(34) I wanted to talk

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Donnerstag, 23.05
Pov Lena
Mark nickte und so gingen wir ins Wohnzimmer setzen uns auf die Couch. Ich konnte erst mal eine Weile nichts sagen, während Mark mich erwartungsvoll anguckte.
,,War der Song für wen bestimmtes? Warum hast du mir denn nichts erzählt?"
,,Das ist erstmal nebensächlich", sagte ich fast flüsternd.
Jetzt gab es kein zurück mehr, ich musst du mit ihm reden.
Ich atmete ein letztes Mal tief durch. Ich schaffe das. „Mark ich... ich bin schwanger." Nun war es also draußen. Er wusste Bescheid. „Herzlichen Glückwunsch", sagte er und verständnislos schaute ich ihn an. Dann verstand ich. Er hatte noch nicht verstanden, dass er der Vater ist. „Mark, du bist der Vater."
Geschockt und sprachlos starrte er mich an. Genau so eine Reaktion hatte ich mir vorgestellt. Es fehlte nur noch, dass er aufstand und ging. So wie letztes Mal. Schon wieder merkte ich, wie sich eine Träne auf den Weg über meine Wange machte. Konnte er nicht etwas sagen? Diese Stille brachte mich um.
„Wie... Wie lange weißt du das schon?", fragte er, immer noch komplett geschockt. Ich schluckte.
„Seit zweieinhalb Wochen...", antwortete ich leise, während ich neben ihm her aus dem Fenster starrte und lautlos weinte.
„Verdammt Lena. Wie konntest du mir nichts sagen?", fragte er nun schon wütend, „Ich bin genauso daran beteiligt wie du. Wie konntest du mir das verschweigen?" Ich merkte, dass er mich anstarrte und auf eine Antwort wartete. Ich konnte ihn nicht ansehen und war nicht in der Lage dazu, ihm eine Antwort zu geben, da ich mir selbst nicht sicher war, warum ich solange geschwiegen hatte. Ich wusste von Anfang an, dass es falsch war und hatte es doch getan. Wie gelähmt saß ich auf dem Sofa. Die Tränen liefen lautlos über mein Gesicht und mein Blick ging starr aus dem Fenster. „Lena? Kannst du mir bitte sagen, was das sollte? Wie konntest du nur? Denkst du wirklich so schlecht von mir, dass du es mir nicht sagen konntest?" Nun erwachte ich aus meiner Starre. So etwas durfte er nicht denken. Ich schüttelte den Kopf. „Es ging..." Meine Stimme versagte. Ich schluchzte und versuchte es sofort erneut. „Es... Ich wollte ja, aber...Es ging einfach nicht."
„Wie, es ging nicht? Ich versteh dich überhaupt nicht mehr. Du konntest mir nicht sagen, dass ich Vater werde? Geht's noch? Wahrscheinlich weißt du nicht mal genau, ob ich Vater werde oder Basti. Er könnte doch mit Sicherheit genau so der Vater sein, oder nicht? Oder gibt es da noch wen?"
Geschockt starrte ich ihn an. Was dachte er von mir?! Dass zehn verschiedene Männer der Vater sein könnten?!
Als Mark meinen Gesichtsausdruck sah schien er zu begreifen, was er gerade gesagt hatte. „Tschuldigung... So war das nicht gemeint. Ich, Mann... Ich bin einfach so geschockt und überrascht. Es tut mir leid..", sagte er entschuldigend.
„Schon gut", sagte ich verletzt, „Aber ich kann dir versichern, dass nur du als Vater infrage kommst. Als ich es Basti erzählt habe, hat er mir erzählt, dass er einen Test gemacht hat und er keine Kinder bekommen kann."
Mark knetete seine Hände und fuhr sich anschließend mit einer Hand über den Kopf. Er schien verwirrt. Schließlich hatte er gedacht, dass zwischen uns wieder alles wie vorher wäre. Aber nichts war wie vorher, diese eine Nacht hat alles verändert. Wir bekamen ein Baby. Wir beide, zusammen.
„Mark, es tut mir wirklich leid, dass ich es dir nicht früher sagen konnte. Irgendwie fühlte sich alles so surreal an und ich musste das erst mal selber begreifen, bevor ich mit dir und auch Basti überhaupt sprechen konnte. Es tut mir leid", sagte ich, da ich das Bedürfnis hatte, mich zu erklären.
„Schon gut Leni. Ich muss das jetzt erst mal verarbeiten. Kann ich dich alleine jetzt lassen und mich in ein paar Tagen wieder bei dir melden? Ich werde natürlich für das Baby da sein."
Das beruhigte mich auf jeden Fall schon mal. Aber wie konnte ich auch daran zweifeln, dass er sich nicht um sein Baby kümmern würde. „Ja klar, ich komme zurecht. Lass dir Zeit, wenn dir das hilft. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gesagt habe."
„Schon gut, ich kann dich ja verstehen. Du warst genauso geschockt, wie ich es gerade bin", sagte er, „ich werde dann jetzt gehen. Mach's gut Leni. Ich melde mich."
Wir standen vom Sofa auf und ich begleitete ihn zur Tür. Dort zog er seine Schuhe und Jacke an und umarmte mich zum Abschied. In mir kribbelt es schon wieder unglaublich, aber das durfte ich nicht zulassen. Ich musste es irgendwie unterdrücken. Das wäre jetzt wohl komplett fehl am Platz gewesen.
„Wir schaffen das zusammen. Ich bin auf jeden Fall für dich da...für euch. Wie surreal das klingt.", sagte Mark, bevor ich ihm zu lächelte und er die Wohnung verließ.
Ein wenig geschafft lies ich mich aufs Sofa fallen. Ich atmete tief ein und aus. Nun wusste er also Bescheid. Ich beschloss Bella anzurufen und ihr die Neuigkeiten mitzuteilen. Vielleicht würde ich auch noch meine Mum anrufen, sie sollte ja mittlerweile auch zu Hause sein.
„Hey Leni, was gibt's?", fragte Bella gut gelaunt durchs Telefon.
„Hey, ich hab mit Mark geredet."
„Echt? Wie hat er reagiert?", fragte Bella, scheinbar erstaunt, dass ich es ihm heute erzählt hatte.
„Er hat eigentlich echt super reagiert. Er meinte er bräuchte jetzt ein paar Tage, um das zu verarbeiten, aber dann würde er sich melden und er ist auf jeden Fall für mich und das Baby da", erklärte ich das Gespräch.
„Das ist doch super. Dann hätte er doch eigentlich nicht besser reagieren können oder? Aber sag mal, wie ist es dazu gekommen, dass du es ihm heute gesagt hast?"
„Ne, er hätte eigentlich wirklich nicht besser reagieren können. Also, ich dachte ihr wärt alle gegangen und hab mich ein bisschen ans Klavier gesetzt und ein bisschen vor mich her gesungen, weil es mir nicht so gut ging. Dann wollte ich gerade wieder ins Wohnzimmer gehen und dann stand da Mark in der Tür. Er schien wohl nicht mit euch mitgegangen zu sein und war wahrscheinlich auf der Toilette, als ihr gegangen seid. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hatte ich dann im Gefühl, dass ich es ihm jetzt sagen müsste und es hat super funktioniert."
Nachdem ich es dann Bella gesagt hatte rief ich noch eben meine Mutter an, auch um zu fragen, ob sie gut angekommen sei.
„Hey Mum, bist du gut zu Hause angekommen?"
„Leni, ja ich bin gut angekommen", erwiderte meine Mutter.
„Ich hab mit Mark geredet. Er weiß zwar nichts von meinen Gefühlen, aber er weiß jetzt, dass ich schwanger von ihm bin und er hat super reagiert, nur braucht jetzt ein wenig Zeit zum verarbeiten und realisieren."
„Na das ist doch super Leni. Und die Zeit zum realisieren hast du ja auch gebraucht."
„Stimmt", bestätigte ich.
„Du Lena, nimmst mir nicht übel, aber ich bin echt müde von der Autofahrt."
„Nicht schlimm, alles okay. Dann schlaf gut."
„Du auch mein Schatz und denk dran, alles wird gut. Er weiß ja jetzt Bescheid."

Finally, they talked!!

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt