68|Doch mit dir bin ich leicht und ich hebe ab

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Nächster Tag

Marina's Sicht

Währenddessen im Auto.

,,Wo fährst du uns hin?", fragte ich ihn und wurde komischerweise nervös.
,,Ins Studio", gab er nur eine kurze Antwort und konzentrierte sich auf die Autofahrt. ,,Bitte nicht. Ich möchte lieber nach Hause", jammerte ich, weil wir ins Studio fahren müssen.
,,Es tut mir leid, Loqk. Wir müssen aber zuerst zu den Jungs", blickte er mich entschuldigt an. Augenrollend schaute ich aus dem Fenster. Nach weitere halbe Stunde, in denen ich mit starker Übelkeit zu kämpfen habe, sind wir endlich angekommen.

Mit einem Kribbeln im Bauch stieg ich aus dem Fahrzeug. Wir schlenderten Richtung Studio. Man hörte schon von drinnen einige bekannte Stimmen und die Musik von Dardan.
Das hat mir noch gefehlt.

,,Granit!", murmelte ich, als er die Hand schon am Türklinke hatte und kurz fragend zu mir guckte. ,,Ja, Loqk?", hob er grinsend eine Augenbraue in die Höhe. ,,Ich-h will da nicht rein", biss ich mir nervös auf die Unterlippe.

,,Pse?", fragte er verwirrt. ,,Për shkak të Dardanit", erwiderte ich angespannt.
,,Sei nicht so streng mit ihm. Gib ihn eine Chance", sagte er lächelnd und öffnete die Tür und ging vor mir rein.
Auf einmal verstummte die Musik und alle Augen waren auf mich gerichtet.

,,Granit Bruder!", rief Albi erfreut und klatschte sich mit ihm ab. Er sah mich und nahm mich erfreut in die Arme. ,,Hallo, Schwesterherz", begrüßte Albi mich zuckersüß. Wo ist Dardan?
Plötzlich kam ein verdammt gutaussehender Dardan dazu, der gleichzeitig auch fertig ausgesehen hat. Er hatte unnormal viele Augenringe und sah müde aus. Seine und meine Blicke trafen sich für einen kurzen Moment.

Mit schuldigen Blick trat Dardan einige Schritte zurück und sah mich traurig an. Er versuchte seine Tränen unter Kontrolle zu halten. In diesen Moment wusste ich nicht, wie ich auf ihn reagieren soll. Eigentlich sollte ich mit ihm reden, aber meine Sturheit lässt es jetzt gerade nicht zu. Bin immer noch enttäuscht von ihm.

,,Heyyy Schwester", kam Veysel auf mich zu und nahm mich zur Begrüßung herzlich in die Arme. ,,Geht es dir schon besser?", fragte er und wartete auf meine Antwort. ,,Ja, alles bestens", versuchte ich mühevoll rauszubringen. ,,Wir haben nämlich was für dich", gesellte sich Slavik dazu und sprach mit russischen Akzent. Er überreichte mir mein Handy, dass mir anfangs von den Männern weggenommen wurde.

,,Wowww danke! Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei euch allen revanchieren kann. Ihr habt mein Leben gerettet", sprach ich dankend aus und überprüfte, ob mein Handy ein Kratzer abbekommen hat. ,,Musst du nicht, Schwesterherz. Wir sind froh, dass du am Leben bist. Mehr wollen wir auch nicht", stieß Ensar lächelnd dazu und klopfte mir beruhigt über die Schulter. ,,Ja, Hauptsache dir und deinen Jungs geht es gut", meinte Enes und aß seine Bueno auf.

,,Was ist eigentlich mit Maruf und dieser Hexe? Ist er noch am Leben?", sprach ich seinen Namen und meine Mutter angewidert an. ,,Leider nicht, er ist genau abgehauen, als die Schüssen gefallen sind. Sie floh mit ihm ebenfalls weg. Ich denke, dass die sich nicht wieder mit uns anlegen werden", erzählte mir Karim.

,,Das hoffe ich. Ich denke, sie werden niemals aufhören damit, mich zu finden. Das Spiel hat erst angefangen", murmelte ich.

Warum sollte ein Typ wie Maruf aufhören mich zu suchen. Meine Mutter und er werden niemals aufhören damit. Ich kann doch nicht 24/7 mit einen Beschützer unterwegs sein.

,,Ich weiß was du denkst", riss mich Xatar aus meinen ängstlichen Gedanken. ,,Alles wird gut, denn wir sorgen dafür das dir nichts geschieht. Dieser Kalb weiß ganz genau, wir werden ihn zu Köfte oder Lammkoteletts verarbeiten, wenn er dir näher kommen sollte", versuchte Xatar mich zu beruhigen.

,,Ja, vertrau uns, Schwesterherz", fügte Enes voller Freude hinzu. ,,Dieser Hurensohn, kann meine libanesische Faust zu spüren bekommen", stieß Hussein aggressiv dazu und umarmte mich sehnsüchtig.

Ich sah die eifersüchtigen und zornigen Blicke von Dardan, der dann wütend ins andere Zimmer verschwand.

,,Habibti, ich glaube du solltest mit Dardan reden. Von allen von uns hat er am meisten gelitten. Und wegen der Sache mit Xiara. Er konnte echt nichts dafür, auch wenn es für dich anders aussah", sagte Hussein und ich löste mich von ihm.

,,Ufff okay", gab ich nach und lief ins nächste Zimmer, wo ein trauriger Dardan saß und sich unsere gemeinsamen Bilder anstarrte. Das Bild entstammte von unseren gemeinsamen Malediven-Urlaub.

Ich schloss die Türe von innen zu und schaute ihn erwartungsvoll an. Sofort widmetete er seine Aufmerksamkeit ganz mir und schaute mich mit seinen schönen hellbraunen Augen an.

Wie ich ihn vermisst habe, einfach alles an diese Person.

,,Zemer, ich-h woll-te das nicht...", stotterte er nervös und kam auf mich zu. ,,Was genau? Mich betrügen und dann erwischen lassen mit dieser Kahba?", fragte ich mit einen gewissen Unterton. ,,Bitte glaube mir. Niemals würde ich je auf die Idee kommen dich zu betrügen. Ich liebe dich mehr als mein Leben und kann nicht ohne dich. Diese paar Tage waren die Hölle. Wenn dir was zugestoßen wäre, dann hätte ich kein Grund gehabt weiterzuleben", 
brachte er leise raus und sah, wie ihm Tränen, in die Augen stiegen.

,,Warum hast du mich dann nicht angerufen, als sie ins Studio kam, bevor sie dich überhaupt betäubt hat?", schoss es wie 'ne Pistole aus mir raus. Stumm und beschämt senkte er seinen Kopf. ,,Nuk e di", antwortete er monoton.

,,Alles klar. Das reicht mir schon als Antwort", sagte ich gereizt und ging zur Tür.

𝕍𝕖𝕣𝕓𝕠𝕥𝕖𝕟𝕖 𝕃𝕚𝕖𝕓𝕖 ~𝓓𝓪𝓻𝓭𝓪𝓷 𝓯𝓯Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt