auf zur apotheke

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Am Ende waren alle ziemlich außer Atem bis auf mich, denn wirklich bewegt hatte ich mich ja nicht. Wes stand nicht weit von mir entfernt und quatschte mit meiner Trainerin. Na toll! Zum Glück hatte er mir vorhin nicht zugesehen. Ich würde mich nur noch mehr lächerlich machen. Natürlich viel mir auf wieviel Mädchen sich ständig in seine Richtung drehten. Genervt davon trottete ich zu ihm hin.

"Belle!", begrüßte er mich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich zwang mich zu einem gequälten Lächeln.

"Sie wird sich bessern. Ich regele das.", verabschiedete sich Wes von meiner Trainerin und zog mich dann hinterher zu den anderen Mädels.

"Pack deine Sachen und komm mit!", befahl er mir, als wäre ich seine Angestellte.

Sein Gesicht sah etwas wütend aus.

"Hey Wes!", begrüßte Sophie ihn mit einem süßen, gefakten Lächeln.

"Sophie!", sagte er zur Begrüßung und tat so, als würde er sie gerade erst bemerken.

"Siehst du das, Wes?", fragte ich und zeigte auf den Spermafleck auf seinem Tshirt.

Sein Gesicht zeigte irgendwie Erstaunung und irgendwie wusste er nicht, was er sagen sollte. Ich seufzte und zog es mir aus, sodass jeder jetzt einen super Blick auf meinen BH hatte, auch Wesley. Irgendwie erinnerte mich das an vorhin. Wes zog eine Augenbraue hoch und drehte sich dann weg.

"Komm schon! Stell dich nicht so an!", schüttelte ich den Kopf.

"Hol mir bitte mal mein anderes Oberteil heraus!", bat ich Wes und lächelte ihn zuckersüß an.

Er seufzte und kramte in meinem Rucksack herum.

"Tschaui Wes!", verabschiedete sich das erste Mädchen und warf dabei ihre blonden haare übertrieben stark nach hinten.

Ew.

Als sie außer Hörweite war, fing ich sofort an zu meckern:

"Tschaui Wes! Wo sind wir denn hier bitte?"

Ob mich das nervte? Ein wenig sehr ja. Die anderen Mädels konnten mich alle hören, aber das war mir ziemlich egal. Endlich reichte mir Wes das Oberteil und ich zog mir es schnell über, weil es langsam doch etwas frisch wurde.

"Kommst du dann?", informierte er sich doch etwas genervt.

"Haben wir noch was vor?", wollte ich lächelnd wissen.

Er nickte.

"Ich bin etwas verwirrt.", gab ich zu.

"Muss ich dir das jetzt hier sagen.", stöhnte er.

"Ich bin ja gleich fertig.", maulte ich und packte das Spermafleck-Tshirt ein.

Dann ergriff ich seine Hand.

"Tschaui Sophie! Wir sehen uns ja dann morgen.", verabschiedete ich mich schadenfroh und strahlte alle glücklich an.

Dann marschierten wir in schnellen Schritten davon.

"Was ist denn jetzt so wichtig?", fauchte ich Wesely schon sehr wütend an, weil ich gerade meinen Spaß hatte allen auf den Zeiger zu gehen.

"Wir fahren noch zur Apotheke. Deine Pille kaufen.", verkündete er und ließ den Motor anspringen.

"Ist das dein Ernst? Damit hätten wir auch noch bis morgen warten können.", zischte ich ihn an und öffnete das Handschuhfach, wo sich eine Flasche Wasser befand.

"Je früher du sie nimmst desto besser. Weißt du eigentlich, was ich mir für ein Ärger einhandle, wenn ich dich schwängere?", machte er mir bewusst.

"Unfassbar.", war der einzige Kommentar, den ich dazu abgab.

"Jetzt hör mir mal zu! Wir hatten zwar geschützten Geschlechtsverkehr, aber ich bin hier verantwortlich, weil ich älter bin und wenn etwas passiert bin ich Schuld.", erklärte er mir, während er den Blick auf die Straße warf.

"Achso, natürlich! Jetzt bin ich also die Böse, die dich dazu gezwungen hat, Sex mit mir zuhaben.", schüttelte ich ungläubig den Kopf.

"So habe ich das nicht gemeint und das weißt du auch. Komm schon! Ich will nur das Beste für dich und mich.", sagte er und parkte vor der örtlichen Apotheke.

"Du willst das Beste für mich? Das hättest du dir vielleicht überlegen sollen, bevor wir gevögelt haben.", gab ich patzig von mir und öffnete die Autotür.

"Soll ich mitkommen?", schlug Wes vor. Ich lachte:

"Untersteh dich bloß!"

Ich kramte in meinem Rucksack und suchte nach Geld, fand aber nichts.

"Kannst du mir was leihen? Ich habe kein Geld dabei.", fragte ich ihn und sah sicherheitshalber sogar noch in meinem Geheimfach des Rucksacks nach, wo sich ebenfalls nichts befand.

"Wieviel kostet sowas denn?", wollte er wissen und kramte im Handschuhfach herum.

"Du hast wesentlich mehr Sex als ich. Das musst du doch wissen.", gab ich schon wieder viel zu gereizt von mir.

"Ich mache mir aber danach normalerweise keine Gedanken jemanden schwängern zu können.", stritt Wes ab und reichte mir seinen Geldbeutel.

"Was hättest du denn gerne? Die Teuerste? Die Günstigte?", fragte ich und zog die Augenbrauen hoch, als ich sah mit wieviel Geld er mich darein schickte.

"Das ist nicht meiner.", erklärte er, als er meine Reaktion sah.

"Ich wette er gehört deinem Vater.", grinste ich vergnügt und sah mir die ganze hunderter Dollar Scheine an.

Wes nickte.

"Nimm die Teuerste! Dann hat mein Vater wenigstens mal für etwas sinnvolles Geld ausgegeben.", bestimmte Wesley und ich stimmte zu.

Ich schlug mit einem lauten "Bumm" die Autotür zu und betrat mit schnellen Schritten das Gebäude. Die Apotheke war nicht wirklich sehr groß, aber ich würde schon das finden, was ich brauchte.

"Kann ich dir helfen?", fragte eine helle Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und starrte in die strahlenden Augen einer rothaarigen Frau, die ungefähr Mitte zwanzig war.

"Ähm ja.", stotterte ich und biss mir auf die Lippe, da ich zugegebenermaßen schon ein wenig aufgeregt war.

"Was brauchst du denn? Sollst du vielleicht ein Rezept für deine Mum abholen oder möchtest du Hustenbonbons kaufen?", fragte sie und behandelte mich, als wäre ich ein kleines Kind.

"Nein, ich hätte gerne die Pille danach.", lachte ich sie falsch an. Ich merkte, wie sie mich nun anders und irgendwie abwertend betrachtete.

"Lange Nacht?", fragte sie und schaute hinter sich im Regal, nachdem was ich brauchte.

"Muss ich das beantworten?", wollte ich wissen und sah auf den Boden.

"Nein, aber wenn du vielleicht darüber reden möchtest.", fing sie an, aber ich unterbrach sie:

"Dann gehe ich zum Psychologen."

Als ob diese Frau meine Probleme auch nur irgendetwas angingen.

"Auf dem Beilagezettel steht alles drauf.", meinte sie, als ich an der Kasse bezahlte.

"Okay.", seufzte ich und nahm das Rückgeld an. Dann stürmte ich aus diesem Laden, hinaus zum Parkplatz.

One day you'll understand whyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt