(22) Ich bleib' bei dir, wenn du mich lässt

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Dienstag, 07.05
Pov Mark
Als ich am Morgen nach den Aufzeichnungen aufwachte, hatte ich ein richtig gutes Gefühl. Leni und ich hatten uns ausgesprochen und alles war irgendwie wieder in Ordnung.
Langsam stand ich aus meinem Bett auf und ging in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Später wollte ich mal Leni anrufen und fragen, ob wir mal wieder was zusammen unternehmen wollten, so wie früher, bevor wir uns etwas aus den Augen verloren hatten. Schließlich mussten wir es schaffen, unsere Freundschaft wieder vernünftig aufzubauen.
Da es allerdings erst kurz nach neun war, beschloss ich, sie erst später anzurufen, um sie nicht zu stören und schon gar nicht zu wecken. Also frühstückte ich erst, trank währenddessen meinen Kaffee und machte mich dann fertig, um einen kleinen Spaziergang um den Block zu machen und ein wenig frische Luft zu schnappen.

Als ich gegen kurz nach zehn wieder an meiner Wohnung war, zog ich erst meine Schuhe und Jacke aus, bevor ich mich auf mein Sofa fallen ließ. Ich griff nach meinem Handy und suchte in meinen Kontakten nach Lenas Nummer. Lange suchen musste ich da nicht und so rief ich sie an.
Es dauerte ein wenig und ich dachte schon, dass sie einfach noch schlief, bis der Anruf plötzlich abbrach. Sie musste mich weggedrückt haben.
Als ich sie daraufhin verwundert ein zweites Mal anrief, schien sie ihr Handy ausgeschaltet zu haben. Fing das jetzt ernsthaft schon wieder an, dass sie mich abblockte? Ich dachte, wir hätten alles geklärt? Warum blockte sie mich dann jetzt bitte schon wieder so ab?
Ich begann, sauer zu werden. Ich wollte wissen, was nun schon wieder los war. Also musste ich meine aufkommende Wut ein wenig unterdrücken und ich startete eine Sprachnachricht.
„Hey Leni, ich habe dich gerade zweimal angerufen, wie du wahrscheinlich mitbekommen hast. Jedenfalls wollte ich wissen, ob alles okay ist, weil du mich weggedrückt hast und dein Handy jetzt aus ist. Fängst du jetzt schon wieder an, mich abzublocken? Oder bist du gerade einfach in Stress und hast keine Zeit? Bitte melde dich mal, ja?" Das war ganz ok, ein wenig fordernd, aber auch angebracht.
Was ich jetzt tun sollte, wusste ich nicht. Ich könnte schonmal ins Studio, allerdings waren wir dort erst gegen zwei verabredet und das wären noch weit über drei Stunden, aber was sollte es. Ich konnte ja schonmal ein paar der fertigen Texte überfliegen, durchgehen und gegebenenfalls korrigieren oder verändern. Dabei würde ich dann wohl auf eine Nachricht von Lena warten. Lag es wohl an mir, dass sie meinen Anruf abgelehnt hatte, oder war etwas anderes der Auslöser?
Je mehr ich mir darüber jetzt Gedanken machen würde, desto mehr Zeit würde ich verschwenden, da die Antwort selbst mir nur Lena geben konnte und diese hatte ihr Handy ja gerade scheinbar ausgeschaltet.
Um nicht zu lange alleine im Studio zu sein, beschloss ich, obwohl ich bereits spazieren gegangen war, zu Fuß zum Studio zu laufen. Ich nahm mein Handy und entschied mich spontan dazu, Nitti schon einmal mitzuteilen, dass ich bereits auf dem Weg ins Studio war. Vielleicht konnte und wollte er ja auch schon eher kommen. Also schickte ich ihm ebenfalls eine Sprachnachricht.
„Hey Nitti, ich hatte gerade nichts Besseres zu tun und gehe jetzt gleich schon mal von meiner Wohnung aus los zum Studio. Ich wollte dir nur Bescheid geben, dann kannst du, wenn du willst auch eine halbe Stunde früher kommen. Ja, aber musst du natürlich nicht, ich wollte dir nur Bescheid geben. Bis später!"
Die Sprachnachricht wurde abgeschickt und ich zog mir erneut meine Jacke und Schuhe an und machte mich auf den Weg zum Studio.
Auf dem Weg hörte ich bereits ein wenig durch die Probeaufnahmen der Ideen der letzten Wochen. Insgesamt gefielen sie mir echt gut, brauchten halt noch einen richtigen Kontext und ganz zum Schluss einen Feinschliff und mir war auch klar, dass sie bis zur Fertigstellung noch komplett auf den Kopf gestellt wurden, aber ich war definitiv zufrieden mit unseren neuen ersten Ideen.

Als ich etwa zwanzig Minuten später am Studio ankam, schloss ich die Tür auf und zog meine Jacke erneut aus, um sie an die Garderobe zu hängen. Ich ging zum Aufenthaltsraum und öffnete das Fenster. Für Anfang Mai hatten wir echt gerade ein absolutes Traumwetter. Die Sonne schien und ich hielt mein Gesicht in die Sonne, während der leichte Wind den Raum mit frischer Luft bereicherte.
Die Gedanken an Lena und ihr komisches, für mich unverständliches Verhalten verdrängte ich, weil es mir in dem Moment nichts gebracht hätte, mir weiter Gedanken darüber zu machen. Ich genoss den Moment in vollen Zügen und wenn sie irgendwas hatte, dann sollte sie zu mir kommen und mit mir reden, sie wusste ja schließlich, dass ich ihr immer zuhören würde.
Als es nach ein paar Minuten doch etwas frisch wurde, schloss ich das Fenster wieder und fuhr schon mal die Technik hoch.
Gerade als ich mir vornahm, eine der Probeaufnahmen noch einmal genauer anzuhören und zu analysieren, hörte ich, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte und Nitti mich nur ein paar Sekunden später begrüßte.
„Hey, Mark!", grinste er mich an, schien auch vom Wetter positiv gestimmt zu sein. „Ich hatte tatsächlich auch nichts Besseres zu tun und habe es schon eher geschafft. Hast du schon irgendwas gemacht?", fragte er und ließ sich auf einen der Drehstühle vor dem Computer fallen.
„Ne, so lange bin ich jetzt auch noch nicht hier. Ich habe erstmal ein wenig gelüftet, das Wetter genossen und die Probeaufnahmen unserer Grundideen durchgehört." Nitti nickte.
„Klingt entspannt", lächelte Nitti, woraufhin ich nur nickte.
„Noch mehr Anstrengendes kann ich auch gerade nicht wirklich gebrauchen", erwiderte ich eher so nebenbei und für mich, doch Nitti sah mich direkt fragend an.
„Ist alles gut bei dir?" Ich überlegte kurz, aber bis auf die Sache mit Lena, welche eigentlich geklärt war, war alles gut.
„Ja, soweit denke schon, gibt nur so eine Sache, die ich nicht so wirklich verstehe, aber ich möchte gerade noch nicht darüber reden", sagte ich. Nitti verstand mich aber, weil er mittlerweile gut genug wusste, dass es mir schwerfiel, mich zu öffnen.
„Alles gut, musst du ja auch nicht. Wollen wir anfangen?", fragte er und begann eine Datei auf seinem Laptop zu öffnen. Ich nickte und so begannen wir, indem wir uns mit einer Idee auseinandersetzten, zu der mir aktuell irgendwie am meisten einfiel.

Wir schafften in den darauffolgenden zwei Stunden echt einiges und unser Zwischenergebnis konnte sich echt sehen lassen.
Wir wollten gerade zum Nachmittag eine kleine Pause machen und uns etwas zum Kaffee vom Bäcker in der Nähe holen, da wir das Mittagessen ausfallen lassen hatten, da klingelte mein Handy. Ich lehnte mich nach vorne und nahm es vom Tisch, ehe ich sah, wer mich da anrief.
Es war Lena.


Was meint ihr, nimmt er den Anruf an?
Sorry, das jetzt länger nichts kam, aber ich habe gerade nicht so wirklich Lust zu schreiben. Ich habe zwar ein wenig vorgeschrieben, aber ich muss ja auch weiterhin neue Schreiben🥰

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt