70|Redest, aber zitterst, wenn du mich siehst

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Marina's Sicht

Zu Mittagszeit lief ich entspannt die Straße. Die Luft war angenehm kühl und weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ich frage mich wie spät es ist.
Keine Ahnung, wie ich hierher gekommen und ausgerechnet hier gelandet bin. Ich weiß nur, dass ich nach Hause muss zu meinen Babys, die ich schon entbunden habe vor einigen Wochen. Dardan wartet bestimmt ungeduldig auf mich. Hinter mir vernahm ich Schritte, aber sobald ich mich umdrehte, war niemand zu sehen. Es herrschte eine merkwürdige und unangenehme Atmosphäre.

Auf einmal lag die Stadt in Nebel und wenn ich ein und ausatme, sah ich mein Atem und das obwohl es nicht mal kalt war. Irgendwie fühlte sich alles merkwürdig an. Wie aus dem nichts entdeckte ich einen Schatten auf der anderen Straßenseite. Mehrmals rief die Gestalt nach meinen Namen. Anfangs dachte ich es wäre Dardan, aber die Stimme hörte sich fremd und beklemmend an. Ich rannte um mein Leben und ignorierte den Schatten.

Und wieder hörte ich Schritte hinter mir, die mich wieder verfolgten.
Erschrocken spürte ich eine Hand auf meinen Schultern und drehte mich um.
Nun sah ich den Verfolger, der mich nicht in Ruhe ließ. ,,Granit! Was machst du hier?", flüsterte ich fassungslos.
Er kam mir näher und drückte mich gegen die nächstmögliche Wand.
,,Mein Diamant, ich habe dich überall gesucht", hauchte er an mein Ohr und hinterließ mir einen eiskalten Schauer.

,,Wann komm' ich zur Vernunft? Du treibst mich in den Wahnsinn und lässt mich verrückt denken, sodass ich nichts jugendfreies im Kopf habe, Loqk", fügte er grinsend hinzu und spielte mit meinen Strähnen. ,,Lass mich los, Granit. Ich bin glücklich verheiratet und Mutter von Zwillingen, die auf mich zu Hause sehnsüchtig warten", funkte ich ihn wütend an.
Seine Hände platzierte er an meinen Hüften, um mich näher an sich zu drücken. Er ignorierte total meine Aussage und war in seinen Element.

Überfordert versuchte ich mich zu wehren, doch Granit festigte sein Griff stärker um mich. ,,Lass mich los", zappelte ich herum. ,,Doch ich lasse nicht los", widersprach er mir grinsend.
Sein Gesicht kam mir gefährlich näher und ich konnte sein Atem spüren.

Omg wie unangenehm, da ich ihn nur als meinen Bruder ansehe.

Dann legte er seine weichen Lippen auf meine. Er lehnte sich komplett gegen mich. Ich trampelte wie ein kleines Kind herum und versuchte mich zu befreien. Der Albaner ließ gar nicht locker und genoss es mich zu ärgern und quälen. Seine Küsse wanderten zu meinem Hals und saugte an bestimmten Stellen.

Das war echt nicht zum Aushalten.

,,DARDAN, HILFEEEE", schrie ich so laut ich konnte. Er drückte seine Lippen wieder auf meine, um mich zum Schweigen zu bringen und wanderte wieder zu meinem Hals. ,,Dein Dardy, hört dich nicht und wird dich nicht retten können. Von Anfang an wollte ich dich für mich haben. Aber nein, ein Dardan muss dich zuerst schnappen und vernaschen. Ich habe die Nase voll und deswegen, wenn ich dich nicht haben kann, dann eben keiner", sprach er bedrohlich zu mir.

,,Bitte Granit, hör auf damit. Du weißt ganz genau, dass ich Dardan über alles Lieb-", er stoppte mich mitten im Satz, indem Granit seine Finger auf meinen Mund presste. Er ging weiter runter und wanderte zu meinen Ausschnitt und dann wieder hoch zu meinen Lippen. ,,Sehr gut, Granini. Quäl sie", vernahm ich die Stimme von Maruf.
Er stand direkt hinter uns. Granit nahm einen Taschenmesser aus seiner Hosentasche und richtete sie an meinen Hals.

Mein Atem beschleunigte sich zunehmend, als ich die scharfe Klinge immer mehr spürte. Schmerzhaft schrie ich auf und flehte ihn an, damit aufzuhören. ,,Gefällt dir das?", hauchte Granit in mein Ohr. Langsam wanderte er mit der Klinge runter zu meinem Bauch und hinterließ tiefe Schnittwunden. Ich stöhnte mehrmals schmerzhaft auf und konnte nicht mehr vor Schmerzen. ,,HÖR AUF!". Maruf nahm sich ebenfalls ein Messer und tat es ihm gleich.

Mein Körper wurde schwächer, denn ich konnte mich nicht wehren und gerade stehen. Ich stand mit wackeligen Beinen. Schadenfroh zogen sie das Messer aus mir heraus und klatschte sich triumphierend mit Maruf ab.
Ich fiel zu Boden und sprach meine letzten Worte.

,,Sag Dardan und meinen Jungs, dass ich sie liebe und sie nie vergessen werde".

,,Redest, aber zitterst, wenn du mich siehst", ließ er mich mit diesen Worten alleine zurück. Plötzlich wurde alles um mich herum schwarz und hörte wie jemand mich mehrmals rief.

𝕍𝕖𝕣𝕓𝕠𝕥𝕖𝕟𝕖 𝕃𝕚𝕖𝕓𝕖 ~𝓓𝓪𝓻𝓭𝓪𝓷 𝓯𝓯Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt