(50) Lass uns abhauen zusammen

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Donnerstag, 06.06
Pov Lena
Mark war gerade dabei, sich umzuziehen. Er hatte bereits eine Jogginghose an, war jedoch noch oberkörperfrei, was mich eine Sekunde die Augen schließen ließ. Ich musste kurz durchatmen. Er saß auf meinem Bett und hatte seinen Pullover bereits in der Hand. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ja nur ein Handtuch umgewickelt hatte, als ich das Bad verließ und Mark dies' definitiv auch realisiert hatte. Das Handtuch kam mir in diesem Moment deutlich zu klein vor. Es verdeckte gerade einmal das Nötigste, nicht mehr. „Ich ähm-", stammelte ich, ehe ich es schaffte, doch einen ganzen Satz herauszubringen. „Ich habe meine Klamotten vergessen und wollte sie nur kurz holen." Ich verfluchte mich selbst dafür, dass ich ihm so direkt gezeigt hatte, dass sein Anblick mich aus der Verfassung gebracht hat und es mir unangenehm war, dass ich nur ein Handtuch trug. „Ich wollte mich auch nur kurz umziehen", lächelte Mark mich an und zog sich seinen Pullover über. Ich setzte mich zwangsläufig neben ihn auf die Bettkante. Ich musste schließlich an meinen Koffer, welcher am Bettende stand und so begann ich, meine Jogginghose zu suchen. Warum hatte ich bloß immer so ein Chaos, wenn ich nicht zu Hause war? Mark rutschte zu mir auf und ich spürte das Blut in meinen Adern rauschen. Was machte er nur mit mir... Ich stockte in meiner Bewegung und unterbrach das Suchen. Plötzlich spürte ich seine Hand an meiner Taille und er begann, diese sanft zu streicheln. „Du bist so wunderschön", flüsterte er in mein Ohr. Ich sah ihn an, konnte nicht glauben, dass er das gesagt hatte. Er hob seine andere Hand und legte sie an meine Wange. „Mark, ich..." Sanft legte er seine Lippen auf meine. Alle Zweifel bei Seite gelegt, erwiderte ich den Kuss. Es entstand ein wirklich intimer Moment zwischen uns und das widersprach gegen alle meine Prinzipien der letzten Wochen, aber ich war nicht mehr in der Lage, irgendetwas aufzuhalten. Ich ließ meine Hände unter sein Oberteil wandern und dort verweilten sie einen Moment, seine leicht spürbaren Bauchmuskeln entlangfahrend. Nicht eine Sekunde dachte ich daran, mich von ihm zu lösen. Irgendwann mussten wir uns aber voneinander lösen und Mark strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Was machst du nur mit mir?", stellte Mark leise dieselbe Frage in den Raum, die ich mir kurz zuvor auch gestellt hatte. Meine Hände immer noch unter seinem Pullover, lächelte ich ihn wissend an und zog ihm den Pullover, den er eben erst angezogen hatte, wieder aus. „So gefällt's mir besser", schmunzelte ich. Mark lachte leise und ich konnte nicht anders, als ihn erneut zu küssen. Ich ließ mich gegen ihn fallen, sodass er rückwärts auf meinem Bett landete. Ich lag nun halb neben ihm, halb auf ihm und sah ihn einfach nur an. Er küsste mich und drehte uns, sodass ich jetzt unter ihm lag. Liebevoll und mit diesem gewissen Funkeln in den Augen sah er mich ein paar Sekunden einfach nur an. „Leni-", seufzte er dann jedoch. Fragend sah ich ihn an. „Wir- Wir können nicht weitermachen. Das- Das endet nicht gut, das wissen wir beide", warf er ein. Jedoch verschwand sein sanftes Lächeln dabei nicht. Das ermutigte mich dazu, ihn zu unterbrechen, indem ich meine Hände hinter seinem Kopf verschränkte, ihn zu mir zog und erneut küsste. Es war ein kurzer Kuss, jedoch war er nicht weniger liebevoll als die vorherigen. „Wieso nicht?", fragte ich schmunzelnd. „Schwanger werden kann ich sowieso nicht mehr, das bin ich schon", lachte ich ihn leise kichernd an. Nun musste Mark auch schmunzeln. Dennoch sah er mich unschlüssig an. „Worauf wartest du?", fragte ich ahnungslos. „Bist du dir sicher, dass du das willst?", fragte er und sah mir intensiv in die Augen, als könnte er meine Antwort aus ihnen lesen. Ich war mir ziemlich sicher, dass er das eigentlich wirklich erkennen konnte, aber er eine richtige Bestätigung und die Erlaubnis von mir haben wollte. „Ja, ich bin mir sicher, mehr als das. Und wenn wir noch länger warten, steigt mein Verlangen ins Unermessliche." Mark lachte kurz auf und betrachtete mich weiterhin ausgiebig. Ich begann langsam, mich ungeduldig unter ihm zu bewegen. Das Warten wurde mit jeder Sekunde, in welcher er mich einfach nur betrachtete, schlimmer und unerträglicher. „Mark", stöhnte ich auf und musste über meine eigene Ungeduld lachen. „Ich biete dir die perfekte Vorlage. Ich trage nichts weiter als ein Handtuch und du musst nichts weiter tun, als dieses Handtuch zu lösen." Er legte sanft seine Hand an meine Taille und begann nun, mich erneut zu küssen. Noch viel liebevoller als zuvor, obwohl ich davon ausgegangen war, dass das nicht einmal möglich ist. Meine Gedanken waren verdrängt, an einen, in dem Moment, unerreichbaren Ort. Als Mark dann wirklich seine Hand an die Stelle legte, wo ich vorhin das Handtuch befestigt hatte, war es vorbei bei mir und ich ließ mich vollständig in den Moment fallen. Er öffnete das Handtuch und legte seine Hand auf meine warme Haut, ehe er sie langsam über meinen Körper fahren ließ. Sanft legte er einen Kuss auf meinen Bauch, als wollte er mir und unserem Baby mitteilen, dass alles gut werden würde. Schließlich kam es zu dem, was ich mir in diesem Moment nicht hätte intensiver wünschen können und wir tauchten ab in unsere ganz eigene Welt.
Gemeinsam unter meiner Bettdecke, klein und verletzlich, schloss ich die Augen und ließ die letzten Minuten Revue passieren. Dabei schlich sich ein sanftes, wohliges Lächeln auf meine Lippen. Ich lag in Marks Armen, er strich langsam über meinen Oberarm und hinterließ dabei eine leichte Gänsehaut. Obwohl die letzten Minuten mich noch intensiver haben fühlen lassen, erzeugte gerade selbst diese kleine Geste ein leichtes Kribbeln in mir. Ich öffnete die Augen erst wieder, als Mark mir einen sanften Kuss auf den Scheitel drückte. Ich sah nach oben und entdeckte dasselbe Lächeln wie meines auf seinen Lippen. „Mir wird irgendwie kalt", murmelte ich. Wir hatten die Decke bereits vollständig über uns gezogen, jedoch überkam mich ein Kälteschauer. Mark streckte die Hand aus dem Bett Richtung Boden und angelte seinen Pullover. Dankbar nahm ich ihn an und setzte mich ein wenig auf, um ihn mir überzuziehen. „Danke", sagte ich lächelnd. Mark setzte sich auch kurz auf und suchte seine Boxershorts, welche er kurz darauf auch fand. „Jetzt, wo du eh schon stehst, magst du mir eben meine kurze Schlafhose geben?", fragte ich mit einem Blick, welcher bewirkte, dass Mark mir sowieso keine Bitte hätte ausschlagen können. Mit dieser Erkenntnis saß ich grinsend und zufrieden auf meinem Bett unter der Decke und beobachtete, wie Mark meine Schlafhose suchte. Anschließend schlüpfte er zurück zu mir unter die Bettdecke, wo ich mich sofort wieder in seinen Armen befand. Durch Marks Körperwärme und seinen Geruch, kombiniert mit der Erschöpfung durch die letzten Minuten, schlief ich dann tatsächlich relativ schnell in seinen Armen ein, auch wenn das nicht unbedingt beabsichtigt war.

(Kapitel 50😳!!)
Ich wollte dieses Kapitel endlich veröffentlichen, weil ich das eigentlich ganz gerne mag und wollte nicht länger warten, deswegen kommt es jetzt schon🦋
Ich hoffe, es gefällt euch, so wie mir!🤍 Wie immer ist Feedback natürlich erwünscht ☺

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt