Montag, 06.05
Pov Mark
Heute war es so weit und ich sah Lena endlich wieder. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte oder nicht, aber ich wusste auch, dass wir sowieso nicht allzu viel Zeit zum Reden hatten während der Zeit im Studio. Schließlich mussten wir arbeiten und waren nicht privat hier. Das war aber auch fast schon das Problem, denn Lena war nicht meinetwegen hier und um mit mir zu reden, sondern zum Arbeiten. Der einzige positive Aspekt daran war, dass sie schlecht flüchten beziehungsweise von hier verschwinden konnte, wenn es ihr zu viel wurde, genauso wenig, wie ich es konnte, obwohl ich das schon so oft in brenzligen Situationen getan hatte. Wir wurden zusammen hier hineingeworfen und mussten miteinander reden, bevor die Aufzeichnungen begannen. Anders ließen sich die Probleme oder besser gesagt diese Hürde zwischen uns nicht lösen.
Selbst wenn ich jetzt daran dachte, gleich auf Lena zu treffen, wurde mir komisch. Ich musste ihr erklären, warum ich gegangen war, wenn sie überhaupt mit mir reden würde. Es wäre gelogen gewesen, wenn ich gesagt hätte, dass ich keine Angst habe. Das hatte ich zwar schon öfter in meinen Briefen und Mails getan, allerdings war ich mir fast sicher, dass Lena diese Erklärung nicht verstanden hatte, da ich das selbst auch nicht wirklich hatte und dass sie eine Erklärung face to face forderte. Beim Gedanken daran begann ich zu schwitzen und spannte mich an, was auch mein Manager zu bemerken schien.
„Entspann dich, Mark. Es sind nur Aufzeichnungen, so etwas hast du schon zigmal gemacht", versuchte er mich zu beruhigen, aber er hatte leicht reden. Er hatte ja auch keine Ahnung, dass ich noch ein Gespräch mit Lena führen musste, bevor die Aufzeichnungen im reinsten Chaos landen würden.
Ich hatte niemandem von unserer Nacht erzählt, natürlich hatte ich das nicht. Einerseits war es mir unangenehm, dass ich gegangen war, weil ich selbst nicht so ganz verstand, warum. Nach längerem Überlegen kam mir der Gedanken, dass es meine Angst vor Veränderungen gewesen sein könnte, welche mich dazu gedrängt hatte, fluchtartig Lenas Wohnung zu verlassen, aber ich schämte mich dafür, dass ich sie, frisch getrennt von Basti, welcher sie betrogen hatte, alleine nach unserer gemeinsamen Nacht in ihrer Wohnung zurückgelassen hatte, ohne Worte, ohne alles. So etwas machte man einfach nicht. Andererseits war ich aber auch der Meinung, dass es niemanden etwas anging als Lena und mich.„Ich gehe mal kurz in die Küche und hole mir einen Kaffee, möchtest du auch einen?", fragte ich meinen Manager, als wir angekommen waren. Er nickte und so verließ ich meine Garderobe direkt wieder und ging in die Gemeinschaftsküche. In der Küche war es ruhig, noch war niemand dort. Es waren aber auch noch lange nicht alle da und da die anderen, wenn sie kamen, bestimmt Lust auf einen Kaffee hatten, kochte ich direkt eine ganze Kanne.
„Mark, du bist ja auch schon hier", hörte ich plötzlich eine überraschte Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um und sah Bella, Lenas Assistentin und Freundin. Ihrem wissenden Blick und Gesichtsausdruck zufolge, verstand ich sofort, dass sie Bescheid wissen musste. Ich lächelte sie unsicher an und begrüßte sie trotz allem freundlich.
„Hi, ja, ich wollte ein bisschen eher da sein, weil ich, wie du scheinbar weißt, vor den Aufzeichnungen noch mit Lena reden muss. Dann ist sie wahrscheinlich auch schon da, oder?", fragte ich vorsichtig und griff nach einem Teller. Einerseits, um ein paar Kekse mitnehmen zu können und andererseits, um nicht ganz dumm herumzustehen. Bella nickte und nahm sich ebenfalls einen der bereitgestellten Kekse.
„Ich muss auch gleich zurück zu Lena, wir müssen noch was besprechen", sagte sie und ihr Lächeln wirkte irgendwie erzwungen. Offensichtlich wusste sie nicht so wirklich, wie sie mit mir und der Situation umgehen sollte, da wir eigentlich immer gut miteinander ausgekommen waren.
„Wollt ihr auch Kaffee? Ich habe eine Kanne gekocht", bot ich an und zeigte auf eben diese. Das ganze Gespräch wirkte irgendwie steif und ich war froh, dass nur wir zwei im Raum waren. So bemerkte zumindest kein Unbeteiligter die Anspannung, die zwischen uns stand.
„Ich nehme gerne einen, aber Leni sollte lieber Tee trinken. Sie hatte schon einen Kaffee beim Frühstück und sollte vielleicht lieber nicht übertreiben", sagte Bella und lächelte schief. Ich sah sie fragend an und normalerweise hätte ich einfach angenommen, dass Lena aufgedreht ist, weil sie sich auf die ersten Aufzeichnungstage freute, aber irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass das heute auch so richtig zutraf. Bella winkte allerdings nur ab. „Nicht so wichtig."
Mit der Antwort gab ich mich zwar nicht zufrieden, allerdings wollte ich nicht weiter nachhaken und so machte ich einen Tee und goss eine Tasse Kaffee ein.
Bella schnappte sich noch ein Tablett, ein paar Kekse und stellte den Kaffee, den Tee sowie die Kekse auf ihr Tablett und verabschiedete sich.
„Mach es gut, Mark. Wir sehen uns bestimmt später noch und redet miteinander!", sagte sie noch, bevor sie verschwand.
Ich lächelte ihr zu, dankbar, dass sie mich nicht sofort verurteilte, da sie nicht mehr wissen konnte, als Lena ihr erzählt hatte. Allerdings hatte ich auch gemerkt, dass Bella definitiv versucht hat, sich zusammenzureißen und mich nicht zu durchlöchern und mit Vorwürfen zu überschütten.
Leise seufzend goss ich noch zwei Tassen Kaffee ein und ging damit zurück zu meiner Garderobe. Inzwischen war es kurz vor halb eins und mein Manager gab mir endlich einen Zeitplan, wo draufstand, wie der heutige Tag ablaufen würde.12:45 Interviews und Werbe-Shooting BossHoss
13:00h Stefanie
13:15h Mark
13:30h Lena
13:45-15:00h Pause
15:30-19:00h Aufzeichnungen Blind AuditionsBeginnen würde heute also wie immer alles relativ entspannt mit einem Dreh für Werbeeinspieler und kleinen, höchstens zehn Minuten langen Interviews.
Dabei würde ich vermutlich Lena wiedersehen, da die Interviews und das Shooting in einer größeren Halle stattfanden und die Termine sich meist ein wenig überschnitten und wir nacheinander dran waren.
„Okay. Danke, dann weiß ich Bescheid", sagte ich zu meinem Manager, ehe ich mich noch ein wenig auf die Couch setzte und in meinem Handy das Internet durchforstete, um mich abzulenken, weil ich deutlich nervös wurde.
Gegen viertel vor eins wurde ich aus meiner Garderobe abgeholt und in die Maske geführt, wo ich kurz auf Alec und Sascha traf, und sie begrüßte. Es schein, als gäbe es jetzt schon Verzögerungen im Zeitplan. Demnach hatten die Beiden aber auch nicht so viel Zeit, da ihr Dreh und Interview begann.
In der Maske traf ich also noch nicht auf Lena und da Steff, sowie auch Lena, ihren privaten Make-up Artist dabeihatte, dem sie vertraute, traf ich sie ebenfalls noch nicht.
So wurde ich also noch geschminkt, ehe das Interview dann in der Halle geführt wurde und ich mit dem Dreh der Werbeeinspieler begann.Kurz vor Ende kam sie rein und ich konnte nicht anders, als meinen Blick wie automatisch ihr zuzuwenden.
Wunderschön, wie immer betrat sie in ihrem hellen und leicht glitzernden Kleid den Raum und ging zu ihrem Interview. Selbst ohne mich zu bemerken, hatte sie mich verzaubert und komplett aus der Bahn geworfen.Das Kapitel ist ein wenig länger geworden als die letzten, ich denke, dass ist kein Problem hihi. Könnt mir gerne immer eure Meinung in die Kommentare schreiben und danke fürs Lesen.🥰
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Dieses Licht, Wie Du Aussiehst
FanfictionMark war nun schon seit ein paar Monaten von seiner Freundin getrennt und seine Motivation, irgendetwas außerhalb des normalen Alltags zu machen, hielt sich in Grenzen. Lena ging es eigentlich recht gut in ihrer Beziehung, doch sie konnte ja nicht w...