(24) I am scared but fear don't scare me no more

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Mittwoch, 08.05
Pov Lena
Nachdem ich Mark gestern anfangs erfolgreich abgeblockt hatte, einfach aus Überforderung, da ich nicht wusste, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, jetzt wo ich das Ergebnis hatte, hatten wir schließlich doch telefoniert, da ich mich überwunden hatte, ihn anzurufen und wir hatten uns sogar für Donnerstag verabredet.
Beim Frühstück dachte ich darüber nach, wie ich ihm gegenübertreten sollte. Dass ich nicht ganz so unbeschwert wie immer sein konnte, war mir sowieso schon klar. Aber ich musste mir irgendetwas einfallen lassen, dass Mark mir abnahm, dass alles okay war. Es war aber auch einfach zu kompliziert im Moment.
Wäre das alles nicht passiert, dieser eine Abend, hätte ich jetzt vielleicht wesentlich weniger Probleme. Aber ich hätte wahrscheinlich auch kein Baby, auf welches ich mich langsam wirklich begann, zu freuen.
Bis Bella kam, erwischte ich mich immer öfter dabei, wie ich lächelnd durch die Wohnung lief oder mit Kiwi spielte. Doch das Ganze war überhaupt nicht schlimm. Ich erwarte ein Kind und das war schließlich ein Grund sich zu freuen.
Das Einzige, was mir weiterhin Sorgen bereitete, war die Ungewissheit, wer von beiden der Vater war. Es würde knapp acht Monate dauern, bis ich das herausfinden würde und wie sollte ich mich bis dahin ihnen, besonders Mark gegenüber verhalten? Wenigstens Mark würde ich immerhin oft genug sehen. Das ließ sich kaum vermeiden.

Als Bella am frühen Nachmittag kam, waren diese Gedanken allerdings schon wieder verflogen und ich freute mich wieder relativ unbeschwert. Meine Laune war überraschenderweise gut und so kam es, dass ich Bella überschwänglich begrüßte.
„Heyy, schön dich wiederzusehen", begrüßte ich sie euphorisch. Sie begrüßte mich ebenfalls lachend.
„Hey, geht es dir besser? Es freut mich, dich so glücklich zu sehen", lächelte sie sofort.
„Ja, definitiv. Ich habe beschlossen, zu versuchen, das alles positiver zu sehen. Das wird vermutlich nicht immer klappen, aber auch das ist vollkommen okay" antwortete ich schmunzelnd.
„Mich freut es ja schon, wenn du wieder lachen kannst und wer weiß, was die Zukunft so mit sich bringt. Vielleicht wird alles ganz anders, als du es dir vorstellst und befürchtest", sagte Bella und schlüpfte aus ihren Schuhen.
„Mal schauen, aber ich werde auf jeden Fall versuchen, alles so hinzunehmen, wie es kommt. Was anderes bleibt mir ja eh nicht übrig und warum sollte ich das, was kommt, dann negativ aufnehmen, wenn ich es eh nicht ändern kann?", antwortete ich gelassen, ehe Bella in die Wohnung eintrat und sie ihre Jacke ablegte.
Wir hatten für heute nicht viel geplant, da wir einfach nur kurz ein paar Termine durchgehen wollten, die die nächsten Wochen anstanden, bevor wir uns noch ein wenig unterhalten, eventuell zusammen mit Kiwi spazieren gehen und einfach den Nachmittag zusammen verbringen wollten.

So gingen wir dann eben die Termine der nächsten Woche durch, welche zum Glück im Moment alle relativ entspannt waren. So kam es, dass ich in der nächsten Woche nur die Arbeiten rund um The Voice Kids hatte. Ich musste mir mit meinem Team langsam die Battle-Konstellationen überlegen und die passenden Songs dazu suchen. Dann kämen irgendwann die Proben hinzu und sonst hatte ich relativ viel Freizeit, was tatsächlich recht ungewöhnlich war.

Nachdem wir die Termine, welche wirklich nicht viele gewesen waren, durchgesprochen hatten, unterhielten wir uns noch. Ich hatte eine Frage, auf die ich bisher selbst noch keine Antwort gefunden hatte, die mich aber schon seit gestern Abend irgendwie quälte.
„Du, Bella? Ich hab da mal eine Frage bezüglich der Schwangerschaft und der Öffentlichkeit. Ich weiß nicht, ob du darauf eine Antwort hast, und ich bezweifle das irgendwie auch, aber vielleicht hast du ja eine Idee oder zumindest ein Ansatz", begann ich. „Vielleicht ist es auch noch ein bisschen früh sich darüber Gedanken zu machen, aber eigentlich ist es ja nie zu früh sich über so etwas Gedanken zu machen", redete ich etwas durch den Wind, um den heißen Brei herum. Bella sah mich aufmerksam an.
„Also, wie machen wir das, wenn ich in ein paar Monaten sichtlich schwanger bin und weiterhin Termine habe, vor allem welche, die jetzt schon fest geplant sind?"
Bella sah nachdenklich aus, ehe sie dann versuchte, mir zu antworten.
„Also, aktuell würde ich sagen, wir nehmen keine Termine mehr an, die so in einem halben Jahr stattfinden sollen, aber da werde ich natürlich immer Rücksprache mit dir halten und nach deiner Meinung fragen. Aber ich denke, im Prinzip sollte das kein Problem werden, da du dich einfach langsam der Öffentlichkeit entziehen kannst, sodass es kaum jemandem auffallen sollte. Natürlich solltest du weiterhin etwas posten und deswegen würde es vielleicht Sinn machen, wenn du ein paar Fotos vorbereitest, die du in der Zeit posten kannst, sodass nicht so wirklich auffällt, dass du keine aktuellen Fotos postest. Und in deiner Story solltest du dann eher Ganzkörper Sachen weglassen, aber ich denke, das ist irgendwie selbstverständlich und das weißt du auch", versuchte Bella mir ein wenig die Unsicherheiten zu nehmen oder sie wenigstens zu mindern. Klar war auf jeden Fall, dass ich das nicht öffentlich machen wollte.
„Und was machen wir mit The Voice Kids? Also mitmachen muss ich ja sowieso jetzt, weil die Blinds schon aufgezeichnet sind, aber wie machen wir das weiterhin, weil das Finale ja erst in knapp zwei Monaten stattfindet."
„Ich denke, das sollte kein Problem darstellen. Dann bist du circa im dritten Monat oder vierten...? Kommt darauf an. Das kann man dann glaube ich noch ganz gut kaschieren und überdecken. Ich denke, das sollte kein Problem darstellen. Du musst ja kein enganliegendes Kleid anziehen, wie sonst oft, sondern dann einfach etwas Weiteres, aber trotzdem noch elegantes", schlug sie vor und brachte so etwas Ruhe in meine sich überschlagenden Gedanken.
Damit gab ich mich auch zufrieden, aber trotzdem hatte ich noch Unsicherheit in mir, was aber glaube ich verständlich und normal in meiner Situation war.

So machten Bella und ich uns noch einen schönen Nachmittag und gingen anschließend noch eine gute halbe Stunde mit Kiwi durch den Park spazieren.
Als ich am Abend wieder zu Hause war, beschloss ich meine Mama anzurufen und zu fragen, ob sie nicht bald mal wieder nach Berlin kommen möchte, um mich zu besuchen, damit ich ihr persönlich von der Schwangerschaft erzählen konnte.
Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis und hatten es bis heute auch, deshalb fand ich es eher unpassend, es ihr am Telefon zu sagen. Außerdem wollte ich auch mal wieder vernünftig Zeit mit ihr verbringen und konnte ich ihren Rat aktuell gut gebrauchen, da sie einfach meine engste vertraute Person war und sie mich schon mein ganzes Leben kannte. Ich brauchte einfach ihre Hilfe, um mich auf die Gespräche mit Basti und Mark vorzubereiten.
Also griff ich nach meinem Handy und rief sie an. Es dauerte auch gar nicht lange, bis sie abhob.
„Hey Leni, schön, dass du dich mal wieder meldest. Ich habe tatsächlich auch gerade an dich gedacht und wollte dich mal wieder anrufen", begrüßte meine Mutter mich freudig.
„Hey Mama, wie geht dir?", fragte ich sie direkt, da wir ungewöhnlicherweise echt lange nichts mehr voneinander gehört hatten.
„Mir geht's gut und wie geht es dir so? Alles gut bei euch und Kiwi?", fragte sie, worauf ich erst mal schlucken musste.
Nicht einmal davon hatte ich ihr bisher erzählt und jetzt fühlte ich mich echt mies deshalb. Daher beschloss ich, ihr wenigstens von der Trennung mit Basti am Telefon zu erzählen.
„Na ja, also mir geht es einigermaßen gut und Kiwi sowieso, aber Basti und ich... wir", stotterte ich vor mich hin.
„Alles gut bei euch, Leni?", fragte meine Mutter mich direkt. Sie erkannte schon immer direkt, wenn irgendetwas bei mir im Busch war.
„Nein, also nicht so wirklich, nein. Ehrlich gesagt, haben wir uns getrennt", murmelte ich leise.
„Oh, magst du mir erzählen, warum? Ich dachte, es läuft zurzeit wieder so gut bei euch?", fragte meine Mutter jetzt sanft.
„Ja, aber magst du nicht bald mal wieder zu mir nach Berlin kommen und ich erzähle dir alles persönlich? Das war auch eigentlich der Grund, warum ich dich angerufen habe. Ich vermisse dich und ich glaube, ich brauche dich", sagte ich.
„Ja natürlich. Ich komme gerne mal wieder vorbei. Ich habe tatsächlich morgen und übermorgen frei. Was hältst du davon, wenn ich am Freitagmorgen losfahre und gegen Mittag bei dir wäre? Das ist jetzt natürlich etwas spontan, aber wenn du Termine hast, warte ich auch gerne einfach so lange in deiner Wohnung", schlug sie vor.
„Das wäre schön!", sagte ich sofort und war unmittelbar wieder etwas besser gestimmt. Es wäre echt viel zu schön, wenn das klappen würde und meine Mama mich schon übermorgen besuchen kommen würde.
„Allerdings könnte ich nur bis Samstagabend bleiben, weil ich am Sonntagnachmittag noch einen Termin habe, der wichtig ist", merkte sie an, aber das war mir völlig egal. Wenigstens würde ich sie wiedersehen.
„Gar kein Problem, wirklich. Hauptsache, wir sehen uns mal wieder! Wir müssten uns echt viel öfter sehen. Ich vermisse dich einfach viel zu doll."
„Ich dich auch Leni. Diese Entfernung ist auf Dauer echt nicht gerade empfehlenswert", lachte sie.
„Ne, das ist sie echt nicht. Aber ich freue mich auf dich!", lächelte ich und war jetzt schon voller Vorfreude.
„Ich freue mich auch, mein Schatz! Aber du, sei mir nicht böse, ich muss jetzt Schluss machen. Ich bin noch mit einer Freundin zum Essen verabredet", entschuldigte sie sich. Ich lächelte.
„Ok. Guten Appetit und wir sehen uns dann Freitag. Ich hab dich lieb!", sagte ich noch.
„Ich hab dich auch lieb, Maus. Mach es gut und bis Freitag!", erwiderte auch meine Mutter noch, bevor wir auflegten.

Ich kochte mir noch etwas zu essen, während ich erneut überlegte, wie ich die Situation bewältigen konnte.
Ich kam zu dem Entschluss, die nächsten Tage noch nicht mit Mark darüber zu reden, dass ich schwanger war, sondern erst mal so zu tun, als wäre alles normal. Ich musste mir einfach erst darüber klar werden und mir überlegen, wie ich ihm das beibringen konnte.
Mit Basti schrieb ich sowieso aktuell nicht, deshalb musste ich mir darüber noch nicht so wirklich Gedanken machen. Wenn Mama übermorgen erst mal kommen würde, konnte ich sie ja auch noch um Rat bitten und so musste ich dann morgen wohl oder übel so tun, als wäre alles normal, wenn ich mich mit Mark traf.

Also kommt am Freitag erstmal Lenis mum, damit sie ihr alles persönlich erzählen kann. Was haltet ihr von der Idee? Und meint ihr, es ist richtig, Mark noch nichts zu sagen?
Ich glaube, dass ist das längste Kapitel, dass ich je geschrieben habe... Ich hoffe es gefällt euch🥰
Lasst doch gerne Feedback da!!
Noch eine kleine Info. Aktuell kommt ja weniger, das liegt daran, dass ich wichtigeres zu tun habe und weder Zeit noch Motivation zum vorschreiben finde. Aber in ein paar Tagen sollte ich wieder mehr Zeit haben zum vorschreiben und dann sollte auch demnächst wieder mehr kommen.
Was haltet ihr eigentlich von Zeitsprüngen? Also findet ihr es schlimm, wenn ein paar Tage übersprungen oder nur kurz zusammengefasst werden?

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt