eine gefährliche idee

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Nächster Schultag:

„Belle, warte!", hörte ich eine männliche Stimme hinter mir sagen.

Sofort wusste ich, wer das war.

"Bist du jetzt wieder gesund?", informierte ich mich uninteressiert.

"Ja, danke der Nachfrage! Wie geht es dir?", fragte Ben mich.

Ich lächelte gezwungenermaßen:

"Gut, danke!"

Er sah mich etwas misstrauisch an:

"Bist du dir sicher, dass du das mit deiner Mutter schon verarbeitet hast?"

Hatte dieser Junge vielleicht mal überlegt, dass ich nicht darüber reden wollte? Arschloch.

"Ich habe jetzt keine Zeit für sowas.", meinte ich und drehte mich wieder um.

Er ging mir soo auf die Nerven. Würde mich nicht wundern, wenn ich ihm irgendwann einfach den Kopf einschlagen würde.

"Wir sehen uns, Baby.", rief mir Ben noch hinterher.

Wann verstand er das denn endlich? Ich mochte ihn nicht. Er hatte keinen Grund mir irgendwelche schrecklichen Kosenamen zu geben. Jedes Mal regte ich mich so darüber auf.
Allerdings lief es diesmal etwas anders ab, denn mich packte eine Hand und zog mich wieder zurück. Erst dachte ich ja, dass es Ben wäre, aber dieser war schwächer und kleiner.

"Benjamin heißt du, richtig?", fragte Wes nun Ben, der nickte.

"Du weißt auch hoffentlich, wer ich bin?", redete Wesley weiter.

Ben nickte wieder stumm und schien mittlerweile viel unsicherer und ängstlicher.

"Dann weißt du bestimmt auch noch, dass ich nicht viel Kraft brauche, um dir die Fresse zu polieren. Aber du hast Glück, dass ich heute gut gelaunt bin. Wenn du noch einmal meine Freundin anquatscht oder belästigt, dann sehe ich rot und zwar dunkelrot.", fuhr dieser Ben einfach wütend an.

Eigentlich stand ich nur geschockt daneben und wusste nicht, was ich sagen sollte. Seit wann war ich Wes Freundin? Seit wann half er mir überhaupt?

"M-moment! Ihr, ihr seid ein Paar? Ist das wirklich wahr, dass du mit so einem Idioten gehst aber mit mir nicht?", wollte Ben erstaunt wissen, bevor Wes ihn dann tatsächlich gegen die Spindwand schubste und ihm seine Faust ins Gesicht rammte.

"Stottere ich etwa? Wie hast du mich gerade genannt? Hör mir zu! Ja? Halt dich fern!", zischte Wes und ließ dann Gott sei Dank von Ben ab, dessen Nase blutete.

Er heulte wirklich wie ein Baby.

"Ja, ich lasse sie ja ihn Ruhe.", winselte er und ich begriff jetzt, dass ich wohl einschreiten sollte.

Aggressiv zog ich Wesley hinter mir her ins nächstgelegene leere Klassenzimmer. Dabei wurde ich von allen Schülern dumm beäugt, denn auch diese Situation eben hatte gefühlt jeder mitbekommen. Bestimmt dachte jeder jetzt, dass ich mit Wes zusammen wäre. Normalerweise machte es mir null aus, was andere von mir dachten, aber das ging wirklich zu weit.

"Was sollte das bitte?", schrie ich ihn an, nachdem ich die Tür geschlossen hatte.
"Etwas mehr Dankbarkeit bitte! Ich habe dich gerade vor diesem Ekel gerettet.", lachte er wieder mit diesem arroganten Unterton.

"Ich hasse dich, zischte ich immer noch auf 180, Jeder denkt jetzt, dass du und ich ein Paar wären."

Sein Gesicht schien unentschlüsselbar zu sein.

"Ist das ein Problem für dich?! Wir könnten ja allen vorspielen, dass wir zusammen wären.", schlug er wie aus dem Nichts vor.

Ich glaubte mir müssten jeden Moment die Augen rausfallen.

One day you'll understand whyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt