(76) I wanna save this moment

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Samstag, 24.08
Pov Lena
Schon minutenlang konnte ich Mark dabei beobachten, wie er nervös durch Zimmer lief. Immer wieder, auf und ab.
„Jetzt beruhig dich mal. Das wird schon alles gut werden. Alles ist perfekt geplant und jeder weiß, was zu tun ist", schmunzelte ich und betrachtete ihn kurz durch den Spiegel, bevor ich mich wieder meiner Mascara widmete.
„Meine kleine Schwester heiratet und ich laufe hier herum und weiß nicht, wo mir der Kopf steht", sagte Mark und blieb endlich mal stehen.
Ich nickte. „Ja, sie heiratet, und zwar den Mann, den sie liebt und du magst ihn auch. Egal, was passiert, am Ende des Tages wird Natalie glücklich in den Armen von Ben liegen und alle werden noch jahrelang von alldem hier sprechen. Das wird gut, Mark", lächelte ich ihn im Spiegel an und drehte mich zu ihm, sobald mein Make-up fertig war.
Bereits gestern waren wir angereist und hatten die Nacht im Hotelzimmer an der Nordsee verbracht.
Gestern Abend hatten wir Natalie, welche jetzt bereits ein paar Zimmer weiter geschminkt wurde, abgeholt und sie hatte die Nacht bei uns verbracht, damit sie und Ben sich vor der Trauung nicht mehr sahen.
„Jetzt bin ich fast ein bisschen neidisch, dass ich Phili an Natalie verliehen habe", sagte ich nach einem Blick in den Spiegel.
Mark lachte. „Ach Quatsch, das hast du doch gut hinbekommen."
„Danke." Ich stand vom Stuhl auf und schmiss meine Schminksachen noch schnell zurück in die kleine Tasche, welche fast am Explodieren war, so voll war sie. „Gehen wir Natalie besuchen? Sie ist bestimmt noch tausendmal nervöser als du und könnte ein bisschen Ablenkung sicherlich gut gebrauchen", schmunzelte ich, doch Mark wirkte unschlüssig.
„Ich weiß nicht, ob ich gerade der Beste dafür bin, jemanden zu beruhigen."
Ich lächelte. Das war typisch Mark. Machte sich immer zu viele Sorgen um alles.
„Komm her", sagte ich und öffnete meine Arme. Lächelnd zog er mich in seine und steckte seine Nase vorsichtig in meine Haare. Ich konnte förmlich spüren, wie er sich beruhigte und tief durchatmete.
„Danke", sagte er. „Ich schätze, das habe ich gerade gebraucht."
„Immer wieder gerne. Und jetzt gehen wir und lenken Natalie ab. Philipp müsste ja auch bald fertig sein. Sie ist schon fast zwei Stunden bei ihm."
Gesagt, getan, griff ich meine Handtasche, packte die Zimmerkarte ein und wir stiegen kurz darauf in den Aufzug, um ins untere Stockwerk zu gelangen.
„Das Kleid ist wirklich der Wahnsinn", staunte Mark, der jetzt erst so richtig dazu kam, mich in diesem Kleid zu betrachten.
Breit lächelnd legte ich meine Hand in seinen Nacken und zog ihn für einen Kuss zu mir herunter.
Mit einem Pling signalisierte der Aufzug uns, dass wir die passende Etage erreicht hatten. Er griff meine Hand und wir betraten den Gang, in welchem wir kurz darauf stehen blieben, um an der Tür zu klopfen.
„Hii, wir sind's", schmunzelte ich, als wir das Zimmer betraten. Philipp zupfte gerade noch an einer Strähne in Natalies Haaren, schien aber soweit fertig zu sein.
Sofort sprang Natalie Mark aufgeregt in die Arme. „Ich bin soo aufgeregt", jammerte sie, aber sie lachte.
„Hey", umarmte ich also erst einmal Philipp, welcher heute Morgen erst angekommen war. Wir hatten uns schon wieder viel zu lange nicht mehr gesehen.
„Wow, euer Kleines wächst aber schnell", staunte er und deutete auf meinen Bauch. Ich nickte und umarmte Natalie kurz noch.
Auch Mark nickte stolz. „Die Kleine wird immer größer."
Von hinten zog Mark mich in eine Umarmung und legte seine Hände beschützend und stolz auf meinen Bauch, welcher durch mein Kleid mehr als betont wurde. In den letzten Tage hat er einen richtigen Sprung gemacht und richtig an Umfang dazu gewonnen. Es war kaum mehr zu verbergen.
„Mark!", sagte ich empört. „Es ist zwar keine allzu große Sache, aber das kannst du doch nicht im Nebensatz erwähnen", sagte ich und drehte mich in seiner Umarmung, um ihn ansehen zu können.
Mark sah verwirrt aus.
„Ihr bekommt eine Tochter?", fragten Philipp und Natalie gleichzeitig, weshalb wir alle lachen mussten.
Wir nickten und ich drehte mich wieder um. Marks Arme immer noch um mich geschlungen, seine Hände sanft auf meinem Bauch abgelegt.
„Wir haben es letzte Woche erfahren", erklärte ich.
„Eine baldige Familie", kommentierte Paul, als er plötzlich unerwartet den Raum betrat, die Kamera vor sein Gesicht gehalten. Ungewollt hatten wir ihn auch einweihen müssen, sonst hätte das alles hier nicht funktionieren können.
„Süß", kommentierte er grinsend und zeigte uns auf seiner Kamera das Bild, welches er gerade gemacht hatte. Mark und ich grinsten uns darauf verträumt an, seine Arme um mich geschlungen.
Das Bild war wirklich süß.
Jetzt war Natalie diejenige, die mich verwirrt ansah. Wir lachten.
„Du hast zwar noch nicht geheiratet, aber hier ist unser Geschenk", grinste ich und deutete auf Hütte.
Ungläubig blickte Natalie von Paul zu mir und zu Mark.
„Wir wollen doch, dass dieser Tag vernünftig festgehalten wird", lächelte dieser.
„Danke, danke, danke", umarmte Natalie uns alle nacheinander.
Sie war bereits so überrascht gewesen, als ich ihr gestern Abend mitgeteilt hatte, dass Philipp extra herkommen würde, um sie für ihren Tag zu stylen, dass sie wahrscheinlich geglaubt hatte, das könnte kaum mehr übertroffen werden.
Lange hatten Mark und ich überlegt, was das perfekte Geschenk wäre und so richtig eingefallen war uns nichts. Materielles fanden wir blöd, also kam mir schließlich die Idee, für Natalie mit Phili und Paul einen Teil meines Teams zu buchen, damit sie aussah wie eine Prinzessin und der Tag ehrwürdig festgehalten wurde.
„Ich glaub's nicht", staunte Natalie immer noch und ließ sich platt wieder auf den Stuhl fallen, damit Philipp ihr die letzten Haarsträhnen feststecken konnte, während Paul bereits die ersten Fotos machte.
„Ich würde sagen, die Überraschung ist geglückt", grinste ich und umarmte Mark erneut.
Irgendwie lag heute so viel Liebe in der Luft, dass wir förmlich aneinander klebten. Allerdings schien keiner von uns ein Problem damit zu haben, ganz im Gegenteil.
Zufrieden drückte Mark mir einen Kuss auf die Lippen. Viel zu schnell löste er sich von mir, weshalb ich ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwarf, bevor ich meine Hände grinsend in seinen Nacken wandern ließ, um ihn erneut zu küssen.
Minutenlang standen wir so da, blendeten alles aus, bis wir das Blitzlicht von Paul Kamera sahen und Natalies und Philipps Lachen wahrnahmen.
Völlig vernebelt von den Gefühlen, lösten wir uns wieder voneinander.
Marks Lippen waren deutlich gerötet, jedoch erkannte ich auch, dass er meinen Lippenstift auf den Lippen hatte.
Abrupt drehte ich mich um, um in den Spiegel schauen zu können.
„Verdammt", fluchte ich hektisch. Philipp lachte.
„Bitte sag mir, dass du die D3 dabei hast", wendete ich mich verzweifelt an Phili, welcher mir nach ein paar Sekunden besagten Lippenstift unter die Nase hielt.
„Das kommt davon", grinste er breit.
Seine Bemerkung stumpf übergehend, grinste ich dankbar, nahm den Lippenstift an und tupfte ihn mir mit dem Finger auf die Lippen.
Das hier war eine absolute Ausnahme. Normalerweise war Phili seine Make-up-Ausrüstung so heilig, dass er am liebsten niemanden irgendetwas anfassen ließ.
Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum er mir den Lippenstift kurz darauf wieder abnahm und selbst zurücklegte, um seine Ordnung beizubehalten.
„Du und deine Ordnung", schüttelte ich den Kopf.
„Du und dein Chaos", schmunzelte er.
Dann ging alles ganz schnell. Wir halfen Natalie noch in ihr Kleid, suchten die letzten Kleinigkeiten zusammen und ehe wir uns versahen, saßen wir schon in unseren Autos auf dem Weg zum Strand, welcher Ort der Trauung war.

Natalie heiratet!🥹
Und on top gibt es ab jetzt erstmal Updates im wöchentlichen Rhythmus für die nächsten Wochen 🥳

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt