(35) Ich bin alleine hier, drei Uhr nachts

419 24 4
                                    

Freitag, 24.05
Pov Mark
Unglaublich. Ich werde Vater. Das ist das, was ich mir mein Leben lang gewünscht hatte. Aber irgendwie waren die Umstände komisch. Eine meiner besten Freundinnen, eine meiner engsten Vertrauten war schwanger mit meinem Kind.
Ich konnte nicht schlafen. Seit ich von Lena aus nach Hause gefahren war und mich schlafen gelegt hatte, hatte ich kein Auge zu bekommen. Mittlerweile war es drei Uhr und ich hatte immer noch nicht geschlafen. Ich machte mir Gedanken darüber, wie die Zukunft aussehen könnte. Das Problem war nur, ich hatte absolut keine Ahnung. Und um so länger ich darüber nachdachte, desto weniger Schlaf bekam ich und desto wacher wurde ich. Wie sollte das überhaupt funktionieren? Wir stehen beide in der Öffentlichkeit und sind nicht mal zusammen. Lena hatte sich gerade erst von Basti getrennt und ich bin auch erst seit ein paar Monaten von meiner Exfreundin getrennt. Das wird auf jeden Fall einige Schlagzeilen geben, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass sie schwanger ist. Hätten wir nur besser aufgepasst...

Irgendwann schien ich dann eingeschlafen zu sein. Als ich erneut wach wurde war es bereits 14 Uhr. Etwas durch den Wind, da ich wirres Zeug geträumt habe, stieg ich aus dem Bett. Ich war verwirrt. Ich konnte nicht glauben, dass das, was gestern passiert ist, was Lena mir erzählt hat, wahr ist. Immerhin war es Lena und nicht eine wildfremde Person. Wir kannten uns schon länger und wussten viel voneinander, wie wir denken und wie wir ticken. Das macht es definitiv besser. Und ich wollte ja auch Vater werden. Vielleicht anders, aber das wird nichts an der Liebe zu meinem Kind ändern. Da bin ich mir definitiv sicher.

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, fiel mir ein, dass ich mich heute mit Natalie verabredet hatte, da diese übers Wochenende in Berlin ist. Ich schrieb sie an und fragte, wann wir uns treffen wollten, da ich den ganzen Tag frei hatte.
Die Zeit vertrieb ich mir mit einem etwas längeren Spaziergang, um den Kopf einmal frei zu bekommen. Ich könnte mir auch schon mal Gedanken zu den Sing-offs von The Voice Kids zu machen. Einerseits könnte mich dies ablenken, aber andererseits wusste ich überhaupt nicht, ob ich mich darauf überhaupt konzentrieren konnte. Vermutlich wohl nicht. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis mit Lena zu reden. Ich wusste nicht, ob ich ihr was zu sagen hatte und erst recht nicht was, aber irgendwie vermisste ich sie schon. Wie anstrengend müssen die letzten Wochen für sie gewesen sein? Sie weiß schließlich schon über zwei Wochen davon. Immerhin hatte sie Bella und ihre Mutter. Trotzdem sollte ich mich vermutlich spätestens morgen bei ihr melden, da ich ja definitiv für Sie da sein wollte. Sie war mir nicht egal und unser Kind sowieso nicht. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie meine Zukunft aussehen sollte. Unsere Zukunft. Aber ich hatte mich schon an den Gedanken gewöhnt, Vater zu werden. Es ist so etwas unglaublich schönes. Und Lena ist echt toll und ich könnte mir definitiv wesentlich schlimmeres vorstellen, wenn jemand anders die Mutter meines Kindes wäre.

Als ich gerade wieder zu Hause ankam, war es bereits kurz vor vier Uhr und Natalie würde jeden Moment kommen. Ich werde ihr definitiv davon erzählen. Schließlich brauchte ich auch jemanden, mit dem ich reden und dem ich blind vertrauen konnte. Als es klingelte und ich anschließend die Tür öffnete und Natalie eintrat, zog ich sie erst einmal in eine innige Umarmung. Wir hatten uns echt viel zu lange nicht mehr gesehen. „Marek, ich hab dich so vermisst", murmelte sie vor sich hin. „Ich dich auch", stimmte ich direkt zu.
„Gibt es bei dir was Neues? Irgendwas, was du mir noch nicht am Telefon erzählt hast?", fragte ich sie, nachdem wir uns ins Wohnzimmer gesetzt hatten.
„Nicht so wirklich. Irgendwie habe ich ja wirklich schon alles erzählt... Wobei doch, Ben und ich haben gestern final unserem Hochzeitstermin festgelegt. Wir werden am 24. August heiraten."
„Oh mein Gott", entfuhr es mir, obwohl ich ja bereits wusste, dass sie dieses Jahr heiraten würde. Aber nun einen finalen, endgültigen Termin zu kennen, machte die Sache viel realer.
Nachdem wir uns noch einmal umarmt hatten, fragte Natalie mich „Und was gibt es bei dir so neues?"
„Tatsächlich sehr große kleine Neuigkeiten. Aber das braucht eine etwas längere Erklärung vorher", lachte ich ein wenig unsicher. Auffordern sah Natalie mich an. Einmal atmete ich beruhigend durch, bevor ich die Geschichte dann erzählte.
„Bitte sei jetzt gleich nicht geschockt oder so... Also mir ging es nicht so gut, nach der Trennung von Miriam und ich bin wochenlang nicht so wirklich dazu gekommen, mich zu motivieren, mich mit Freunden zu treffen. Und so bin ich dann halt einmal in eine Bar gegangen mit Freunden. Dort bin ich dann zufällig später auf Lena getroffen. Das ist jetzt so circa ein Monat her und wir hatten uns halt länger vorher nicht gesehen und waren schon ein bisschen betrunken beide. Auf jeden Fall haben wir uns dann gut unterhalten und ich hab sie anschließend nach Hause gebracht, wo es dann irgendwie dazu kam, dass wir miteinander geschlafen haben. Das gehört jetzt zwar nicht mehr so wirklich zur Geschichte, aber ich bin auf jeden Fall am nächsten Morgen gegangen, ohne etwas zu sagen, aber das ist mittlerweile alles wieder geklärt... Auf jeden Fall.. hat sie mir gestern gesagt, dass sie schwanger ist... Ich werde Vater", beendete ich meine Geschichte.
Natalie sah mich an. Ihr Gesichtsausdruck war kaum zu deuten. Sie war geschockt und überrascht gleichzeitig. Sie sah mich ungläubig an.
„Wie jetzt?" Ich musste lachen.
„Ich werde Vater. Du wirst Tante." Natalie schien zu begreifen, was ich ihr gerade erzählt hatte. Sie begann zu strahlen und umarmte mich. „Herzlichen Glückwunsch" Sie schien wirklich sichtlich überfordert zu sein von der Nachricht, was ich ja auch war, da ich mich letztens erst von Miriam getrennt hatte.
„Wow, das ist irgendwie echt verrückt... mein großer Bruder wird Vater...", sagte sie sprachlos. „Wie geht es denn jetzt mit euch weiter?"
Ich seufzte. „Ich weiß es nicht... bis sie mir das gesagt hat war wieder alles okay zwischen uns und da sie es da schon wusste und sich für mich auch nichts an unserem Verhältnis geändert hat, denke ich das alles gut und normal ist... Aber irgendwie bin ich mir mittlerweile unsicher über meine Gefühle zu ihr. Als sie mir die kalte Schulter gezeigt hat, habe ich sie irgendwie richtig vermisst und ich bin mir unsicher, ob ich mehr als Freundschaft fühle...", sagte ich und war selbst überrascht, dass ich das alles einfach so erzählen konnte, aber sie war schließlich meine Schwester und kannte mich gut.
„Hör auf dein Herz", war das einzige, was Natalie lächelnd erwiderte.

Sorry sorry sorry, dass gerade so gut wie gar nichts kommt... Ich habe irgendwie gerade nicht so die Motivation neue Kapitel zu schreiben und habe jetzt auch nur noch ein weiteres vorgeschrieben (es waren mal zehn). Dementsprechend wird es auch in nächster Zeit weniger und unregelmäßige Updates geben, but I promise, dass diese Geschichte definitiv irgendwann ein Ende finden wird und nicht einfach unvollendet bleibt, weil ich keine Lust mehr habe, das finde ich selber nämlich irgendwie immer doof.
Ich hoffe ihr lest meine Story trotzdem immer noch, auch, wenn zur Zeit nicht viel kommt.

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt