Donnerstag, 09.05
Pov Lena
Als ich am Morgen aufwachte, musste ich erschreckend feststellen, dass es bereits kurz nach elf war und geriet sofort in Hektik. Mark wollte schon gegen zwölf Uhr kommen, damit wir zusammen Mittagessen kochen und essen konnten. Ich hatte noch nicht mal gefrühstückt. Ich musste also wirklich dringend aufstehen und mich ins Bad bewegen. Dabei begann ich zu lachen. Das war mal wieder typisch für mich, zu spät aufzuwachen und ins Chaos zu geraten, wenn ich etwas vorhatte.
Aber bei dem Gedanken, Mark gleich gegenüberzustehen, verging mir das Lachen und mir wurde fast ein wenig übel. Wie sollte ich mich ihm gegenüber denn normal verhalten? Wie sollte ich so tun, als wäre alles normal? Er kannte mich doch gut, viel zu gut sogar.
Ohne noch weiter Zeit damit zu verschwenden, mir unnötig und erfolglos den Kopf darüber zu zerbrechen, verließ ich das Bad schließlich relativ bald wieder und war angezogen und ein wenig frisch gemacht, während Kiwi mich schon mit großen Augen aufmerksam beobachtete.
„Ja, mein Schatz, wir gehen ja sofort. Mami muss sich nur noch kurz was zum Frühstück suchen", sagte ich zu ihr. Es tat mir ja schon immer ein wenig leid, wenn ich mal so lange schlief und sie warten musste, bis wir rausgingen. So griff ich schnell einfach nach einem Apfel und nahm Kiwis Leine, ehe wir losgingen.
Auf dem Weg in den Park rief ich Bella an, in der Hoffnung, dass sie mich ablenken konnte, aber hauptsächlich, damit ich jemanden hatte, der versuchen konnte, mir die Nervosität zu nehmen. Da war sie, als bislang einzige Mitwisserin, nun mal die einzige Möglichkeit.
„Hey Leni", sagte Bella direkt, nachdem sie abgehoben hatte.
„Hey", murmelte ich nur, war bereits jetzt frustriert.
„Was ist los?", fragte Bella direkt mitleidend.
Ich seufzte. „Also eigentlich ist alles gut."
„Und uneigentlich?", fragte Bella vorsichtig nach, als ich nichts mehr sagte. „Ist irgendwas passiert?"
Ich lachte auf.
„Noch nicht, aber ich bin heute mit Mark verabredet und ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, wie ich das schaffen soll, mich ihm gegenüber normal zu verhalten. Er denkt doch, es wäre alles wieder okay zwischen uns und nur du und ich wissen, dass das eigentlich nicht so ist. Und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll", redete ich mich in Rage.
„Okay, als allererstes muss du versuchen, dich ein wenig zu beruhigen. Ändern kannst du es jetzt sowieso nicht mehr. Es sei denn du sagst ab, aber dann würde er sofort merken, dass etwas nicht stimmt, wenn du keinen passenden Grund hast und ihm schon wieder aus dem Weg gehst."
Ich nickte vor mich hin. Absagen wäre wirklich keine Lösung, zumal ich tatsächlich keinen richtigen Grund dafür hätte, den er verstehen würde. Ich seufzte frustriert, doch Bella redete schon weiter.
„Da bliebe noch die Option, dass du es ihm heute schon sagst, aber ich denke..."
„Nein, auf gar keinen Fall! Das kommt nicht infrage", unterbrach ich sie sofort. Das wäre definitiv noch keine Option.
Bella schmunzelte ein wenig und vollendete ihre Aussage.
„Das habe ich mir schon gedacht, dass das für dich keine Option ist... Dir ist aber schon klar, dass du es ihm sagen musst, bevor man dir was ansieht und bevor allzu viel Zeit vergangen ist, oder?", fragte Bella mich vorsichtig und ich nickte. Ziemlich dumm, da sie das sowieso nicht sehen konnte, aber ich war zu verwirrt dafür und in Gedanken versunken.
Erneut seufzte ich. „Ich weiß, aber jetzt und besonders heute kann ich es ihm noch nicht sagen. Wir sind gerade dabei, dass wir wieder richtig zueinander finden, und das kann ich jetzt nicht alles wieder so hinwerfen und riskieren, indem ich ihm das heute erzähle..."
„Das verstehe ich ja auch, aber bitte lass dir nicht zu viel Zeit, sonst verlierst du später noch sein Vertrauen und das wäre wieder nicht förderlich für eure Beziehung zueinander."
Dass Bella in dem Moment auch darüber nachdachte, mich zu fragen, wann ich Basti davon erzählen wollte, wusste ich zum Glück nicht. Aber sie sagte auch nichts, um mich nicht weiter zu verwirren vor meinem Treffen mit Mark. Ich hatte so schon genug Probleme gerade.
„Ja, ich weiß, aber ich brauche noch ein bisschen Zeit und ich muss diesen Tag herumbekommen, ohne, dass er was merkt. Und wenn das gelingt, das wäre schon eine Meisterleistung. Er kennt mich viel zu gut, er merkt doch, dass irgendwas nicht stimmt", jammerte ich frustriert.
„Kopf hoch, Leni. Du schaffst das und wenn er was bemerkt, sagst du einfach, dir geht es heute nicht so gut, aber du möchtest nicht darüber reden. Ich bin mir sicher, dass er das akzeptieren würde. Dafür bist du ihm einfach zu wichtig, als dass er dann alles aus dir herausquetschen würde", sagte Bella ermutigend, bevor wir uns verabschiedeten, da ich bereits wieder mit Kiwi vor meiner Haustür angekommen war und Mark schon bald kommen würde. Vorher musste ich noch versuchen, mich zur Ruhe zu bekommen.Das Kapitel ist ziemlich kurz, ich weiß. Aber ich fand es passend, sie erst im nächsten Kapitel wieder aufeinander treffen zu lassen😅🤷♀️.
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Dieses Licht, Wie Du Aussiehst
FanfictionMark war nun schon seit ein paar Monaten von seiner Freundin getrennt und seine Motivation, irgendetwas außerhalb des normalen Alltags zu machen, hielt sich in Grenzen. Lena ging es eigentlich recht gut in ihrer Beziehung, doch sie konnte ja nicht w...