(13) Thoughts in my head keep coming back

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Donnerstag, 02.05
Pov Lena
Am Donnerstag hatte ich noch eine Mail von Mark erhalten, da ich ihn auf WhatsApp ja immer noch blockiert hatte. Doch ich ignorierte die Mail weitestgehend. Er schrieb das Übliche, dass es ihm leidtat und er mit mir sprechen wollte und so weiter.
Ja, vielleicht war ich ein bisschen unfair, weil ich mich rar machte. Ja klar war ich unfair, auf jeden Fall, aber ich war einfach zu verwirrt von allem. Wenn es einfach irgendjemand gewesen wäre, wäre alles halb so schlimm, aber bei Mark war das anders. Wir kannten uns schon echt lange und waren immer beste Freunde. Bei uns hatte die Chemie von Anfang an gestimmt. Er kannte mich, wie kein anderer und ich kannte ihn auch echt gut. Ich wusste, dass dieses Verhalten nicht zu ihm passte. Er sprach zwar nicht gerne über Probleme, sondern lief lieber vor ihnen weg, aber das war einfach nicht Mark. Andererseits wusste Mark, dass ich eigentlich überhaupt nicht nachtragend war. Ich konnte gut verzeihen und auch verhältnismäßig schnell, aber das war etwas ganz anderes. Ich war enttäuscht, weil ich das Gefühl hatte, ich hätte mich in ihm getäuscht. Vielleicht sollte ich ihm doch antworten.
Ein Brief? Oder nicht? Was sollte ich denn da bitte reinschreiben? Meine Meinung und Sichtweise, klar, aber was sollte ich bitte für einen Lösungsvorschlag machen? Ich hatte doch selber absolut keine Ahnung, wie ich mir unsere weitere Zusammenarbeit und unsere Freundschaft, wenn man das in Zukunft überhaupt noch so nennen konnte, vorstellte.
Die beste Lösung wäre wirklich, mit ihm zu reden. Alleine mit ihm, ungestört und in Ruhe, aber erstens hatte ich absolut noch keine Lust darauf, mich mit Mark zu treffen und andererseits musste ich mir erstmal über meinen Standpunkt bewusst werden. Also keine so gute Idee. Aber ich könnte mit einem Brief versuchen, möglichst detailliert meine Gefühle und meine Meinung in Worte zu fassen.
So falsch sein Verhalten auch war, so gar keine Reaktion hatte auch er nicht verdient.

Freitag, 03.05
So setzte ich mich am nächsten Morgen mit Schreibsachen an den Küchentisch und schrieb einfach drauflos. Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus.

Hi Mark,
es tut mir leid, dass ich mich nicht schon früher gemeldet habe, aber ich war einfach verletzt und enttäuscht. Ich hätte nie von dir erwartet, dass du am Morgen einfach verschwinden würdest, aber ich will versuchen, dir zu verzeihen. Für mich und für uns.
Wenn ich ehrlich bin, dann schmerzt mein Herz, wenn ich daran denke, dass diese eine Nacht alles, was wir uns die letzten Jahre anvertraut und aufgebaut haben, zerstören könnte. Ich möchte das nicht, ich brauche dich. Aber ich brauche auch Zeit. Zeit zum Nachdenken, wie es weitergehen könnte, mit dir und mir.
Spätestens bei The Voice Kids sollten wir so tun, als wäre nie etwas gewesen, aber ich weiß gar nicht, ob ich das kann. Mir ist eins bewusst geworden. Ich wäre längst nicht so enttäuscht, wenn du mir nicht so viel bedeuten würdest. Vielleicht sogar mehr als nur Freundschaft...
Mein Empfinden der Nacht lag nicht nur am Alkohol, das ist mir mittlerweile glaube ich klar geworden. Es hat sich eher bisher über Jahre versteckt und ich habe es verdrängt, weil ich Basti hatte, bis es dann rausgeplatzt ist.
Ich hoffe, du weißt, dass du mir so unglaublich viel bedeutest und akzeptierst auch, dass ich noch ein wenig Zeit brauche, um die Ereignisse zu verarbeiten. Vergessen werde ich es wahrscheinlich nie, aber das möchte ich auch nicht. Ich möchte verstehen, wie es dazu kam und dafür brauche ich Zeit. Bitte lass mir diese Zeit.
Trotz allem...
Only love, Lena

Als ich mit dem Schreiben fertig war, las ich den Brief noch einmal durch. Frustriert ließ ich ihn sinken. Das klang irgendwie doof.
Ich zerriss den Brief, ohne mir weitere Gedanken darüber zu machen. Er sagte zwar genau das aus, was ich fühlte, aber ich war nicht bereit es auf diese Art und Weise mit Mark zu teilen. Es fühlte sich einfach nicht richtig an und was sich nicht richtig anfühlte, konnte auch nicht richtig sein.
Kiwi kam zu mir in die Küche und kratzte sich an meinem Bein, während sie mich aus ihren treuen Augen musterte. Ich streichelte sie liebevoll, bevor ich mich dazu entschied, mit ihr heute eine ausgiebig große Runde Gassi zu gehen. Das Wetter war heute richtig gut und man konnte nur im Hoodie draußen herumlaufen, ohne zu erfrieren. Ich war mir sicher, so langsam, aber sicher verabschiedete sich der eisige Winter endlich richtig und es wurde auch spürbar Frühling.

Nachdem ich mich im Badezimmer ein wenig fertig gemacht hatte, nicht viel, da ich heute nichts großartig vorhatte, bis auf Gassi zu gehen und eventuell Netflix zu schauen, nahm ich mir Kiwi und ihre Leine und wir gingen in den Park.
Irgendwie ging es mir schon den ganzen Tag nicht so gut. Mir war ein wenig komisch und ich fühlte mich unendlich schlapp. Ich hatte echt gedacht, der lange Spaziergang mit Kiwi würde meinen Körper wieder normal stellen und es würde mir danach besser gehen, aber als ich wieder zu Hause ankam, nachdem wir im Park etwas gespielt hatten, fiel ich einfach nur noch erschöpft aufs Sofa, bestellte mir schnell etwas zu essen und schlief in den nächsten paar Minuten nach dem Essen völlig fertig mit Kiwi im Arm ein.


Ihr könnt mir immer gerne Feedback geben. Ich würde mich freuen 🥰
Und sorry falls es zur Zeit ein bisschen langweilig ist😅 es wird wieder spannender!

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt