(36) I'll just be there for you

474 27 7
                                    

Dienstag, 28.05
Pov Mark
Ich war gerade auf dem Weg zu Lena. Die Entscheidung war mehr oder weniger eine Kurzschlussreaktion gewesen, weil ich das Bedürfnis hatte, ihr mitzuteilen, dass ich für sie da war, und ich musste sie wissen lassen, dass ich ihr nicht die Schuld dafür gab. Wir beide waren und sind gleichermaßen daran beteiligt.
Außerdem hatte ich eine kleine Überraschung oder mehr eigentlich eine Idee, welche ich ihr mitteilen wollte. Geschrieben hatte ich ihr nicht und ich hoffte, dass sie überhaupt zu Hause war.

Bei ihr angekommen klingelte ich, sie öffnete mir die Tür und schien verwirrt.
„Was machst du denn hier? Mit dir habe ich irgendwie nicht gerechnet", sagte sie überrascht, aber war im nächsten Moment sofort unsicher. Sie konnte ja auch nicht wissen, was ich mir in den letzten Tagen so für Gedanken gemacht hatte und was das Ergebnis dieser war.
„Ich dachte, ich schaue einfach mal vorbei und ich habe einen kleinen Vorschlag, wenn du darauf Lust hättest", erwiderte ich lächelnd und zog sie erst mal in eine Umarmung, um ihr zu zeigen, dass alles okay war. Und tatsächlich schien sie daraufhin ein bisschen beruhigter zu sein und zu verstehen, dass ich wirklich für sie da sein wollte.
„Dann komm doch am besten erst mal rein", sagte sie lächelnd, während ich bereits eintrat. Anschließend gingen wir ins Wohnzimmer.
„Also erstmal bin ich hier, weil ich ja nicht wissen kann, was du dir so für Gedanken machst, und ich wollte dir einfach sagen, dass alles gut ist und ich dir nicht die Schuld gebe, weil wir ja beide gleichermaßen daran beteiligt sind", grinste ich schief. Irgendwie war die ganze Situation skurril, das wussten wir beide.
„Und irgendwie, je länger ich darüber nachgedacht habe, desto mehr freue ich mich auch irgendwie auf das Kind. Klar, die Situation ist irgendwie anders als man sich das wahrscheinlich erhofft, aber es ist ja trotzdem unser kleines Wunder, das da in dir zu einem kleinen Menschen heranwächst", lächelte ich sanft. Sie nickte zustimmend.
„Ja, die Umstände sind in der Traumvorstellung definitiv anders, aber ich freue mich auch mittlerweile", erwiderte sie und lächelte vorsichtig.
„Komm mal her", sagte ich und klopfte neben mich aufs Sofa. Sie rutschte nun näher zu mir, sodass ich meinen Arm um sie legen konnte und ich legte meine andere Hand auf ihrem Bauch ab. Sie sah zu mir hoch und lächelte mich an. Irgendwie war das gerade schon, als wären wir eine kleine Familie. Auch wenn ich wusste, dass wir niemals mehr füreinander sein konnten.
„Du sagtest, du hast eine Überraschung", erinnerte mich Lena schließlich und ich lachte über ihren neugierigen Blick. War ja klar, dass sie unbedingt wissen wollte, was für eine Überraschung ich hatte. Ich hoffte einfach mal, dass es ihr gefällt.
„Äh ja... aber bitte sag mir ehrlich, was du von der Idee hältst, auch wenn sie dir nicht gefällt... wahrscheinlich gerade dann." Sie nickte geduldig.
„Also meine Familie trifft sich meistens die ersten zwei Wochen im Juni in Polen bei meiner Oma, nur kann ich leider meistens aufgrund von Tour oder anderen Terminen nicht dabei sein. Dieses Jahr passt es aber irgendwie perfekt in meine Termine, weil es direkt nach den Sing-offs ist und dadurch kann ich hin. Deine Mutter weiß ja auch schon, dass du schwanger bist und ich würde meinen Eltern und meiner Familie auch gerne sagen, dass ich Vater werde, und ich fände es schön, wenn du mitkommen würdest. Also natürlich nur, wenn es auch mit deinen Terminen passt und du dir das überhaupt vorstellen kannst. Irgendwie fand ich die Idee ganz schön und wollte einfach fragen, was du davon halten würdest. Du könntest schon mal alle kennenlernen, denn du gehörst jetzt schließlich auch irgendwie mit zur Familie. Du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst, aber ich wollte dich einfach fragen und zwei Wochen Urlaub würden dir bestimmt auch gut tun", schilderte ich meine Idee ausführlich und wartete verunsichert auf eine Reaktion von ihr. Sie schwieg.
„Wie gesagt, du musst nicht", wollte ich gerade wieder ansetzen, doch sie hielt mir den Mund zu.
„Mark, ich würde einerseits irgendwie echt gerne mitkommen, aber andererseits... Ich kenne niemanden von deiner Familie außer Natalie und die habe ich auch nur ein paar Mal flüchtig gesehen. Ich weiß, ich werde ihnen irgendwann noch begegnen, aber wir sind nicht mal zusammen. Wie kommt das denn dann bitte rüber, wenn wir plötzlich dort zusammen auftauchen und ich schwanger von dir bin? Ich fühle mich irgendwie komisch dabei", erklärte sie mir ehrlich ihre Bedenken.
„Hey, das ist nur meine Familie, die werden uns nicht verurteilen. Sie werden ein wenig geschockt sein am Anfang und überrascht, aber das ist normal, das waren wir auch. Außerdem stehe ich zu dir und unserem kleinen Etwas. Es ist passiert und wir können es nicht ändern und wir freuen uns irgendwie darauf. Das kann uns keiner nehmen. Das darf und sollte uns nicht unangenehm sein. Aber wenn du mir ehrlich sagst, dass du dich dabei unwohl fühlst, dann akzeptiere ich das natürlich", versuchte ich ihr die Bedenken zu nehmen, da ich es echt schön fände, wenn sie mitkommen würde, aber ich wollte sie ja auch nicht drängen.
„Na gut, ich komme mit. Ich sollte in zwei Wochen sowieso nur ein paar kleine Termine haben und die lassen sich mit Sicherheit einfach verschieben. Ich frage nachher mal Bella", stimmte sie dann doch mit einem leichten Lächeln zu. Aber irgendwie sah ich, dass sie immer noch nicht so wirklich überzeugt war und sie hauptsächlich meinetwegen zugestimmt hatte.
„Wir schaffen das, Lensche. Du und ich, wir können alles schaffen. Meinetwegen können wir auch nur die erste Woche bleiben und die zweite Woche irgendwo anders hinfahren und uns einfach entspannen oder ich zeige dir ein wenig von Polen", schlug ich vor, weil ich wollte, dass sie sich bei dem Gedanken wohlfühlte. Ich würde sie nur einfach gerne dabeihaben. Sie war mir wirklich wichtig. Tatsächlich lächelte sie, wirkte überzeugter.
„Okay, du hast mich überzeugt. Wahrscheinlich werde ich mich nicht zu einhundert Prozent wohlfühlen, wenn wir es ihnen sagen, aber irgendwann treffe ich sowieso auf deine Familie, warum also nicht jetzt schon", lächelte sie schief.
„Ich spreche dann direkt heute Abend mal mit Bella und gucke, wohin ich die Termine verschieben kann."


Es ist gerade sehr ruhig hier und ich komme eher selten zum schreiben, was mir selbst auch irgendwie ein schlechtes Gewissen macht, aber ich kann es nicht ändern.
Das hier wird ziemlich wahrscheinlich mein letztes Kapitel in diesem Jahr sein, also wünsche ich euch allen schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt