hope

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Ich zog mich fertig an und verließ das Bad, um durch die Türe nach draußen zu gelangen.
"Tschüss!", rief  ich zum Abschied, weil ich Wesley nirgends ausfindig machen konnte.
"Warte!", hielt mich seine männliche Stimme vom Gehen ab.
Kurz darauf betrachten mich ein dunkles Augenpaar und ich sah kurz an mir herunter. Leider musste ich das Kleid von gestern Abend nochmal anziehen, da ich nichts anderes dabei hatte.
"Ist noch was?", fragte ich ein wenig verwirrt darüber, dass er mich aufhielt.
"Ja, nochmal wegen gestern Abend. Das hört sich für mich selbst sogar komisch an, aber ich will dir nur sagen, dass ich nicht wollte, dass das passiert. Es war dumm von mir.", gestand er mir und zeigte dabei wirkliche Reue.
"Wieso?", wollte ich verständnislos von ihm wissen.
Ich hatte kein großes Problem damit.
"Wenn wir es versuchen wollen, dann diesmal langsam und ich habe es, naja, ein wenig sehr überstürzt.", behauptete Wes, wobei er mir genau in die Augen sah.
"Du warst ja nicht als einziger an der Sache beteiligt.", rief ich ihm in Erinnerung, dass man für Geschlechtsverkehr zwei Menschen benötigte.
"Trotzdem hatte ich die Verantwortung.", wandte er ein und hatte zwar Recht, aber ich verstand sowieso nicht, wieso er sich deswegen so krasse Vorwürfe machte.
Etwas unschlüssig zuckte ich mit den Schultern.
"Annabelle, ich will nicht, dass du zurück zu Joshua gehst."
"Ich weiß wirklich nicht, ob du da die bessere Alternative bist.", versuchte ich mit einer nicht so harten Stimme zu sagen, wie es gewollt war.
Natürlich war alles, was zwischen uns war, noch nicht vergessen.
"Das habe ich nicht behauptet. Ich will mich bessern und das sollen keine leeren Versprechung sein, sondern ich meine das wirklich total ernst.", erklärte er mir langsam, ruhig und sprach dabei wirklich ernst.
"Vielleicht ist es dafür zu spät.", sagte ich und suchte dabei seinen Blick.
Wie ich seine Augen doch liebte! Diese Kastanienbräune!
"Hast du noch Gefühle für mich, A?"
Das war eine total wichtige Frage, die ich mir oft selbst stellte.
Ich nickte stumm.
"Dann ist es nicht zu spät und ich weiß, dass ich keine weitere Chance verdient habe nach dem durch mich verursachten Unfall, aber ich liebe dich. Du weißt, dass ich nicht mit meinen Gefühlen umgehen kann oder sie kontrollieren kann, aber ich habe so etwas noch nie zuvor gefühlt. Das macht mir so sehr Angst.", versuchte Wesley mir das Chaos in seinem Kopf zu erklären.
Dann tat er etwas, was ich nie in meinem ganzen Leben erwartet hätte.
Wes nahm meine rechte Hand und ging vor mir auf die Knie.
"Es tut mir so leid, Belle! Ich wünschte ich könnte so viele Dinge ungeschehen machen.", flüstere er leise und küsste meinen Handrücken zweimal.
Erst dachte ich seine Nase lief, aber dann tropften doch tatsächlich Tränen auf meine Hand.
"Es ist okay, Wesley! Ich habe auch Fehler gemacht. Das weißt du doch auch.", versuchte ich ihn ein wenig zu trösten, aber er blickte nicht zu mir, sondern starrte beschämt Richtung Boden.
"Ich will dich nie wieder verlieren. Bitte geh nicht! Lass uns es nochmal versuchen und wenn ich mich falsch verhalte, dann kannst du mich wegschicken, hassen und verachten.", bettelte er mich und drückte meine Hand dabei fester.
"Dann zeig mir doch mal, dass du mich liebst, Wesley! Ich merke manchmal echt zu wenig davon.", verlangte ich von ihm sich nicht dauernd wie ein Arsch aufzuführen.
Ich wusste, dass er in Sachen von Liebe echt wenig Ahnung hatte. Wie sollte der auch? Seine Familie hatte ihn noch nie gerecht behandelt und von seinen Fickbeziehungen hatte er jetzt auch nicht wirklich viel gelernt, abgesehen davon wie man es anderen und sich selbst besorgte.
Ab und zu war es schwer für mich Wesley nicht einfach einmal zu sagen, wie leid er mir eigentlich tat. So etwas wünschte ich niemandem. Nicht einmal einer Sophie!
Aber er wollte das nicht von mir hören!
"Ich weiß, aber ich bin kein Romantiker, Annabelle!", behauptete er, obwohl das wenig damit zu tun hatte.
Ich seufzte laut.
"Steh wieder auf!", forderte ich ihn auf und er tat das dann auch sofort.
Ich schlang beide Arme um ihn und zog ihn somit in eine Umarmung.
"Wir schaffen das.", sagte ich fest überzeugt und klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken.
Wesley musste sich echt bücken, um überhaupt an meinen Hals zu kommen.
Er schniefte hörbar.
"Ich werde dich nie im Leben verdienen werden."
Seine Stimme war plötzlich viel kratziger und tiefer.
"Sei still!", befahl ich ihm und hatte dabei das Gefühl, das was auch immer es diesmal war, viel besser funktionieren würde.
Das musste es einfach.

Was haltet ihr von Annabelle?
Schreibt bitte, bitte alle kurz euere Meinung dazu...

One day you'll understand whyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt