nach dem schock

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"Ich war böse. Es tut mir leid! Du bist nicht so ein Widerling und das habe ich nie wirklich geglaubt.", entschuldigte sie sich unerwartet bei mir und lehnte dabei ihren Rücken gegen meine Schulter.
"Es macht mir nichts aus beleidigt zu werden, aber das war unangebracht. Nichtmal wenn ich betrunken bin, würde ich dich ohne deine Erlaubnis irgendwo anfassen.", stellte ich klar und strich ihr wirklich sehr vorsichtig über ihren Haaransatz.
"Wie geht es ihr?", spielte sie wahrscheinlich nun auf Ronnies mentale Gesundheit an.
"Sie hat es nicht leicht. Das kannst du dir bestimmt vorstellen.", antwortete ich ruhig und gelassen, weil die Atmosphäre wieder entspannter wurde.
"Weiß sie, was mit dir passiert ist?", fragte Belle und blickte jetzt endlich mal wieder zu mir."Ich denke schon, obwohl mir das nicht so gefällt.", gab ich zu, denn eigentlich könnte Veronica es gesehen haben, ohne dass ich es ihr je gesagt hatte.
Belle legte verwirrte ein Kopf schief, als ob sie nicht ganz verstand, was ich meinte.
"Du weißt, dass ich nicht gerne Menschen an mich heranlasse.", sagte ich und legte dabei mein Kinn auf ihren Kopf.
"Mhmm, ja! Ich werde nachher mit Josh telefonieren. Willst du mit dabei sein?", fragte sie mich auf einmal.
Was wollte sie bitte mit diesem Idioten Besprechen? Alleine wenn ich den Namen hörte, stieg mir die Kotze in den Mund.
"Was willst du von ihm?"
"Wir machen nur eine Pause. Wir sind noch nicht getrennt.", erinnerte sie mich und verriet mir so, was sie vorhatte.
Beim Telefonat Schluss machen.
Wow, das war schon eine interessante Art, wobei sie besser war als eine WhatsApp zu schreiben!
"Du willst das durchziehen? Ich meine selbst nach dem, was du jetzt weißt? Ich habe...ihr wehgetan, sie für meine Zwecke ausgenutzt und damit war sie eine von sehr, sehr vielen.", erklärte ich ihr nochmal, auf wen sie sich da um Himmels Willen schon wieder einließ.
Eigentlich wollte ich ihr nur in Erinnerung rufen, für wen sie gerade alles aufgab.
"Machst du es immer noch?", wollte sie wissen und sah mich ernst an.
Ich schüttelte den Kopf.
"Dann hoffe ich doch sehr für dich, dass es so bleibt.", sagte Annabelle trocken.
Oh, das würde es...
Die Dinge lagen ja nicht ohne Grund in der Vergangenheit.
"Wesley, mit wie vielen Personen hattest du schon Sex?", kam plötzlich von ihr die aller unerwartetste Frage.
Wenn ich das wüsste!
"Wieso willst du das wissen?", lenkte ich mit einer Gegenfrage ab, um die Antwort mehr heraus zu zögern, denn ich wusste sie selbst nicht.
"Es wird ja gesagt, dass du schon mit jeder hast.", brach sie das Eis, wie sie darauf wirklich kam.
"Du bist schlau genug, dass du weißt, dass das nicht stimmt. Es waren viele, ja, aber an manche Dinge habe ich auch keine Erinnerung mehr. Deswegen kann ich dir keine genau Anzahl nennen.", versuchte ich ihr zu erklären und sie schien es sogar zu verstehen.
"Mit wem hattest du eigentlich dein erstes Mal?", wollte sie wissen und meinte damit wahrscheinlich nicht die Sache im Heim.
Aber war jetzt gerade große Fragerunde angesagt oder wieso frage sie mich so über mein Sexleben aus?
"Ihr Name war Helen und sie war 17.", grummelte ich vor mich hin, da das zu einer der Dingen gehörte, über die ich genauso wenig gerne sprach.
"Wie alt warst du?"
"13"
"Oh, wie kam das denn zustande?", fragte sie ein wenig verwirrt vermutlich wegen dem Altersunterschied.
"Sie war die ältere Schwester eines früheren Freundes und sie hat es mit jedem Freund ihres Bruders getrieben.", erzählte ich von Helen, die ich Gott sei Dank nie wieder gesehen hatte, weil ich ja auch gar nichtmehr in der Gegend wohnte.
"Hört sich irgendwie krank an so etwas zu tun.", dachte Belle laut nach und hatte wahrscheinlich gerade so ein ekelhaftes Kopfkino.
Bitte nicht!
"Soll ich dich jetzt auch fragen, wer alles in dir drinnen war oder ist dir das zu persönlich?", fragte ich sie und lachte ein wenig.
"Nein, nein! Mit 5 habe ich mit dem Bruder von meiner besten Freundin geschlafen, der 21 war und was hältst du davon? Ich meine 5 Jahre ist echt zu spät, aber ich wollte noch auf den richtigen warte...", imitierte sie mich, sodass ich ihr die Hand auf den Mund legen musste, damit sie die Klappe hielt.
"Du kleines Miststück!", knurrte ich darüber, dass sie sich über die Situation lustig machte.
"Erzähl mir die Wahrheit!", verlangte ich von ihr ohne sie loszulassen.
"Du weißt es doch sowieso schon.", nuschelte sie in meine Hand hinein und musterte mich mit großen Augen.
"Ich will es aber von dir hören."
Ich glaubte ihr Gehirn rotieren zu hören, weshalb ich meine linke Hand wieder von ihr entfernte.
"Du warst der Allererste und ich hoffe für dich auch, dass du der letzte sein wirst, Wesley Scott!", meinte sie und schnitt damit eher unabsichtlich noch ein anderes Thema an.
Wie lange sollte das mit uns gehen?
Bestimmt hatten wir jeweils andere Ziele im Leben und die Frage war, ob es ein unendlich wirklich gab.
Für uns beide!
Oder vielleicht war es einfach alles doch nur eine Illusion und es würde nie funktionieren?
Wieso schaffte sie es immer wieder mich so zum Nachdenken zu bringen?

One day you'll understand whyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt