Alleine würde ich nur in Trauer versinken. Meine Mädels mussten leider arbeiten und werden später nachkommen.

Ich schlug Granit vor eine Serie auf Netflix zu gucken. Er nahm die Fernbedienung und wählte schnell Narcos Mexico.

In meinen Augen bildeten sich wieder Tränen.

,,Oh loqk, was ist los? Habe ich was falsches gemacht?", zog mich zu seiner Brust.

,,Nein, das ist Dardans Lieblingsserie.", antwortete ich voller Tränen.

,,Gucken wir was anderes ani?", fragte er mit einem Lächeln.

Gerade als ich was erwidern wollte, wurde mir plötzlich schlecht und rannte mit voller Geschwindigkeit zur Toilette. Ich übergab mich und ließ alles raus. Granit hielt besorgt meine Haare nach hinten.

,,Seit wann ist dir schlecht? Und wie lange geht das schon so?", kam die Neugier aus ihm.

,,Seit einigen Wochen"

,,Kann es sein, dass du Schw-", und unterbrach ihn schockiert.

,,Unmöglich. Wir haben verhütet", entgegnete ich überzeugend.

,,Gab es ein Tag, wo ihr drauf vergessen habt?", hakte er weiter.

Mir fällt ein an dem Tag, wo ich mich mit Dardan versöhnt habe, haben wir nicht verhütet.

SHITT, falsches Timing.....Dardan und ich sprachen immer über Familienplanung, aber das ist im Momemt ein falscher Zeitpunkt. Wir sind nicht mal verheiratet...

,,Ja, mir fällt ein an einem Tag haben wir drauf vergessen", sprach ich schockiert.

,,Ich besorge dir schnell einen Schwangerschaftstest und dann siehst du, ob du richtig lagst", schlug der Albaner vor, während ich nur mit einem Nicken signalisierte, das ich damit einverstanden bin.

[...]

Granit kehrte kurze Zeit später zurück und überreichte mir den Schwangerschaftstest. Nervös schluckte ich und konnte die Tränen nicht zurückhalten.

,,Egal was rauskommen sollte, Loqk. Ich werde dich bei allem unterstützen.", gab Granit von sich und umarmte mich zur Beruhigung.

Meine größte Angst ist, wenn ich doch schwanger sein sollte und Dardan es nicht überleben wird. Das Kind sollte nicht ohne Vater aufwachsen.
Das Gefühl neben einer Vaterfigur nicht aufzuwachsen kenne ich gut genug. Mein leiblicher Vater war nie für mich da. Die Vorstellung das Dardan Vater werden könnte, ist für mich ein wahrer Lebenstraum.

Zurück zum Thema...

Ich war bereits zwei Wochen überfällig, was bei mir und meinem unregelmäßigen Zyklus jedoch nichts heißen musste. Es war nicht der typische Test aus der Drogerie, in den man leicht einen zweiten Strich hineininterpretieren konnte oder auch nicht, sondern ein Clearblue aus der Apotheke, der einem Schwarz auf Weiß sagen würde, ob man schwanger sei, oder eben nicht. Schwanger oder Nicht Schwanger, im Fall eines positiven Ergebnisses auch noch mit genauer Wochenbestimmung. Als ich mich ins Bad begab, um den Test auszuwerten, war ich extrem aufgeregt. Granit wartete draußen gespannt auf mich. Es würde schon alles seine Richtigkeit haben, dachte ich. Ich weiß nicht, mit welchem Ergebnis ich rechnete. Mir war in diesem Monat nichts Spezielles aufgefallen, was auf eine mögliche Schwangerschaft hindeuten sollte. Im Nachhinein erinnerte ich mich jedoch an ein nur ein paar Sekunden andauerndes, flaues Gefühl im Magen, eine leichte mir zuvor nicht gekannte Übelkeit, als ich im Krankenhaus etwas vom Boden aufgehoben hatte. Eine Sekunde blitzte dabei ein Gedanke in mir auf, dieser war jedoch so schnell wieder vergessen, wie er gekommen war. Ich wartete die vorgegebenen 30 Sekunden. Ein schneller und mutiger Blick auf den Test.

,,Ich bin........."

Ist Marina schwanger oder nicht? Im Falle der Schwangerschaft, wird sie das Kind alleine großziehen müssen? Oder überlebt Dardan?