(63) Bad faith is for another day

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Pov Lena
Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Ich war recht viel im Studio, traf letzte Entscheidungen über Auftritte im Finale bei The Voice Kids, verbrachte einige Nachmittage und Abende mit Bella, aber auch mit Mark. Einmal trafen wir uns am Abend sogar noch zu dritt. Bella hatte zwar zuerst gefragt, ob sie stören würde, wenn Mark käme, aber das tat sie nicht und es wurde ein lustiger Abend zu dritt. Nach einem langen Tag im Büro mit Papierkram hatte Mark uns gerettet und mit vegetarischem Sushi versorgt.
Ich bemerkte, dass ich auch immer öfter mit Natalie telefonierte und das machte mich glücklich. Sie war so ein herzensguter Mensch und ich verstand, dass Marks Herzlichkeit in der Familie liegen musste.
Am Samstag waren dann auch schon die ersten großen Proben fürs Finale und es war unglaublich, dass schon wieder eine Staffel vorüber war. Die Aufregung der Kinder steckte mich dieses Mal schon am ersten Probetag fast vollständig an, sodass Mark mich sogar fragte, ob alles ok sei. Aber es war alles ok. Alles war nahezu perfekt und ich fühlte mich gut, so richtig gut.
Ich hatte zwar inzwischen deutlich mehr Durst, als früher und mir war ab und zu etwas schwindelig, aber ich hatte Wege gefunden, damit umzugehen. Spazieren gehen wurde zusätzlich zum Gassigehen mit Kiwi, zu meinem neuen Hobby, sobald ich Zeit hatte und auch Kiwi schien sich darüber zu freuen. Zur Entspannung machte ich leichte Yoga-Sessions zu Hause, manchmal ging ich auch mit Bella in ein Fitnessstudio, um einen Kurs zu besuchen. Die Übelkeit hatte endlich ein Ende genommen und meine App sagte mir, dass das Risiko für eine Fehlgeburt mittlerweile gesunken ist. Insgesamt ging es mir also wirklich richtig gut.

Montag, 01.07
„Naa", begrüßte mich Mark, als er in den Gang der The Voice Studios einbog. Ich war gerade mit meinen besorgten Snacks auf dem Weg in meine Garderobe, musste aber grinsen, als ich mich umdrehte und Mark schon auf mich zu lief. „Wie gehts dir?", fragte er, sobald er angekommen war und betrachtete mich ausgiebig. „Gut, richtig gut", sagte ich mit einem breiten Lächeln, welches Mark erwiderte. Ohne zu überlegen, streckte ich mich und gab ihm einen sanften Kuss, auf welchen er überrascht reagierte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du es so offensichtlich machst", gab er überrascht von sich. „Oh" Ich griff nach seiner Hand und zog ihn mit mir in meine, noch leere Garderobe. Bella war gerade unterwegs und Phili kam erst für das Finale.
„Sorry", entschuldigte ich mich, sobald wir auf dem Sofa in meiner Garderobe saßen. „Ich bin zu euphorisch und hab nicht nachgedacht." Doch Mark zog mich nur an sich. „Alles gut. Aber sind wir uns einig darüber, dass wir das hier- ", sagte er und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. „Und das hier- ". Er legte die Hand auf meinen Bauch. „Dass wir das, solange es möglich ist, noch für uns behalten?", vervollständigte er seine Frage. Darauf nickte ich - war selbst noch nicht bereit, es allen zu erzählen. „Ich bin der gleichen Meinung", erklärte ich und hob meinen Kopf. „Darf ich dich jetzt küssen?", flüsterte ich, was er schmunzelnd zur Kenntnis nahm. „Liebend gerne", antwortete er, als er auch schon die Lippen auf meine legte.
„FSK 18?", hörte ich plötzlich Bella. Als wir uns lösten und ich aufsah, stand sie in der Tür und hielt sich spielerisch die Hand vor die Augen, sodass wir alle lachen mussten.
„Ich gehe dann mal wieder. Ich habe noch eine Besprechung", sagte Mark und drückte noch einmal meine Hand, bevor er wieder aufstand. „Wir sehen uns", sagte er, bevor er ging und ließ mich mit einem wohligen Lächeln zurück.
„Was ist das jetzt eigentlich zwischen euch?", wollte Bella wissen, als sie sich neben mich aufs Sofa fallen ließ. Ich zuckte mit den Schultern. „Wir haben in Polen miteinander gesprochen, nachdem wir miteinander geschlafen haben und uns eingestanden, dass wir beide etwas mehr füreinander empfinden, als wir gedacht hätten", erklärte ich ihr und verlor mein Lächeln nicht. Heute war ich einfach optimistisch, dass wir beiden das schaffen konnten. „Und das heißt?", fragte Bella. Ich lächelte sie an. „Wir machen das, was sich gut anfühlt und so weit, wie wir gehen wollen und schauen, was passiert", versuchte ich locker die Lage zwischen uns zu erklären.
Bella seufzte, woraufhin ich meinen Blick zu ihr wandern ließ. Sie sah besorgt aus. „Bella, was ist? Du weißt, dass du mir immer sagen kannst, was du denkst."
Sie nickte. „Ich will dich nur nicht verunsichern, Leni. Aber ich bin ein bisschen besorgt, was passiert, wenn ihr das nicht schafft. Was ist, wenn sich da tatsächlich mehr entwickelt, es aber trotzdem nicht funktioniert. Wenn ihr euch wieder trennt, vielleicht sogar vor der Geburt. Könntest du das verkraften?"
Unschlüssig überlegte ich. Es wäre gelogen, wenn ich nicht auch besorgt wäre, gar Angst hätte, aber ich war zuversichtlich, zumindest heute. „Natürlich habe ich Angst, dass wir das vergeigen und, dass wir das, was schon immer irgendwie zwischen uns war verlieren, aber ich glaube dazu ist es jetzt sowieso schon zu spät und wir können nicht mehr zurück. Alleine schon wegen des kleinen etwas hier-", sagte ich und legte lächelnd die Hand auf meinen Bauch. „Wir können einander nicht verlieren. Erstens, weil wir ein Baby bekommen, um das wir uns gemeinsam kümmern werden und zweitens, weil wir uns brauchen, als Freunde, vielleicht als Paar und bald dann auch als gemeinsame Eltern. Er hat mir oft genug versichert, dass er mich niemals verlassen und immer für mich da sein wird. Selbst, wenn wir weiter gehen und das dann nicht schaffen, er wird immer Teil meines Lebens sein und das ist auch schön so", stellte ich klar.
Bella nickte. „Ich finde es schön, dass du da so klar bist. Das hätte ich noch vor ein paar Wochen nicht unbedingt gedacht. Die Zeit in Polen scheint dir gutgetan zu haben."
Ich nickte, denn das hatte sie wirklich.
„Trotzdem Leni. Ich bin immer, wirklich immer und jederzeit für dich da. Jede Sorge und jedes Problem ist bei mir sicher und ich werde immer versuchen, dir zu helfen, okay?"
Gerührt sah ich sie an. Das alles wusste ich zwar bereits, aber es war schön, es nochmal so deutlich zu hören.
„Danke - für alles", sagte ich, nachdem ich sie umarmt hatte.


Happy 4th Birthday to Only Love, L🥳
Ich update heute und die nächsten zwei Male im 3-Wochen-Rhythmus anstatt wie gewohnt alle 2 Wochen, weil ich im Abistress bin. Trotzdem will ich regelmäßig veröffentlichen und habe noch genau passend viele vorgeschrieben, um die Abizeit zu überbrücken (nur eben zur Zeit nur alle drei Wochen)☺️

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt