(56) Now we're in this together

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Samstag, 08.06
Pov Lena
Am späten Nachmittag hatte Marks Mutter uns und Natalie überredet noch mit ihr in die etwas größere, ungefähr zwanzig Minuten entfernte Stadt zu fahren. Natürlich zog sie uns freudig in einen Laden mit Baby- und Kindersachen und es war schon ein Wunder, dass wir nur mit einer einzigen Kleinigkeit herauskamen. Natalie und wir folgten ihr aber auch nur schmunzelnd.
„Hat jemand noch Lust auf ein Eis?", fragte ich verlegen, da ich dringend etwas Süßes brauchte. Die Anderen stimmten aber auch direkt zu, sodass Mark und ich in die kleine lokale Eisdiele gingen und für alle Eis kauften.
Danach machten wir uns aber auch schon wieder auf den Rückweg, wobei ich mit Mark auf der Rückbank saß und zufrieden an seiner Schulter lehnte. Momente wie dieser waren einfach goldwert und ich war glücklich, mich in Anwesenheit von Natalie und seiner Mama nicht verstellen zu müssen.

Am Abend gingen wir recht früh nach dem Essen ins Bett, da ich irgendwie müde war.
„Kommst du wieder zu mir?", fragte ich ihn mit einem verlegenen Lächeln, als Mark sich gerade auf seine Matratze gesetzt hatte. Ich lag bereits im Bett und bettelte ihn mit kleinen Augen an. Eigentlich wäre das aber auch gar nicht nötig gewesen, da Mark sofort wieder aufstand und sich zu mir legte, nachdem ich die Bettdecke für ihn angehoben hatte.

Sonntag, 09.06
„Guten Morgen, du Hübsche", grinste Mark mir am Morgen entgegen, als er bemerkt hatte, dass ich wach war. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich öffnete meine Augen einen Spalt weit.
„Mhm", schloss ich sie aber müde wieder, als ein Sonnenstrahl in mein Gesicht fiel und kuschelte mich noch einmal in Marks Arme. Leise lachend legte er seinen Arm um mich und strich mir mit der Hand sanft über den Oberarm. Eine Weile blieben wir noch so liegen, aber recht bald standen wir auf. Natalie schlief noch, da es noch relativ früh war und auch unten war überraschenderweise nur Marks Oma vorzufinden.
„Sollen wir Brötchen für alle holen?", schlug Mark ihr vor und nach ihrer Zustimmung machten wir uns kurz darauf mit Chip, dem Hund von Marks Cousine, auf den Weg, sodass wir den kleinen Spaziergang gleichzeitig als Gassirunde nutzen konnten. Chip war gestern Abend, als Mark und ich schon geschlafen hatten, mit Marks Cousine und dessen Mann angereist.
„Ich vermisse Kiwi", merkte ich ein wenig wehmütig an, den Blick auf Chip gerichtet. Mark sah einen Moment zu mir und zog mich kurz an sich.
„In etwas mehr als einer Woche hast du sie ja wieder ganz bei dir", schmunzelte er und auch ich musste schmunzeln. Das wusste ich ja auch selbst, nur trotzdem war es immer ein komisches Gefühl, Kiwi länger als ein paar Tage bei ihrer Sitterin zu lassen. Ich hatte zwar volles Vertrauen in sie, aber trotzdem war es schöner, Kiwi bei mir zu haben.
„Ich will trotzdem nicht weg hier", gab ich zu. Mark lachte aber nur leise, wusste wahrscheinlich auch nicht, was er dazu sagen sollte, da wir gestern bereits darüber geredet hatten.

Am Nachmittag spielten wir verschiedenste Gesellschaftsspiele mit Natalie, Lucia und Niklas, Marks Cousine und ihr Mann. Seine Mama und Oma, sowieso seine Tanten und Onkel spielten vereinzelt ab und zu die ein oder andere Runde mit und es wurde im Gesamten ein recht entspannter und lustiger Nachmittag.
Am Abend zogen sich die Frauen des Hauses zurück, um zu kochen. Es sollte Pierogi geben, eine polnische Spezialität.
„Kann ich helfen?" fragte ich, als sie Richtung Küche gingen. Überrascht sah seine Oma mich an, aber sie stimmte zu. „Gerne."
Ich war nicht die krasseste und begabteste Köchin, aber hobbymäßig probierte ich ganz gerne mal was Neues aus und so ließ ich mich von den älteren Frauen in die Welt der polnischen Küche einführen.
„Gibst du mir einmal das Mehl?", fragte Marks Mutter mich und ich überreichte es ihr, bevor ich mich wieder dem Kneten des Teiges zuwandte. Ich schlug mich nicht schlecht und wurde sogar von den polnischen, fast schon Meisterköchinnen gelobt, sodass wir am Abend ein köstliches Essen hatten, an dem ich nicht ganz unbeteiligt war.
„Die sind wirklich gut", sagte Mark, nachdem er die erste probiert hatte.
„Liegt vielleicht an meiner Hilfe", gab ich grinsend von mir.
„Oder ich habe sie einfach lange nicht mehr gegessen", erwiderte Mark, um mich zu ärgern. Gespielt beleidigt schlug ich ihm gegen den Arm, während die restliche Familie nur lachen konnte.
„Dann freu dich auf Weihnachten dieses Jahr, Marek. Da gibt es die wie immer am ersten Weihnachtsfeiertag", lächelte Marks Mutter ihren Sohn an. Mark sah eine Sekunde zu mir und schien über etwas nachzudenken. Er haderte.
„Ich weiß nicht, ob ich dieses Jahr an Weihnachten kommen kann", sagte Mark, woraufhin seine ganze Familie ihn anstarrte. Sofort erklärte er sich.
„Das ist nur ein paar Wochen vor der Geburt, Lena ist dann hochschwanger und ich möchte sie ungern alleine lassen, weil ich von hier aus nicht gerade schnell in Berlin bin, wenn was ist", rechtfertigte sich Mark. Verständnisvoll nickte seine Familie. Ich schaffte es währenddessen nicht, zu verbergen, wie viel mir das bedeutete, dass er seine Familie an Weihnachten hinter mein Wohlbefinden stellte.
„Vielleicht können wir das Weihnachtsfest dieses Jahr verlegen und bei einem von uns in Deutschland feiern", überlegte eine Tante.
„Meinetwegen müsst ihr das alles nicht umplanen", beteuerte ich aber sofort, wollte nicht, dass sie alle ihre Traditionen wegen mir änderten. Mark sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Ich bleibe in deiner Nähe, komme, was wolle", stellte er so deutlich klar, dass ich gerührt lächeln musste. Dieser Mann war echt etwas ganz Besonderes und ich war mehr als glücklich, ihn zu haben.
„Außerdem ist ja bis Weihnachten auch noch mehr als genug Zeit zum Planen", sagte seine Mutter, woraufhin alle zustimmten, das Thema erstmal wieder beendet war und alle weiter aßen.

Am Abend packten wir unsere Sachen, weil wir am nächsten Tag früh loswollten.
„Wie lange fahren wir eigentlich?", wollte ich wissen, als ich gerade die letzte Hose, die ich mitnehmen wollte, in meine Tasche packte und mich daraufhin Mark zuwandte.
„Wenn es gut läuft, ungefähr zwei, vielleicht zweieinhalb Stunden", gab Mark, nach kurzem Überlegen von sich. Ich nickte, zog ihn anschließend neben mich aufs Bett und lehnte mich an ihn.
„Ich freue mich auf die Tage in Danzig mit dir", sagte ich und schloss die Augen.
„Ich freue mich auch." Mark schloss die Arme um mich und ich atmete zufrieden ein und aus und genoss den Moment. Solche Momente wie dieser waren einfach unbezahlbar.


Das Kapitel ist mehr ein Übergangskapitel und demnach ein bisschen zusammengestückelt😅

Ich wünsche euch schöne Weihnachtsfeiertage und kommt gut ins neue Jahr!🎄🤍

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt