back to reality

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"Hör auf so verspannt zu sein! Du musst nichts tun. Ich mache alles. Entspann dich!", befahl er mir und strich mir dabei über die Wange.

Als ich seinen Schwanz spürte, der meine Mitte strich, öffnete ich automatisch meine Beine ein wenig. Es war tatsächlich ein komisches Gefühl, als er in mich eindrang.
Ich versuchte entspannt zu bleiben und stellte mir dabei die Frage, ob er mittlerweile wusste, dass ich noch nie Sex hatte. So wie ich die ganze Zeit redete! Jetzt war Wesley eher angespannt zumindest waren alle seine Muskeln das. Mein Körper zitterte jetzt doch ein wenig.

"Schht!", beruhigte Wesley mich, drückte seine Stirn gegen meine und ging dann noch etwas tiefer.

Ein stechender Schmerz breitete sich aus und ich stöhnte laut in Wesleys Ohr, als er sich in mir bewegte. Ich hörte das Geräusch, als sein Becken gegen meines klatschte.

"Bist du okay?", flüsterte er mir leise zu, als der Schmerz immer weiter verschwand und ich mich daran gewöhnte.

Jetzt konnte ich also offiziell sagen, dass ich keine Jungfrau mehr war. Mit wem ich mein erstes Mal hatte würde ich da wohl eher weglassen.

"Mhm!", brummte ich und beobachtete ihn, wie er mit seiner rechten Hand zwischen uns fasste und seinen Daumen auf meine Klitoris legte.

Ich zischte und legte den Kopf in den Nacken. Seine Stöße wurden härter und ich zuckte bei jedem Mal zusammen, nicht weil es wehtat, sondern weil ein ungewohntes Gefühl sich in meinem Bauch breitmachte, dass ich nicht kannte.
Mein Mund ging von alleine auf und ich konnte die darauffolgenden, lauten Geräusche, die ich von mir gab, nichtmehr unterdrücken. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Er drückte mir heiße Küsse auf den Hals.

"Du fühlst dich so verdammt gut an.", keuchte er, während ich seinen warmen Atem an meinem Hals spürte, was bei mir Gänsehaut erzeugte.

Wesley hatte längst gemerkt, dass ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper hatte.

"Oh!", kam es aus meinem Mund, obwohl ich eigentlich einen blöden Kommentar von mir geben wollte.

Meine Beine bebten und ich verkrampfte meine Hüfte.

"Komm für mich!", verlangte er von mir und grinste leicht, bevor er mich küsste und es um mich geschehen war.

Wie ein Stromschlag oder ein Feuerwerk!
Ich spürte dieses Gefühl in jeder einzelnen Zelle. Es hielt nicht für ewig, aber ich verstand auf einmal, was Leute an Sex so toll fanden. Der Orgasmus!
Obwohl ich eigentlich niemals gedacht hätte, dass Wesley das hinbekommen würde. Er kam circa zwei Sekunden später, was man ihm nicht besonders ansah, außer dass er einmal so fest zustieß, dass ich dachte, dass sein Schwanz wohl bald in meiner Gebärmutter war.
Dann wälzte Wesley sich zur Seite und sagte erstmal gar nichts, was besser so war. Ich musste mich erstmal wieder fangen, um klar zu denken. Nach einer Weile stand er auf und zog das Kondom ab.

"Du solltest besser mal aufs Klo!", erinnerte er mich eine Blasenentzündung oder anderes zu vermeiden.

"Und wo gehst du hin?", informierte ich mich und raffte mich ein bisschen auf.

"Duschen.", sagte er ohne Emotionen und verschwand aus dem Raum.

Ich atmete laut aus.

Hatte ich vielleicht etwas falsch gemacht? Möglicherweise.
Hoffentlich änderte sich nichts, weil ich es am liebsten hätte, dass alles so blieb wie es war, auch wenn wir vielleicht ein paar Regeln gebrochen hatten. Schließlich hatte ich gerade Sex. Mein erstes Mal mit Wesley! Ich brauchte wahrscheinlich noch ein paar Tage, um mich an diesen Fakt zu gewöhnen. Es war kein Traum, es war wirklich passiert.
Ich zog mich rasch an und suchte das Bad auf, was nichtmal lange dauerte. Die Dusche war an und ich schloss die Tür sofort hinter mir. Dann ging aufs Klo, das nochmal extra in einem Nebenraum war. Als ich fertig war, stand Wesley vorm Spiegel und drehte sich sofort um, als er mich bemerkte. Um die Hüfte hatte er sich ein Handtuch gewickelt.

"Mein Bruder darf davon auf keinen Fall erfahren.", sagte ich, weil mir ehrlich nichts besseres einfiel.

"Wird er nicht. Wir vergessen das einfach.", schlug er vor.
Ich verzog das Gesicht.

"Vergessen?", fragte ich ungläubig nach, ob ich mich da nicht gerade eventuell etwas verhört hatte.

"Ja, ich habe nicht vor was mit dir anzufangen. Wir hatten Spaß, aber das war es auch.", gab er mit einem Schulterzucken von sich.

Entschuldige! Da hatte ich wohl etwas falsch interpretiert.
Ich war ein Vollidiot. Natürlich war Wes immer noch Wes. Ich nickte zu heftig.

"Du kennst mich doch. Ich will dir keine Hoffnungen machen, Belle!", behauptete er und öffnete dann die Tür und weg war er.

Keine Hoffnungen machen interpretierte ich da aber ganz anders. Das hätte er sich überlegen sollen, bevor er mich flachgelegt hatte.
Mein Handy riss mich aus meinen Gedanken. Ich kramte es aus der Hosentasche und sah auf das Display.
26 Anrufe in Abwesenheit erschien dort. Mein Bruder, mein Dad und Deric hatten mich angerufen. Fuck. Ich hob ab.

"Wo zur Hölle bist du? Wieso warst du nicht in der Schule?", schrie er ins Telefon hinein, dass ich es etwas weiter von mir weghielt.

"Ich ähm ich bin einfach gegangen.", gab ich zu und versuchte mir irgendeine Ausrede auszudenken.

"Ist Wes bei dir? Sorgt er dafür, dass du Schule schwänzt?", informierte er sich bei mir. Scheiße, scheiße, scheiße!

"Nein. Mir ging es nicht gut. Ich war spazieren, dann bei Mums Grab und trinke gerade noch einen Tee mit Amanda.", log ich wie gedruckt.

Überzeugend konnte ich schon sein. Ich wusste, dass mein Bruder jetzt nicht mehr sauer auf mich war.

"Komm bitte nach hause! Dad wollte schon die Polizei rufen. Hast du was von Wes gehört? Ich will sichergehen, dass er nichts dummes angestellt hat.", fragte Jakob mich.

"Er meinte, dass er zu irgendeinem See fahren würde. Das hat er mir zumindest vorhin geschrieben.", versuchte ich alles wieder gerade zu biegen.

"Achso, dann bereitet er wohl alles für morgen vor.", schlussfolgerte Ja.
Ich wusste nicht, von was er da sprach.

"Was ist denn morgen?", quetschte ich meinen Zwillingsbruder aus.
"Party an diesem See von Wes. Wusstest du das etwa nicht?", fragte er.

"Nein, wollte er mir bestimmt noch erzählen.", gab ich mit zusammengepressten Zähnen von mir, während ich hoffte, dass Wes jetzt nicht reinkommen würde und irgendetwas sagte.

"Annabelle, ich weiß. was ihr da tut. Er hat es mir gesagt. Du weißt, dass er das alles nur macht um dich rumzukriegen, oder?", berichtete er mir.

Ja, das wusste ich. Zumindest hatte ich es schwer vermutet.

"Ja, ich weiß das.", stellte ich klar und versuchte nicht irgendwie wütend zu klingen, denn genau das war ich gerade.

"Soll ich dich von Amanda abholen?", schlug Ja vor, aber ich verneinte:

"Ich muss doch noch in die Schule zur Quinn!"

Schnell verabschiedete ich mich dann und legte auf.

One day you'll understand whyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt