(45) I smile away the fear you face

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Mittwoch, 05.06
Pov Mark
Meine Familie hatte nun beschlossen, dass wir den heutigen Tag alle zusammen am See verbringen werden, nachdem meine Mutter die Idee gehabt hat. Alle, das waren meine Mutter, Natalie, zwei meiner Tanten mit meinen Onkeln, meine Oma, Lena und ich. „Ich dachte nicht, dass wir schwimmen gehen, aber irgendwie habe ich trotzdem zwei Bikinis mitgenommen und jetzt gefällt mir keiner von beiden mehr", jammerte Lena, als wir auf unser Zimmer verschwunden waren, um unsere Sachen für heute zu packen und die Badekleidung bereits darunter zu ziehen. Natalie hatte ihre Sachen bereits herausgesucht und war ins Bad verschwunden, um sich umzuziehen. Lena hockte verzweifelt vor ihrem Koffer, welcher größtenteils ausgepackt war und betrachtete kritisch ihre Auswahl. Ich schmunzelte. „Zeig mal her", sagte ich, woraufhin sie sich überrascht umdrehte, sie aber ihre zwei Bikinis nahm und mir hinhielt. Der eine war klassisch schwarz und der andere, anscheinend etwas knapper geschnittene, in einem satten Blau. Einen Moment lang sah ich mir ebenfalls die Auswahl an. „Ich denke, ich finde den blauen ein klein wenig schöner, aber such dir den aus, mit welchem du dich heute wohler fühlst." Sie seufzte. Fragend sah ich sie an. „Irgendwie bin ich ja auch für den blauen, aber ich weiß nicht– der ist schon etwas freizügiger als der schwarze und deine Familie ist, wie ich das wahrgenommen habe, schon etwas klassischer und traditioneller. Ich weiß einfach nicht, ob ich den dann so passend finde", erklärte sie mir ihr Problem, welches mich nur lächeln ließ. Sie machte sich anscheinend mal wieder ein klein wenig zu viele Gedanken. „Komm, ich hab auch den blauen vorgeschlagen. Und ja, meine Familie ist wahrscheinlich ein bisschen traditioneller als andere, aber deshalb kannst du trotzdem tragen, was du willst und das werden sie auch nicht kritisieren oder blöd finden, wenn das eben ein wenig freizügiger ist, als sie es von sich selbst gewohnt sind. Zieh' ruhig den blauen an, wenn du magst", versuchte ich ihr diese Bedenken bestmöglich zu nehmen. Einen Moment lang sah sie mich noch unentschlossen an, bis sie dann nickte. „Okay, ich nehme den blauen", meinte sie dann. „Sorry, wenn ich manchmal so unentschlossen wirke. Ich will einfach nichts falsch machen", meinte sie noch schmunzelnd, ehe sie dann aus der Hocke aufstand und ihren Koffer wieder zu klappte. Sie war bereits auf dem Weg zum Kleiderschrank, als ich, immer noch auf ihrem Bett sitzend, kurzerhand nach ihrem Handgelenk griff. Fragend sah sie mich an, als sie sich umgedreht hatte. Sanft zog ich sie an ihrer Hand seitlich auf meinen Schoß, ließ ihre Hand allerdings nicht los. „Hör auf, so viel zu zweifeln. Meine Familie mag dich jetzt schon und wir sind noch nicht einmal lange hier. Meine Mutter hätte dir niemals diesen Strampler geschenkt, wenn sie dich nicht mögen würde. Sie hat ihn dir nicht nur geschenkt, weil du halt die Mutter von ihrem Enkel wirst, sondern, weil sie dich als die Mutter akzeptiert und mag", erklärte ich ihr sanft und leise. „Natalie mag dich ohnehin, weil ich dich nun mal mag und in meinem Herzen wirst du sowieso für immer einen festen Platz haben", beendete ich leise, was ich ihr sagen wollte. Sie schmunzelte. „Danke. Wirklich, ich glaube, das habe ich gerade gebraucht– Ich werde mein Bestes geben, nicht mehr so viel zu zweifeln, aber ich kann nicht versprechen, dass das immer klappt." Ich lächelte sie an.
Dann öffnete sich die Tür und Natalie kam zurück ins Zimmer. „Huch, ich kann auch gleich wieder kommen", sagte sie, als sie uns da so sitzen sah, Lena auf meinem Schoß. „Schon gut, komm rein", sagte Lena und stand auf. Jetzt ging sie wirklich zum Kleiderschrank und suchte sich ihr Outfit für heute aus. „Ich gehe mich auch kurz umziehen", sagte sie, als dies' erledigt war und Natalie und ich auch bereits dabei waren unsere Sachen zu packen oder, wie in meinem Fall, sie erstmal rauszusuchen. Ich nickte und so verließ sie das Zimmer. Meine Badehose hatte ich schnell gefunden und auch ein Tshirt und eine Hose für den heutigen Tag lagen schnell bereit. Als ich in Natalies Richtung sah, bemerkte ich, dass sie mich beobachtete. Fragend sah ich sie an. Sie schien einen Moment zu überlegen, ob sie wirklich sagen sollte, was sie dachte, aber dann teilte sie einfach ihre Gedanken mit mir. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass ihr nicht zusammen seid, sondern nur sehr gute Freunde, die, mehr oder weniger zufällig, zusammen Eltern werden", meinte sie. Ich starrte sie einen Moment lang an. „Ich glaube mittlerweile, ich hätte echt nichts dagegen, wenn wir wirklich zusammen wären", antwortete ich ihr dann verlegen. Sie grinste mich an. „Ihr würdet wirklich ein schönes Paar abgeben und Eltern werdet ihr beiden ja sowieso schon", meinte sie dann. Ich lachte auf. „Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Lena in mir mehr sieht, als einen guten oder ihren besten Freund", meinte ich dann ehrlich. Ungläubig sah Natalie mich an. „So ganz von meiner außenstehenden Sicht, ich finde, das ist Schwachsinn." Nun sah ich sie überrascht an. „Was findest du Schwachsinn?", fragte ich sie, da ich nicht so ganz verstand, was sie meinte. Natalie verdrehte allerdings nur die Augen. „Ich finde deine Aussage Schwachsinn. Ich denke sehr wohl, dass du ihr mehr bedeutest, als du das gerade vielleicht beurteilen kannst. Ganz ehrlich gesagt glaube ich, sie ist genau wie du gerade auf bestem Weg sich zu verlieben", erklärte Natalie. Ich schüttelte den Kopf und wollte gerade etwas sagen, als Natalie schon weiter redete. „Ich sehe doch, wie ihr euch anseht und wie ihr miteinander umgeht. Mama und die anderen merken das glaube ich nicht so stark, die sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, aber ich kenne dich. Genauso, wie du dich verhält, hast du dich schon immer verhalten, wenn du dabei warst, dich zu verlieben. Lena kenne ich zwar lange nicht so gut wie dich, aber ich habe Augen im Kopf und sehe, wie sehr sie deine Anwesenheit genießt oder ihr gegenseitig die Nähe des anderen sucht und euch ab und zu hierher verzieht, um kurz ungestört zu sein. Ich glaube wirklich, ihr empfindet ähnlich für einander und beide mittlerweile eigentlich durchaus mehr als Freundschaft", schilderte Natalie ihre Beobachtungen der letzten Tage. Dies' ließ mich kurz schweigend. Von meiner Seite her stimmte das, was Natalie sagte. Ich empfand deutlich mehr als Freundschaft, auch wenn ich versuchte, Lena das nicht zu zeigen, weil ich mir eigentlich sicher war, dass sie meine Gefühle nicht erwidern würde. Natalie war aber nun der Meinung, dass sie wahrscheinlich gleich empfand und das verwirrte mich. Konnte das wirklich sein? Konnte es sein, dass Lena in mir auch mehr als ihren besten Freund sah? Ich konnte es mir irgendwie nicht vorstellen.

Hier ist also mein neues Kapitel. Aktuell kommt ja etwas häufiger ein neues, öfter als noch vor ein paar Wochen, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das so bleibt, weil mein letztes Schuljahr jetzt bald richtig anfängt und ich somit wieder mehr zu tun habe. I am sorry😌
Btw, ist euch schon mal aufgefallen, dass all meine Kapitel Namen tragen, die Ausschnitte aus Songs von Lena oder Mark sind?🥰

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt